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Gebrochen

Gebrochen

Titel: Gebrochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeany Lena
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oder so?“, fragte ich, erntete das bekannte Kopfschütteln. Dann packte er seine Sachen vermutlich jedesmal wieder in seine Tasche. Ich ersparte mir, zu sagen, dass er sie im Bad lassen könnte und wollte weiter wissen: „Willst du mitkommen? Ich will den Spiegel fürs Bad kaufen.“
    Lange Zeit nichts, dann ein Kopfschütteln. Damit hatte ich gerechnet.

    Bereits nach einer halben Stunde war ich wieder zu Hause, mit meinem neuen Spiegel im Bad. Wie ein Wunder kam es mir vor, dass er auf die Aufhängungen des alten passte. Zufrieden betrachtete ich mein Werk und ging dann in die Küche. Leon war in ein Buch vertieft, was mich innehalten ließ. Es war schön ihn hier zu haben, dachte ich, in seinen Anblick versunken. Auch wenn er wortkarg war und noch sehr verschlossen. Ich hatte ihn gerne um mich. Es war eine Bereicherung einen Partner zu haben. Auch wenn das auf ihn nicht wirklich zutraf. Erst als Leon kaum merklich den Kopf hob, riss ich mich schnell von seinem Anblick los und betrat endgültig die Küche.
    Ich spürte, dass ich sogar ein wenig rot wurde, weil er mich dabei ertappt hatte, wie ich ihn angehimmelt hatte. Ich kicherte in mich hinein. Ich benahm mich, wie ein verliebter Teenager! Nun ja, dass ich dabei war, mich zu verlieben, konnte ich nicht länger abstreiten. Oder eigentlich war ich bereits bis über beide Ohren verliebt.
    Ich drängte diese Gedanken zurück, konzentrierte mich aufs Kochen. Es blieb immerhin dabei, dass Leon bestimmt noch lange nicht wirklich beziehungsfähig war. Und dann war auch fraglich, ob er überhaupt schwul war. Das bezweifelte ich stark. So viel Glück konnte ich gar nicht haben. Bisher hatte ich mich vier Mal verliebt. Drei davon waren hetero und nur einer schwul gewesen. Allerdings hatte er sich als unsensibles Arschloch entpuppt, weshalb ich die Beziehung schnell wieder beendet hatte.
    Als das Essen fertig war, holte ich Leon, der mit großen Augen auf das Essen sah. Ich verkniff mir jede Frage, sondern begann zu essen. Wieder einmal musste ich feststellen, dass Leon besonders zu genießen schien. Ich fragte mich unwillkürlich, ob er bisher von Wasser und Brot gelebt hatte, doch ich verkniff mir auch diese Frage. Was ich allerdings unbedingt wissen wollte, war: „Warum schläfst du auf dem Boden? Ist das Sofa nicht gemütlicher?“
    „Zu schmal“, sagte er nur. Wieder lag mir etwas auf der Zunge, doch ich zögerte. Diesmal aus Angst, dass er es falsch auffassen würde. Das Schweigen zog sich in die Länge, bis wir fertig waren.
    „Das war gut“, murmelte Leon.
    „Danke“, lächelte ich. Leon stand auf und räumte den Tisch ab, dann begann er, die Schweinerei, die ich immer beim Kochen hinterließ aufzuräumen.
    „Das ist nicht notwendig“, wehrte ich ab, wollte schon aufstehen, doch er zuckte nur die Schultern. Ich ließ ihn machen, während ich wieder überlegte, ob ich den Vorschlag machen sollte oder nicht. Ich beschloss es zu wagen, er konnte ja ablehnen.
    „Du musst nicht, wenn du nicht willst“, begann ich daher, „Aber du kannst gern im Bett schlafen.“
    Dass es ein Doppelbett war, musste ich nicht erwähnen, denn er kannte es ja. Schließlich hatte er in meinem Zimmer gewartet, bis Hannes gegangen war. Leon erstarrte mitten in der Bewegung, jeden Muskel angespannt.
    „Jeder auf seiner Seite“, erklärte ich schnell. Er entspannte sich ein wenig.
    „Und nur wenn du willst. Aber der Boden wird auf Dauer sicher ungemütlich und ein Gästezimmer hab ich leider nicht“, rechtfertigte ich meinen Vorschlag. Leon entspannte sich weiter, reagierte sonst nicht. Nach einer Zeit machte er weiter mit dem Zusammenräumen, blieb mir aber eine Antwort schuldig. Ich ließ ihn in Ruhe, vermutlich brauchte er eine Weile, bis er sich entschieden hatte. Ich ging ins Wohnzimmer und setzte mich an meinen Computer. Später sahen wir wieder gemeinsam fern, wobei er wieder in dem Sessel saß, die Beine angezogen und nicht wirklich entspannt. Wieder sagte ich nichts, erinnerte mich selbst daran, dass er Zeit brauchte. Für mich war es irgendwie schon gewohnt, dass er hier war. Erstaunlicher Weise. Für ihn so wie es aussah, nicht wirklich.
    Als ich schließlich aufstand, um schlafen zu gehen, wollte ich ihm noch einmal anbieten, das Bett zu benutzen. Doch dann ließ ich es bleiben. Ich wollte ihn nicht unter Druck setzen. Ich rechnete nicht damit, doch gerade, als ich mich ins Bett gelegt hatte und das Licht ausschalten wollte, kam er zögernd ins Zimmer. Ich sagte

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