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Gebrochen

Gebrochen

Titel: Gebrochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeany Lena
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blickte ihn an, wie er so entspannt da lag. Es kam nicht oft vor, dass er sich nicht zusammenrollte, sobald er sich hinlegte. Daher hatte es etwas ganz Besonderes, ihn so zu sehen. Er wandte den Kopf und blickte nun zu mir. Ich lächelte ihn an und er erwiderte es. Ich konnte nicht widerstehen und neigte mich zu ihm. Er spannte sich an, was mich innehalten ließ.
    „Entschuldige“, murmelte er und dann: „Ist ok.“
    Er entspannte sich wieder und ich neigte mich ganz zu ihm und küsste ihn. Es war schon fast gierig, wie er den Kuss zurück gab. Schwer atmend löste ich mich von ihm und wandte mich ab.
    Lange saßen wir einfach da, beobachteten, wie die Sonne immer tiefer sank und schließlich hinter den Bergen verschwand. Kaum war sie verschwunden, kühlte es empfindlich ab und wir gingen hinein. Ich nahm ein paar Holzscheite mit und überlegte, ob es übertrieben wäre, wenn ich ein Feuer machte. Im Inneren war es aber noch warm genug, sodass ich es fürs erste bleiben ließ.
    Allerdings kühlte es auch hier drin bald ab und so kämpften wir gemeinsam darum, den Herd einzuheizen. Ich hatte noch nie ein Feuer anzuzünden versucht und es dauerte eine Weile. Schließlich wurden wir doch noch angenehm erwärmt. Auch die Petroleumlampe zündeten wir an, als es in der Hütte dunkler wurde.
    Wir unterhielten uns eine Weile, bis Leon nach draußen ging, um das Plumpsklo „zu testen“, wie er es ausdrückte. Da es mittlerweile finster war, nahm er die zweite Lampe mit.
    Ich saß gedankenverloren da, bis Leon zurück kam.
    „Komm raus!“, rief er da plötzlich von der Tür. Erschrocken sprang ich auf und ging zu ihm.
    „Was ist passiert?“, fragte ich alarmiert. Doch er antwortete nicht, deutete nach oben. Verblüfft folgte ich seinem Fingerzeig und war sprachlos. Noch nie im Leben hatte ich einen solchen Himmel gesehen. Er war pechschwarz und die Sterne funkelten zu Millionen darauf. Ich hatte nicht gewusst, dass es so viele Sterne gab.
    „Hast du sowas schon mal gesehen?“, hauchte Leon ergriffen, den Kopf in den Nacken gelegt.
    „Nein, noch nie“, erklärte ich ehrlich. Fröstelnd und zitternd standen wir da, blickten in den Himmel und staunten. Irgendwann konnte ich ein Sternbild ausmachen und zeigte es ihm.
    „Kennst du noch andere?“, fragte er gleich neugierig.
    „Nein, nicht wirklich“, gestand ich.
    „Schade“, meinte er, doch es klang nicht wirklich enttäuscht.
    „Wir können uns ja so eine Sternkarte kaufen und das nächste Mal mehr suchen“, schlug ich vor. Diese Menge an Sternen faszinierte mich noch immer. Es machte mich ehrlich neugierig.
    „Ja, das könnten wir“, murmelte Leon.
    Irgendwann wurde uns doch zu kalt und wir gingen wieder hinein. Ich legte noch Holz nach. Die Wände der Hütte waren nicht besonders dick. Es würde nicht lange dauern, bis die Kälte auch hier drinnen zuschlug. Jetzt war mir klar, was die Frau gemeint hatte.

    ***

    Ich wachte auf und blickte mich einen Moment verwirrt um. Es war finster und eiskalt. Die Hütte, erinnerte ich mich. Sogar unter der Bettdecke war es kalt. Bibbernd wickelte ich mich fester ein, doch es nutzte nichts. Ich würde wohl einheizen müssen, überlegte ich. Es dauerte eine Weile, bis ich mich überwinden konnte, unter der Decke hervor zu kriechen. Schnell schlüpfte ich in meinen Pullover und die Hose und ging zum Herd. Er war komplett kalt. Mit zitternden Fingern zündete ich das Feuer wieder an. Als ich überzeugt war, dass es weiter brennen würde. Flüchtete ich mich ins Bett. Erstaunlich schnell wurde mir wärmer und ich schlief wieder ein.
    Das nächste Mal wurde ich von Leons Lippen geweckt, die sich auf meine pressten. Nur zu gern ließ ich mich so wecken und erwiderte den Kuss. Da zog Leon sich zurück. Enttäuscht schlug ich die Augen auf. Er war noch immer über mich gebeugt und lächelte mich an. Dann küsste er mich noch einmal.
    „Frühstück?“, fragte er, als er mich nach einer süßen Ewigkeit wieder frei ließ. Ich nickte nur. Leon stand auf, schlüpfte in seine Klamotten und machte sich beim Herd zu schaffen. Ich drehte mich auf die Seite und sah ihm dabei zu. Es war schön, ihn beobachten zu können. Erst als er mich auffordernd anlächelte, quälte ich mich aus dem warmen Bett. Wir frühstückten wieder draußen, da es in der Sonne schon angenehm wurde. Im Schatten war es noch immer empfindlich kühl.
    Danach machten wir uns auf den Weg, die Umgebung zu erkunden. Es gab hier keine Wege, nur karge Wiesen und die

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