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Gefaehrlich begabt

Gefaehrlich begabt

Titel: Gefaehrlich begabt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Olmesdahl
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Sie funkelten wie seltene Diamanten.
    »Wenn dein Plan ist, dich am Ende selbst zu stellen, vergiss es. Ich hab lange darüber nachgedacht. Ohne dich will ich auch nicht mehr sein.«
    »Aber Anna, ich bin ein Magier. Der natürliche Feind aller Menschen. Ich bin gefährlich.«
    »Klar, wie ein Grizzly«, versuchte sie zu scherzen, aber es gelang ihr nicht. Die Wahrheit seiner Worte war ihr durchaus bewusst.
    »Es sollte uns nicht geben, schon gar nicht hier auf Erden.«
    »Du bist mein Puzzlestück. Es ist mir egal, was du bist, denn ich weiß, wer du bist.«
    Er lächelte sie an. Sein charmantes Sebastianlächeln. »Wir machen uns später darüber Gedanken, okay?«
    »Okay. Wir haben schließlich noch die halbe Welt zu retten.«
    Plötzlich fing Sebastian an zu lachen. Tränen schossen ihm in die Augen und es befreite sie beide.
    »Was ist daran bitte komisch?«
    »Na ja, wie eine Weltretterin siehst du nicht gerade aus.«
    »Wie sieht denn eine Weltretterin aus?«, fragte sie mit säuerlicher Stimme.
    »Mit Sicherheit trägt sie keinen Hello-Kitty-Bademantel.« Er grinste.
    Sie lachte los. Voller Hoffnung. Denn jetzt, wo er bei ihr war, konnte eigentlich nur noch alles in Ordnung kommen. »Ich sag Jenny Bescheid, sie soll Marla herbringen. Und während du den Fluch brichst, zieh ich mir etwas anderes an. Wenn es wenigstens Batman wäre …«
    »Geh, ich warte hier.«
    Anna schüttelte den Kopf und deutete auf den Schrank. »Nein, du wartest dort.«
    »Ich soll mich im Schrank verstecken?«, fragte er belustigt.
    Sie fand das nicht komisch. »Für den Fall, dass jemand kommt.«
    »Wenn jemand kommt, der nicht willkommen ist, werde ich ihn töten.«
    Diese Worte ließen ihr das Blut in kleinen Eiswellen durch die Adern schlagen. Er war gefährlich, die Anspielungen bestätigten es immer wieder.
    »Aber wenn es mein Vater ist, oder …«
    »Das gilt nur für den Beirat. Glaubst du, ich nehme das alles auf mich, um dann einem Menschen etwas anzutun?« Sein eisblauer Blick nagelte sie fest.
    »Du könntest keinen Menschen mehr verletzen?«
    »Ich kann keinem Menschen mehr etwas zuleide tun, weil es dich verletzt.«
    Sie gab sich mit der Antwort zufrieden. »Bis gleich«, sagte sie eilig und verschwand aus dem Zimmer.
    Auf der kurzen Strecke über den Flur überschlugen sich ihre Gedanken. Sebastian half also, den Beirat und seine Familie zu bekriegen. Sie hätte es nie zu träumen gewagt, aber es machte ihr auch eine scheiß Angst. Wenn ihm etwas passierte? Oder noch schlimmer, wenn jemandem etwas geschah, weil sie ihm vertraute. Aber ihr Herz sagte ihr, dass sie sich deshalb nicht zu sorgen brauchte. Er würde ihr Vertrauen nicht missbrauchen. Und wenn einem das Herz etwas sagte, sollte man darauf hören … Es schlug doch bereits, bevor sich das Gehirn bildete. Oder? Ob es eine Zukunft für sie gab? Falls das Wahnwitzigste und Absurdeste eintreffen sollte, und sie die Geschichte wirklich unbeschadet hinter sich lassen sollten, wie könnte es wohl weitergehen? Ein Magier und ein Mensch, so etwas hatte es sicher noch nie gegeben. Aber auch das würde sich von allein klären, sobald das Horrormärchen endete. Falls es gut endete.
    Anna klopfte leise an Jennys Zimmertür und öffnete sie. Die Vierzehnjährige lag noch im Bett. Mit müden, roten Augen blickte sie auf.
    »Willst du los?«, fragte sie.
    »Gleich. Bring Marla in mein Zimmer und sieh zu, dass dich niemand sieht. Jetzt gleich.«
    »Aber …«
    »Nix aber, gib Gas!« Schnell eilte Anna zu Sebastian zurück. Mit heftig klopfendem Herzen stürzte sie in das Schlafzimmer. Was, wenn er plötzlich weg war? Vielleicht litt sie ja schon unter Tagträumen?
    Ihre Sorge blieb unberechtigt. Er saß nach wie vor auf dem Bett und lächelte sie an. »Hab ich dir jemals gesagt, dass ich von Anfang an wusste, dass du nur ein Engel sein kannst?«
    »Du nanntest es Halbgott«, er grinste wieder.
    Sie drückte ihm einen Kuss auf den Mund. »Wir schaffen das, oder?«
    Sebastian lächelte sie schräg an. »Klar. Glaubst du, ich widerspreche ’ner Hello-Kitty-Kriegerin?«
    Dafür erntete er einen Schlag mit dem Kopfkissen. Die Verzweiflung in Annas Schädel wich ein paar Albernheiten. Ein einschlägiger Beweis, dass er ihr guttat, sie mit Hoffnung erfüllte. Das war gut, sehr gut. Obwohl sie wusste, dass sie beide auf die Art bloß Angst und Nervosität überspielten.
    Die Tür ging auf und ein Anflug von Panik huschte durch ihre Glieder. Sie atmete auf, als Jenny Marla ins Zimmer

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