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Gebieterin der Finsternis

Titel: Gebieterin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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mit der Nagelschere pflegen. Ein Pfau stolzierte herbei, gefolgt von seinem Hennenharem. Der farbenprächtige Vogel bildete den perfekten Vordergrund zum eleganten Herrenhaus im Hintergrund.
    Aus honigfarbenem Stein erbaut, ragte es fünf Stockwerke hoch in den Himmel. In den offenen Fenstern flatterten Seidengardinen, und hübsche Gauben erhoben sich aus dem Ziegeldach. Von den blankpolierten Mahagoni-Eingangstüren vorn führten zwei weit geschwungene Treppen hinunter zur Auffahrt.
    Mac hielt unten an der Treppe und drehte sich zu Artemis, einen Arm aufs Lenkrad gelehnt. »Gefällt’s dir? Ich habe es letztes Jahr gekauft. Das war mal das Jagdschloss oder so von einem englischen Herzog. Ich habe natürlich ein brillantes Sicherheitssystem installiert, magisch und menschlich.« Er grinste. »Wie dir gewiss schon aufgefallen ist. Wir bleiben über Nacht hier und besprechen alles Weitere.«
    Über Nacht? Hieß das, wonach es sich anhörte? Artemis’ Herz verdoppelte den nächsten Schlag. Mac könnte ihr dieideale Gelegenheit geben, zu bekommen, was sie brauchte. Sie blickte in seine meergrünen Augen und versuchte zu erkennen, was er beabsichtigte. Doch sein Blick war ärgerlich undurchschaubar.
    »Na gut.«
    Er schien verblüfft. »Kein vehementer Widerspruch?«
    Sie lächelte – hoffentlich provokativ. »Würde mir der denn irgendwas nützen?«
    Er grinste noch breiter. »Nein.«
    Ihr Magen benahm sich seltsam. Göttin, er war aber auch umwerfend schön, wenn er lächelte! So ein Mann – so ein Halbgott vielmehr – gehörte weggesperrt. Ihre Blicke begegneten sich. Und verharrten.
    Zwei uniformierte Bedienstete kamen ausgerechnet in diesem Moment zum Wagen, einer an Macs, der andere an Artemis’ Tür.
    »Willkommen, Sir«, sagte der auf Macs Seite. »Wie schön, Sie zu sehen.«
    »Freut mich ebenfalls, Fergus.« Mac sah wieder zu Artemis, gleichermaßen amüsiert wie entschuldigend. »Die gab’s zum Haus dazu«, flüsterte er. »Ich konnte sie ja schlecht rausschmeißen, oder?«
    »Nein, wohl nicht«, murmelte Artemis, während sie ihre Hand dem Diener reichte, der ihr die Tür geöffnet hatte. Er half ihr aus dem Wagen, als wäre sie ein Herzogin, und ließ sich durch nichts anmerken, dass sie wenig passend gekleidet war.
    Macs Diener verneigte sich. »Haben Sie Gepäck dabei, Sir?«
    »Ich nicht, aber die Dame …« Er warf Artemis einen fragenden Blick zu.
    »Ähm, ja. Eine blaue Reisetasche. Hinten im Kofferraum.«
    »Ich lasse sie sofort raufbringen«, sagte Fergus. »Ins …?«
    »In meine Suite«, antwortete Mac prompt.
    Artemis wurde rot. Angst und Erleichterung führten einen Stepptanz in ihrem Bauch auf.
    Fergus zuckte nicht einmal mit der Wimper. »Sehr wohl, Sir.«
    Sie erschrak, als Mac seine große warme Hand unten auf ihren Rücken legte.
    »Entspann dich«, sagte er. »Ich beiße nicht. Na ja«, ergänzte er, »jedenfalls nicht unaufgefordert.«
    Sie stieß ein leise »Hmpf« aus, und er lachte. Widerspruchslos ließ sie sich von ihm die Treppe hinauf in eine dunkel getäfelte Halle führen, in der deprimierende Ölschinken von steifen Lords in roten Jagdjacketts hingen, hoch zu Ross und umgeben von ihren Hundemeuten. In der Deckenmitte prangte ein Kronleuchter aus Geweihen. Artemis musterte ihn skeptisch.
    Mac guckte ein bisschen verlegen. »Die letzten sechs Monate war ich ziemlich beschäftigt, eine Welttournee, da hatte ich keine Zeit, alles umzugestalten.«
    Eine ganze Reihe von Bediensteten hatte sich versammelt, um sie zu begrüßen. Mac wandte sich zuerst an den Butler mit schütterem Haar.
    »Ist meine Suite bereit, Giles?«
    »Selbstredend, Sir. Und, wenn ich hinzufügen darf, es ist schön, Sie in Winterlea zu sehen.«
    »Ja, das ist es«, erklärte eine ältliche Dame neben ihm. »Wünschen Sie und Ihre Lady etwas zu essen?«
    »Unbedingt, Fiona.«
    »Sehr wohl, Sir. Ich hole Ihnen eine Karte, nach der Sie wählen können.«
    »Nicht nötig. Schicken Sie einfach alles rauf, was Sie dahaben.«
    Fiona strahlte. »Gewiss doch, Sir.«
    Mac schüttelte grinsend den Kopf, als er Artemis auf eine breite, dunkelgrün ausgelegte Treppe zuführte. Von seinen Fingern auf ihrem Rücken ging ein Kribbeln über ihren ganzen Körper. »Ich habe schon versucht, ihnen das ›Sir‹-Getue abzugewöhnen, aber es ist zwecklos.«
    Macs Suite war im ersten Stock, mit Blick auf die vorderen Rasenflächen. Im Wohnbereich lieferte sich eine Sammlung empfindlicher Antiquitäten eine aussichtslose Schlacht

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