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Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2

Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2

Titel: Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Nimou
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glorreichen Zukunft gewesen.“
    Ich sinke wieder auf meinen Stuhl. „ Was willst du mir denn damit sagen? Dass ich das Ende deiner glorreichen Zukunft bin?“
    Mit zwei, drei Schritten ist sie bei mir.
    „Bezieh’ doch nicht immer alles auf dich, Jade. Außerdem weißt du, dass ich eine einmal getroffene Entscheidung niemals bereue. Du weißt auch, dass es besser ist, wenn man sich ein wenig in der Welt umsieht, bevor man sich endgültig festlegt. Selbst wenn man sich instinktiv auf das Richtige festlegt. So wie ich.“
    Ich atme tief ein und wieder aus. Mehrmals. Das ist meine Mutter. Sie macht alles richtig. Und wenn nicht, dann redet sie es sich halt ein. Das Töchterchen dagegen macht alles falsch. Sie traut mir einfach keine erwachsenen Entscheidungen zu. Das wird sich nie ändern, solange ich in ihren Fängen hänge. Aber so ganz unerfahren bin ich ja nun nicht mehr. Wenn ich richtig rechne, habe ich meiner Mutter sogar zwei Erfahrungen voraus. „Du kannst beruhigt sein, Mama. Außer mit Clément hatte ich mit zwei Männern ... äh ... Kontakt.“
    „Mathis hat behauptet, es wäre nicht zum Äußersten gekommen.“
    Gleich löse ich mich wohl hoffentlich in Luft auf!
    „Ach, hat er das gesagt? Ich kann dir versichern: Als Test hat das vollkommen gereicht. Ich weiß ja nicht, ob er das, was er mit mir angestellt hat, von dem einzigen Mann deines Lebens gelernt hat. So wie die Räubereien und Fälschereien. Aber wenn, dann weiß ich, warum du dich nach ihm mit keinem anderen Kerl mehr eingelassen hast.“
    Meine Mutter zieht eine Augenbraue in die Höhe. „Du hast dich in Mathis verliebt. Das ist kein Problem. Cousin und Cousine dürfen sogar heiraten.“
    „Papperlapapp. Ich habe mir von ihm geholt, was ich brauche, Mama. Und gestern Nachmittag habe ich mir dann den Rest von José geholt.“
    „Der übrigens in Kürze an unserer Haustür klingeln wird“, knurrt Mutter und zeigt mit dem Daumen zum Küchenfenster. „Dieser Idiot.“ Dabei stößt sie merkwürdige Töne aus. Ähnlich wie ein Wachhund, der einen unerwünschten Eindringling wittert.
    I n Bezug auf die Bezeichnung Idiot muss ich ihr ausnahmsweise recht geben. Ich springe auf, ducke mich und flüstere: „Ich bin im Bett. Ausschlafen. Er soll morgen wiederkommen. Da bin ich auf Wohnungssuche.“
    „ Non, non, non, non, non“, ruft Mutter mit gesenkter Stimme. Sie flitzt hinter mir her, hält mich am Arm fest und läuft an mir vorbei die Treppe hoch. „Um den Irren kümmerst du dich schön selbst. Der ist nämlich allein gekommen, ohne seine blonde Kollegin . Ich nehme an, dass er den überkandidelten Blumenstrauß für dich gekauft hat.“
    Und schon ist Mama oben und verbarrikadiert sich in ihren Zimmern.
    ***
    Ich lasse José Carreras fünf Mal klingeln und mehrmals gegen die Tür hämmern, bevor ich das Küchenfenster öffne und erstaunt frage, was er bei mir zu Hause will.
    „ Bonjour, Jade“, sagt er mit Samtstimme und zerknirschtem Gesichtsausdruck. Wie vorhin Pierre stapft auch er über das gefrorene Kräuterbeet unter unserem Küchenfenster. Er streckt mir den Blumenstrauß hin. Es sind Gladiolen, wenn ich mich nicht irre. Dunkelrote. „Ich möchte mich aufrichtig für mein gestriges Verhalten entschuldigen.“
    Die Blumen können ja nichts dafür, denke ich, grapsche danach , schließe das Fenster und versorge den vollkommen überdimensionierten Strauß im Waschbecken mit dem lebensnotwendigen Wasser.
    Der Kommissar klopft verdattert an die Fensterscheibe.
    Ich winke ihm zu und forme mit den Lippen ein deutliches „Lebe wohl“. Danach grabbele ich die Vaterschaftstestbestandteile zusammen und begebe mich nach oben in mein Schlafzimmer.
    „Jade“, brüllt José aus dem Blumenbeet.
    Nachdem ich bereits fein säuberlich zehn Haare mit Wurzel aus dem Gefrierbeutel gefischt und in die erste Frischhaltedose versperrt habe, und José immer noch nach mir ruft, trete ich ans Fenster, rufe ihm zu, dass er sich noch einen Moment gedulden muss. Alsdann reiße ich mir selbst zehn Haare aus, die ich ebenfalls in eine durchsichtige Dose lege. Die beiden Dosen beschrifte ich fein säuberlich, fülle noch einen Fragebogen aus und unterschreibe ihn in meinem und im Namen meines Vaters. Alles zusammen verstaue alles in dem kleinen, bereits adressierten und frankierten Karton, der mitsamt Aufbauanleitung in dem Päckchen lag.
    Danach lasse ich José ein. Er macht Anstalten, mich zu umarmen, aber ich ducke mich rechtzeitig und lenke ihn in

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