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Gefaehrlich begabt

Gefaehrlich begabt

Titel: Gefaehrlich begabt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Olmesdahl
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»Wie kann das sein?«
    »Vermutlich ein Magierfluch.«
    »Ich will zu ihr, wo ist sie?« Es war ihr unmöglich, jetzt noch auf diese bescheuerte Feier zu gehen, ihre Freundin brauchte sie.
    »Franks Mutter und Jenny sind bei ihr. Du kannst ohnehin nichts tun.«
    »Doch, kann ich. Ich kann für sie da sein. Und für Jenny … Die Fingerless sind zurück, es kann jede Sekunde etwas passieren«, sagte sie in bestimmendem Tonfall.
    Sebastian zuckte zusammen. »Du weißt es?«
    »Ja, ich weiß es. Und ich habe keine Lust mehr, darüber zu diskutieren, ob das Wissen gefährlich ist oder nicht. Jemand muss sie aufhalten!«
    »Wir sind ihnen nicht gewachsen.«
    »Die verschollenen Pergamente«, antwortete Anna leise. Sie wollte ihm nicht von der Prophezeiung erzählen, aber Sally allein stellte auch keine Hilfe dar.
    »Die was?«
    Seine Überraschung entging ihr nicht. Schon an dem Abend, als sie das Ouija-Brett benutzt hatten, hatte er auf ihre Frage diesbezüglich seltsam reagiert. »Also schön. Wenn ich dir erzähle, was ich weiß und herausgefunden habe, dann musst du mir auch alles erzählen. Okay?«
    »Deal.«
    »Und du wendest jetzt den Wagen und fährst zu Marla.« Er hatte sich unverschämt genug verhalten, als er sie die vergangenen Tage im Unklaren ließ. Von der Dachaktion ganz zu schweigen. Sebastian gab sich einen Ruck und zog auf die linke Spur. Es schien ihn brennend zu interessieren, was sie zu sagen hatte.
    »Sally, die Freundin oder vielmehr Frau meines Vaters, ist nicht zufällig in unser Leben getreten. Sie hat gezielt nach mir gesucht.«
    »Weshalb?«
    »Ihre Großmutter hatte ein Sehertalent. Doch sie vertraute damals dem Falschen. Sie überschrieb ihre Gabe an Jonathan Fingerless, der sie daraufhin eiskalt umbrachte. Aber kurz bevor das geschehen ist, sprach Sallys Oma eine Prophezeiung.«
    Sebastian erblasste.
    »Sallys Mutter, die von der Enttäuschung getrieben wurde, nicht beerbt worden zu sein, recherchierte. Das alles ging jedoch so weit, dass sie letztendlich in der Klapsmühle landete. Sally schnüffelte weiter und ist auf ein Gerücht gestoßen. Dem Gerücht von den verschollenen Pergamenten.«
    »Und was hat die Prophezeiung mit dem Gerücht zu tun?« Er hatte seine Zunge also doch nicht verschluckt und konnte noch etwas sagen.
    »Sie handelt davon.«
    Sebastian trat auf die Bremse, sie standen vor Marlas Haus.
    »Davon? Anna, du sprichst wirres Zeug.«
    »Einige ältere Begabte glauben daran, dass die Kräfte der Talentierten stärker sind, als wir heute annehmen. Die Pergamente beinhalten Wissen, wie wir diese Macht benutzen können. Aber der Beirat will den Menschen nicht solche Kraft geben, deshalb halten sie es geheim. Ich zum Beispiel soll in der Lage sein, einen Toten auferstehen zu lassen.«
    »Aber was hat die Legende mit dir zu tun? Ich sehe keinen Zusammenhang.« Verstört schüttelte er den Kopf.
    »Die Prophezeiung, die Sallys Großmutter sprach, lautet wie folgt:
    »Des Arztes Tochter, jung und rein, wird siegen über Angst und Schein. Anna, mit dem blonden Haar, beschwört die Geister, macht sich rar. Die Kraft der Gabe, so steht es geschrieben, wird in der Nekromantie liegen.«
    »Sie handelt von dir?«
    »Ja, und wenn Sallys Großmutter die richtigen Schlüsse gezogen hat, dann bin ich diejenige, die es tun wird. Sebastian, ich bin dazu berufen, die Fingerless zu töten.«

21. Kapitel
    Verlust einer Gabe
    it einer Selbstbeherrschung, die man nur erkannte, wenn man sein hübsches Gesicht förmlich studiert hatte, hielt Sebastian mühsam die Fassung. Seine Hände krallten sich fest um das Lenkrad, als wollte er sich daran festhalten.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Anna.
    »Ich hab etwas vergessen und muss noch mal weg. Geh doch schon rein«, brachte er hervor.
    »Du wolltest mir erzählen, was du über die Fingerless weißt.«
    »Nicht jetzt. Steig bitte aus.«
    »Also ist unser Deal nichts wert?«
    »Geh!« Er beugte sich über sie hinweg und öffnete die Beifahrertür.
    Na, die Ausladung war mehr als klar! Anna warf ihm einen wütenden Blick zu und stieg aus. Die Autotür knallte sie so fest ins Schloss, dass das Auto wackelte.
    Sebastian blickte geradeaus, trat aufs Gas und verschwand mit quietschenden Reifen.
    Himmel, was war nur los mit dem Typen? So langsam glaubte sie echt, er war manisch-depressiv. Einen Knall hatte er allemal. Mit einer gewaltigen Ansammlung Wut im Bauch huschte Anna über die Straße und stand unvorbereitet vor Marlas Haustür. Das Haus sah aus

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