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Gebrochen

Gebrochen

Titel: Gebrochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeany Lena
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sagen wollte.
    „Von Verkäufern oder eben Anbietern von Dienstleistungen erwartet man, dass sie freundlich zu den Kunden sind. Solange sie das versuchen, achte ich nicht weiter darauf“, gab ich unumwunden weiter zu.
    „Aber …“, setzte er erneut an. Ich fuhr in die Garage und parkte. Während wir ausstiegen und zum Lift gingen, erklärte ich leise: „Was du meinst, passiert nicht einfach so in der Öffentlichkeit. Kein Mensch wird vor aller Augen über dich herfallen.“
    Leon nickte, diesmal schien er überzeugt zu sein. Ich konnte nur hoffen, dass ich ihm die Angst ein wenig genommen hatte und gratulierte mir selbst zu der Idee, essen gegangen zu sein. Kaum waren wir in der Wohnung, setzte Leon sich vor den Computer.
    „Pass auf, dass du keine viereckigen Augen bekommst“, neckte ich ihn, schon auf dem Weg in die Küche. Allerdings erstarrte ich mitten im Schritt und wandte mich ihm zu. Leon lachte!
    Fasziniert sah ich ihn an. Er hatte sich dabei sogar mir zugewandt, den Blick halb erhoben. Ich hatte ihn noch niemals lachen gehört und sein Gesicht war noch liebenswerter, wenn er es tat. Sein Lachen verstummte schlagartig, er senkte den Blick zum Boden und fragte: „Warum siehst du mich immer so an?“
    Ich war ein Idiot!
    Ich schluckte schwer und wehrte ab: „Nicht so wichtig.“
    Schnell wandte ich mich ab.
    „Mir schon“, verlangte er, mit erstaunlich energischer Stimme, eine Antwort. Ich drehte mich wieder um und sah ihn gequält an.
    „Das will ich dir noch nicht sagen“, versuchte ich mich zu drücken.
    „Warum?“, hakte er natürlich nach. Es erstaunte mich, dass er so hartnäckig war.
    „Weil ich dich nicht verunsichern will“, seufzte ich ergeben. Er reagierte eine Weile gar nicht, wobei mir klar war, dass meine Antwort eigentlich alles offenbarte. Doch schließlich nickte er. Erleichtert wandte ich mich ab. Blieb abzuwarten, ob er sich wirklich damit zufrieden geben würde.

    ***

    Am nächsten Morgen führte mich mein erster Weg wie jeden Tag ins Bad. Ich hatte nicht aufgepasst, dass Leon drinnen war. Das war mir schon länger nicht passiert. Er zuckte diesmal auch nicht zusammen, sondern rasierte sich ungerührt weiter – nackt. Ich hielt mitten in der Bewegung inne und starrte ihn an. Er hatte einen so wundervollen Körper. Die Muskeln zeichneten sich unter seiner Haut ab, die ich so gerne fühlen würde. Die ich so gerne liebkosen würde. Was würde ich dafür geben, seine Vergangenheit auslöschen zu können, um das zu bekommen?
    Mein Penis reagierte natürlich auf meine Gedanken und richtete sich in freudiger Erwartung auf. Er würde bitterlich enttäuscht werden, wenn es nur meine Hand …
    Leon wandte den Kopf und sah mich an, dann senkte er den Blick. Er erstarrte vollkommen. Jeder Muskel trat hervor, was mich nur noch mehr faszinierte.
    „Bitte nicht“, murmelte er entsetzt. Mein Blick schoss in sein Gesicht. Das pure Entsetzen sprach aus seinen Augen. Ich kam wieder zu mir. Was war ich eigentlich für ein Vollidiot?
    „Entschuldige. Ich wollte nur duschen“, erklärte ich verlegen und ging schnell an ihm vorbei. Ich stellte das Wasser an und lehnte mich mit den Armen an die kalten Fliesen. Nachdem ich zwei Mal tief Luft geholt hatte, kümmerte ich mich erst einmal um meinen Ständer. Dabei schossen mir ständig die eben gesehenen Bilder in den Kopf. Ich musste mich echt besser unter Kontrolle kriegen, bevor ich ihn noch vertrieb!
    Das letzte, was ich wollte, war, dass er abhaute, weil ich ihn verunsicherte. Ich wollte doch, dass er mir vertraute und sich in meiner Gegenwart wohl fühlte. Nicht, dass er sich bedroht fühlte!

    Zu meiner Erleichterung, hatte sich Leons Verhalten mir gegenüber nicht verändert. Er sprach den Vorfall natürlich auch nicht an. Ich hingegen versuchte, mich ein wenig zusammen zu reißen. Ich ließ das Anschmachten bleiben, auch wenn mir das verdammt schwer fiel. Immerhin hatte ich ja sonst nichts von ihm. Wenn man einmal davon absah, dass er überhaupt hier war.

    ***

    Vier Tage später läutete mein Telefon. Das konnten nur meine Eltern sein. Die waren nämlich die einzigen, die sich weigerten, mich am Handy anzurufen. Warum auch immer. Ich hob ab, kam zu keinem Wort, da keifte meine Mutter schon: „Wehe du legst wieder auf!“
    „Hi Mum“, sagte ich erst mal.
    „Wieso machst du das?“, keifte sie erneut.
    „Was denn?“, fragte ich geduldig.
    „Auflegen wenn ich anrufe!“, rief sie empört.
    „Ich hab nicht aufgelegt“,

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