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Gebrochene Versprechen

Gebrochene Versprechen

Titel: Gebrochene Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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nicht fragen«, gab er zurück. Dieses Wortgefecht strapazierte seine Geduld.
    Unversehens wechselte sie das Thema. »Was macht eigentlich deine Schulter?«
    »Wehtun«, räumte er ein.
    »Das tut mir leid. War vielleicht nicht der beste Zeitpunkt, um meinen Keller auszuräumen.«
    »Mir geht’s gut. Und danke. Die Sachen passen alle super hierher.«
    Sie betrachtete den Tisch aus Kastanie und die Stühle in seinem Essbereich. »Ja, nicht wahr?«, sagte sie und klang ein bisschen verwirrt.
    Angesichts ihrer dunklen Augenringe vergaß er seinen Frust. »Würdest du gern duschen?«, fragte er. Es war nicht zu übersehen, dass sie in der letzten Nacht kein Auge zugetan hatte. Er übrigens auch nicht. Er hatte noch einmal jede Sekunde ihres Zusammenseins durchlebt und sich Appetit auf mehr gemacht. Allein sein Stolz hatte ihn davon zurückgehalten, über den Flur zu laufen und sie um einen kleinen Nachschlag anzuflehen. Obwohl er es nur allzu gern getan hätte.
    »Du zuerst«, antwortete Hannah. »Das heiße Wasser tut deiner Schulter sicher gut.« Sie ließ sich auf das Sofa fallen, kickte ihre Schuhe weg und machte es sich gemütlich.
    Ihr Hüftschwung hätte ihm um ein Haar den Rest gegeben. Doch er wandte sich wortlos ab und schloss sich in seinem blau gekachelten Badezimmer ein.
    Zwanzig Minuten später traute er sich in Schlafanzughosen zurück ins Wohnzimmer. Hannah war inzwischen genau so, wie er sie verlassen hatte, fest eingeschlafen. Ihr Gesicht sah im weichen Lampenlicht jung und unbekümmert aus. Er ging zum Wäscheschrank, um eine Decke und ein Kissen für sie zu holen.
    Genau genommen nahm er zwei Decken und zwei Kissen heraus. Er wollte sie nicht schutzlos vor dem Fenster ohne Vorhänge liegen lassen, und mit seiner lädierten Schulter konnte er sie unmöglich ins Schlafzimmer tragen. Also blieb nur die Möglichkeit, sich neben ihr auf den Fußboden zu legen.
    Er ließ sein Bettzeug fallen, um sie zuzudecken und ihr das Kissen unter den Kopf zu schieben. Seufzend zog sie es an sich und kuschelte sich hinein, wie sie sich unlängst an ihn geschmiegt hatte.
    Dann schob Luther den Couchtisch aus dem Weg und breitete seine Decke auf dem Teppich aus. Nachdem er das Licht gelöscht hatte, legte er sich schließlich hin und suchte nach einer bequemen Lage. Die gab es jedoch nicht. Seine Schulter ließ es nicht zu. Aber er war, als er sechs Monate lang im Streckverband gelegen hatte, bereits durch Schlimmeres gegangen, die entbehrungsreichen Wochen während der Ausbildung zum SEAL mal ganz ausgeklammert. Also schloss er die Augen und zwang sich einzuschlafen.
    Mitten in der Nacht nahm er eine Bewegung wahr. Jemand stand über ihm. Er konnte sich nicht sofort daran erinnern, wo er war, wusste bloß, dass er auf dem Fußboden lag. Dennoch reagierte er schnell und instinktiv, streckte ein Bein aus und schickte den Unbekannten zu Boden.
    Hannah prallte hart auf. Der Tritt kam so unerwartet, dass sie nur noch die Hände ausstrecken konnte, um den Sturz abzufangen. Sie landete auf dem Steißbein, genau zwischen Luthers Oberschenkeln. Der schwang ein Bein über ihren Unterleib und hielt sie so auf dem Fransenteppich umklammert. »Ich bin’s doch nur«, brachte sie keuchend heraus.
    Luther ließ sie auf der Stelle los und stöhnte, als sie sich aufsetzten und gegenseitig taxierten. Im Licht des zunehmenden Mondes war gerade einmal seine Silhouette zu erkennen. »Geht’s dir gut?« Er tastete sie ab, so wie damals, während der Rettungsmission auf Kuba. Seine angenehmen Berührungen ließen sie ihr schmerzendes Hinterteil vergessen.
    »Prima«, antwortete sie. »Ich wollte gerade zur Toilette.« Eigentlich hatte sie ein Traum hochgeschreckt, im dem sie von jemandem gejagt worden war. In ihrem Bestreben, diesen aus dem Kopf zu bekommen, war sie dann fast über Luther gestolpert. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er derart auf Bequemlichkeit verzichten würde. Besorgt und berührt war sie schließlich über ihm stehen geblieben.
    »Du solltest dich nicht so an mich heranschleichen.« Seine vom Schlaf noch heisere Stimme klang besonders sexy.
    »Ohne Witz?«
    Seine Hände blieben, wo sie waren.
    Hannah schluckte und versuchte, die innere Stärke aufzubringen, sich von ihm zu lösen. »Geh und schlaf in deinem Bett, Luther. Hier auf dem Boden herumzuliegen ist nicht gut für deine Schulter.«
    »Du kannst aber nicht allein am Fenster schlafen«, entgegnete er leicht genervt.
    Sie musterte die große Scheibe, die freien

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