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Gebrochen

Gebrochen

Titel: Gebrochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeany Lena
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seufzte ich.

    ***

    „Willst du nicht langsam anfangen?“, fragte mich Leon am Sonntag kurz nach unserem – wie üblich etwas späterem - Frühstück. Er setzte sich zu mir aufs Sofa und legte mir die Hand auf den Schenkel. Überrascht sah ich ihn an, hatte seine Frage vollkommen vergessen. Er lächelte mich nur an, sah richtig stolz auf sich aus. Ich hätte ihn ja gerne zur Belohnung geküsst, doch das würde er wohl eher anders auffassen.
    „Was?“, fragte ich, mich mühsam von seinem Anblick lösend.
    „Ob du nicht langsam zu kochen anfangen willst“, schmunzelte er, dabei glitt seine Hand ein wenig nach oben. Ich konnte nur erst seine Hand, dann ihn anstarren. Was war mit ihm nur los?
    In meinem Bauch machte sich das verlangende Kribbeln nach mehr breit. Da zog er fragend eine Augenbraue hoch.
    „Was?“, fragte ich noch einmal.
    „Geht´s dir gut? Oder bist du schwerhörig?“, fragte er. Wollte er mich verscheißern? Nein, er testete meine Reaktion auf ihn, stellte ich fest, als ich seinen forschenden Blick bemerkte.
    „Willst du mich auf die Probe stellen?“, lauerte ich. Er schüttelte den Kopf und murmelte: „Ich beobachte nur.“
    „Aha“, machte ich verständnislos und fügte dann hinzu: „Was hast du gesagt?“
    „Ob du nicht langsam zu kochen anfangen willst“, schmunzelte er wieder. Da fiel es mir ein: meine Eltern kamen heute!
    Ich sprang auf und lief in die Küche. Mit einem Blick auf die Uhr stellte ich fest, dass ich gerade mal eine Stunde Zeit hatte. Nicht einmal ganz, denn ich musste bedenken, dass meine Mutter gerne früher dran war.
    Schulterzuckend beschloss ich, dass ich Spaghetti mit einer Soße aus dem Glas machen würde. Das ging schnell genug. Dass ich mir dann wieder einen Vortrag von meiner Mutter anhören konnte, war mir im Moment egal. Sie würde sich ohnehin wieder beklagen, dass in der Küche zu wenig Platz war, um vernünftig zu essen.
    Als es klingelte, war ich gerade dabei die Spaghetti aus dem Wasser zu holen. Leon ging, um die Tür zu öffnen und kam dann in die Küche. Während er den Tisch deckte, meinte er: „Ich bring ganz sicher nichts runter.“
    Ich nickte nur. Schließlich hatten wir gerade erst gefrühstückt. Aber es ging um den Willen und ein paar Bissen würden wir schon schaffen. Da hörte ich schon meine Eltern in der Wohnung und ging ihnen entgegen. Nach der Begrüßung gingen wir in die Küche. Meine Mutter begrüßte Leon sehr zurückhaltend. Ich hatte wie immer das Gefühl, dass sie ihm übel nahm, dass er sich ihr nicht anvertraute. Mein Vater hingegen hatte diese Probleme nicht, er lächelte ihn einfach aufmunternd an, wie immer.
    Nachdem wir zu essen begonnen hatten, fragte meine Mutter: „Wann legst du dir endlich einen vernünftigen Esstisch zu?“
    „Gar nicht“, sagte ich, bestimmt schon zum zwanzigsten Mal, seit ich hier eingezogen war.
    „Warum? Hier hat man ja kaum Platz!“, beschwerte sie sich und stieß demonstrativ gegen den Ellbogen meines Vater. Ich seufzte, manchmal nervte sie einfach nur.
    „Weil ich sonst im Wohnzimmer keinen Platz habe“, erklärte ich, ebenfalls zum wiederholten Male. Sie schüttelte missbilligend den Kopf, gab aber wenigstens Ruhe. Bis wir fertig waren, unterhielten wir uns normal, ohne dass sie lästige Fragen stellte. Als ich mich daran machte, abzuräumen, half Leon mir. Dabei fiel mir auf, dass er nach wie vor entspannt war. Bisher war er bei meinen Eltern doch immer ein wenig verkrampft gewesen.
    „Gehen wir ins Wohnzimmer“, forderte ich meine Eltern auf. Diese nickten und standen auf.
    „Kaffee?“, fragte Leon mich leise. Ich blickte zu ihm und verlor mich einen Moment in seinen Augen. Er lächelte und ich nickte. Er hob den Kopf und sah meine Eltern an.
    „Sie auch Kaffee?“, wollte er wissen. Beide bestätigten das scheinbar, denn er nahm vier Tassen aus dem Schrank. Ich war noch immer gefangen von seinem vorherigen Blick. Daran musste ich mich erst gewöhnen!
    Dann riss ich mich zusammen und brachte die ersten beiden Tassen ins Wohnzimmer. Meine Mutter sah mich richtig lauernd an, dass mir ganz anders wurde. Ich würde aber sicher nicht lange auf ihre Fragen warten müssen. Mein Vater hatte sich in der Mitte des Sofas platziert. Als Leon mit den zwei Tassen kam, scheuchte ich meinen Vater an den Rand, damit ich zwischen ihm und Leon sitzen konnte. Er rückte kommentarlos zur Seite. Leon warf mir einen dankbaren Blick zu, bevor er sich setzte.
    Wegen des Platzmangels, saß er so

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