Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2
dann um dein Liebesleben. Vollzeit. Ich garantiere dir, wenn morgen erst die Zeitungen raus sind, brauchst du kein Goldbild mehr zu malen.“
„Bis morgen hat der Kommissar ihr einen Heiratsantrag gemacht.“
Gabriel verzieht das Gesicht. „Wo bleibt dein Selbstbewusstsein, mein Freund?“
Mathis zuckt mit den Schultern.
„Du entschuldigst dich bei ihr für die Entführung und sagst ihr die volle Wahrheit. Und dann lädst du sie zu einem romantischen Essen ein. Entweder sie kommt mit oder nicht. Wenn sie mitkommt, hast du gewonnen. Wenn nicht, dann bist du es einfach nicht. Dann vergisst du sie und wir ziehen gemeinsam los und gabeln uns ein paar heiße Mädels für’s Leben auf. Und jetzt sieh zu, dass du unter die Dusche kommst. So kannst du gleich nicht mehr hier rumlaufen. Und gib mir den Staubsauger. Ich packe ihn für dich weg.“
Er nickt seinem Freund zu und geht los. Es ist wirklich allerhöchste Zeit, dass er unter die Dusche kommt. Die Sache ist nur, dass er ein verdammt komisches Gefühl im Bauch hat, obwohl solche Gefühle eigentlich nicht seine Sache sind. Aber irgendwas in Gabriels Stimme und in seinem ganzen Verhalten stört ihn. Verdammt, er hätte sich niemals mit Handy-Ortung, Einbrüchen und Entführungen befassen sollen. So langsam wurde er ja selbst paranoid.
Mathis dreht die Dusche voll auf und duscht eiskalt. Die Familienzusammenführung hätte er sich sparen sollen. Die Sache mit Onkel Antoine ebenfalls. Und auch diese verflixte Vernissage. Eine Vernissage in Verbindung mit einer Modenschau, was für eine Schnapsidee. Manchmal hatte Gabriel wirklich die abstrusesten Ideen. Aber er war ja selber schuld. Er hätte sich nicht darauf einlassen sollen. Und das dann noch verbunden mit all dem anderen Krempel. Und jetzt geht ihm Jade nicht mehr aus dem Kopf. Sie und die Tatsache, dass Gabriel zumindest heute noch ihr Handy getrackt hat, obwohl sie beschlossen hatten, dass das nun nicht mehr nötig ist.
Kapitel 7
„Claudes Assistentin, die kleine Schwarzhaarige“, zischt mir Mel ins Ohr, „ist lesbisch. Also nimm dich vor ihr in acht. Sie hat ein Auge auf dich geworfen. Was aber nicht allzu viel heißt, da sie auf jedes hübsche, weibliche Wesen ein Auge wirft.“
„Das ist bei mir zwecklos. Ich bin leider hetero und habe momentan die Nase von Beziehungen im allgemeinen voll“, gebe ich zurück und starre nach draußen, in die Dunkelheit, die den Kleinbus umgibt. Wenige Minuten zuvor haben wir Paris verlassen und die Gegend wird immer öder, soweit ich überhaupt etwas erkennen kann, da die einzige Lichtquelle inzwischen die Scheinwerfer unseres Busses sind. Auf alle Fälle liegt draußen Schnee. „Wohin fahren wir eigentlich?“
„ Zu einer Modenschau“, gibt Mel zurück. Netterweise brüllt sie dann aber quer durch den mit elf durcheinander quatschenden Personen und unzähligen Kleidern vollgestopften Bus: „Hat jemand eine Ahnung, wo wir unsere Modenschau veranstalten?“
„ Der Fahrer behauptet, das wäre der richtige Weg“, brüllt Claude und krault seinem Lebensgefährten den Nacken.
„Es ist der richtige Weg“, brüllt der Fahrer zurück. „Dieses Schloss liegt nun mal in der Pampa. Aber wenn mal einer von euch nach hinten gucken würde, dann würde er bemerken, dass wir von dem Rolls der Schnepfe von der Vogue verfolgt werden.“
„Vielleicht glaubt die ja, dass du den Weg kennst“, kichert Claude.
Der Fahrer knurrt einfach nur zurück und dreht zu allem Überfluss auch noch das Radio auf. Französische Akkordeonpopmusik erklingt.
Ich bin inzwischen zu einer Eissäule erstarrt. Das Wort Schloss ist schuld.
Zu recht, wie ich etwa zwanzig Minuten später feststelle , als der Bus auf einem Schneefeld parkt.
„Raus, raus, raus“, treibt Claude uns an.
Mir ist schlecht. Während sich mein Magen zu einem Kloß zusammenzieht, starre ich auf das festlich erleuchtete Schloss, vor dessen ständig geöffnetem Hinterausgang der Bus stehen geblieben ist.
Das darf doch wohl nicht wahr sein! Was zum Teufel geht hier vier?
„Komm’, Jade“, ertönt Mels Stimme neben meinem Ohr. Und schon zieht sie an meine m Arm. „Wir müssen ... Sag’ mal, ist dir nicht gut? Du bist ganz weiß im Gesicht.“
„Das muss der Schnee sein“, gebe ich zurück und schwinge mich von meinem Sitz auf. „Alles in bester Ordnung mit mir. Du würdest mir doch nicht glauben, wenn ich dir die Story erzählen würde, die mich mit diesem Schloss verbindet.“
Mel wirft mir einen
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