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Gefaehrlich sueße Kuesse

Gefaehrlich sueße Kuesse

Titel: Gefaehrlich sueße Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hannay
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aus dem Bauch heraus. Ein schlicht geschnittenes Kleid mit Spaghettiträgern aus zartrosa Seide, das knapp über ihren Brüsten nur aus einem gewagten Hauch Chiffon bestand.
    Zu Hause rief sie Cynthia an, um ihr zu sagen, dass sie noch keine definitive Zusage machen könne.
    Cynthia konnte ihre Skepsis nur schlecht verbergen. "Aber natürlich, meine Liebe", erwiderte sie honigsüß. "So sind eben Männer von Welt, immer einen vollen Terminkalender. Aber du musst auf jeden Fall kommen. Wenn Rick dich nicht begleiten kann, finden wir sicher einen anderen netten Partner für dich."
    Es war Maddy egal, dass sie den Hörer zornig aufknallte. Sie versuchte, die Ruhe zu bewahren, obwohl sie die ganze Woche lang keinerlei Nachricht von Rick erhielt.
    Am Samstag darauf, genau zwei Wochen nachdem Rick Hals über Kopf verschwunden war, machte sie sich für die Party zurecht und war bereit, ihren Mann allein zu stehen.
    Maddy war zutiefst enttäuscht. Sie versuchte, sich damit zu trösten, dass Rick mit wichtigeren, mit internationalen Angelegenheiten befasst war. Aber er hätte ihr doch wenigstens kurz Bescheid geben können.
    Als die kühle Seide raschelnd über ihren Körper glitt, traten ihr Tränen in die Augen. Sie musste sich eingestehen, dass sie dieses Kleid nur gekauft hatte, damit Rick sie darin sehen konnte. Das war nun alles umsonst. Es saß perfekt und unterstrich all ihre körperlichen Reize. Und obwohl die durchsichtige Chiffonpartie gewagter als alles war, was sie je getragen hatte, fühlte sie sich richtig gut darin. Zufrieden stellte sie fest, dass der pinkfarbene Perlmuttlack in ihren Goldsandaletten perfekt zur Geltung kam.
    Maddy griff zu ihrem Lieblingsparfum. Es war leicht und exotisch, mit einer sanften Zitrusnote. Normalerweise brachte es sie wenigstens auf andere Gedanken, aber heute war und blieb sie tief deprimiert.
    Der Gedanke an Cynthias aufgesetztes Mitgefühl und Byrons selbstgefälliges Grinsen, wenn sie allein auf der Party auftauchte, drehte ihr den Magen um. Du benimmst dich absolut lächerlich, sagte sie sich selbst und trug Lippenstift auf.
    "Also", sagte sie zu ihrem Spiegelbild, als sie die goldenen Kreolen anlegte, "du siehst verdammt gut aus!" Sie drehte die langen Locken zu einem lässigen Knoten und steckte ihn fest.
    Dann nahm sie ihre pinkfarbene, goldbestickte Unterarmtasche.
    Die Show konnte losgehen.
    Der kleine pinkfarbene Lieferwagen stand auf einem Parkplatz gleich hinter ihrer Wohnung. Maddy steckte den Schlüssel ins Schloss und wünschte sich sehnlichst, dass sich ihr Magen nicht länger wie ein schwerer Klumpen Blei anfühlen möge.
    Sie überlegte, wie sie sich heute Abend geben sollte. Sollte sie den frivolen Schmetterling mimen, der locker von Blüte zu Blüte, von Mann zu Mann fliegt. Oder machte sie sich besser als abgebrühte Karrierefrau? Sie kniff die Augen verwegen zusammen und hob die Nase, um gleichgültig und überheblich zu wirken. Aber das würde sie unmöglich den ganzen Abend lang durchhalten können. Vielleicht wäre es am besten, einfach in die Rolle einer heiteren, unabhängigen modernen jungen Frau zu schlüpfen. Aber wie sollte sie heiter lächeln, wenn sie sich buchstäblich wie ein Mauerblümchen fühlte, ungeliebt und schrecklich einsam?
    Sie seufzte tief, öffnete die Wagentür und setzte sich auf den Fahrersitz.
    "Wo wollen Sie hin?"
    Sie hörte eine tiefe Stimme und bemerkte, dass jemand den Griff von außen festhielt.
    "Rick", flüsterte sie.
    Das war alles, was sie in diesem Moment herausbekommen konnte. Die Kehle war ihr wie zugeschnürt, als sie ihn da stehen sah. Er sah einfach umwerfend aus. Sein Teint war noch viel sonnengebräunter, als sie es in Erinnerung hatte. Seine weißen Zähne hoben sich strahlend davon ab, als er etwas unsicher lächelte.
    "Komme ich noch rechtzeitig?" fragte er ein wenig atemlos.
    "Zur Party?" Sie wusste nicht, was sie sagen sollte.
    "Wozu sonst? Dafür bin ich doch extra hierher gerast", erwiderte er. "Ich bin ein Mann, der sein Wort hält, Maddy."
    Und mit einem anzüglichen und ungemein eingebildeten Lächeln fügte er hinzu: "Ich musste wirklich all mein Vitamin B
    einsetzen, um heute Abend hier sein zu können."
    "Ihr Timing ist perfekt", gab sie lächelnd zurück. "Wann sind Sie angekommen?"
    "Vor ungefähr vierzig Minuten. Es war verdammt knapp. Ich hätte nicht gedacht, dass ich es noch schaffen würde.
    Kambodscha liegt nicht gerade um die Ecke."
    "O Rick, Kambodscha? Liebe Güte!" Sie war nervös, vor

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