Gefaehrliche Begegnungen
stehen.
»Mia, warum fragst du mich nach meiner Arbeit?« Er hörte sich an, als würde er wieder über sie lachen.
Wie vorherzusehen war, spürte Mia, wie sich ihre Nackenhaare aufstellten. »Ja, mache ich. Warum? Ist das vertrauliche Information?«
Er warf seinen Kopf nach hinten und brach in Gelächter aus. »Nur für neugierige kleinen Mädchen.« Mia starrte ihn mit einem versteinerten Gesichtsausdruck an. Immer noch am Lachen erklärte er ihr: »Von Beruf bin ich Ingenieur. Meine Firma hat die Schiffe entwickelt, die uns hierher gebracht haben.«
»Die Schiffe, die euch hier her gebracht haben? Aber ich dachte die Krinar hätten der Erde seit Jahrtausenden Besuche abgestattet bevor sie offiziell hierher kamen?« Das war eine der verblüffendsten Enthüllungen über die Eroberer gewesen. Die Krinar hatten schon lange vor dem K–Day unter den Menschen gelebt und sie genau beobachtet.
Er nickte und lachte immer noch. »Das stimmt. Wir sind schon seit Langem in der Lage, zu euch zu kommen. Trotzdem war es immer ein gefährliches Unterfangen gewesen, zur Erde zu kommen, beziehungsweise generell durch das Weltall zu reisen. Deshalb wagten ja auch nur dann und wann einige Furchtlose ein solches Unternehmen. Erst seit einigen hundert Jahren haben wir die Technologie des Reisens mit Überlichtgeschwindigkeit perfektioniert und meiner Firma gelang die Konstruktion von Schiffen, die sicher Tausende von Zivilisten zu diesem Teil des Universums transportieren konnten.«
Das war interessant. Davon hatte sie noch nie gehört. War das, was er ihr gerade erzählte etwas, das der Öffentlichkeit nicht bekannt war? Ermutigt und vor Neugier fast platzend, setze Mia ihre Befragung fort. »Also warst du auch schon mal vor dem K–Day auf der Erde gewesen?« fragte sie und starrte ihn fasziniert mit weit aufgerissenen Augen an.
Er zuckte mit den Schultern, eine menschliche Geste, die offensichtlich auch bei den Krinar benutzt wurde. »Einige Male.«
»Stimmt es, dass alle unsere UFO Sichtungen mit den Aktivitäten der Krinar zusammenhängen?«
Er grinste. »Nein, das waren hauptsächlich Wetterballons und eure eigenen Regierungen, die geheime Flugsysteme getestet haben. Nur weniger als ein Prozent der gesichteten UFOS sind auf uns zurückzuführen.«
»Und die Mythen der Griechen und der Römer?« Mia hatte erst kürzlich über die Vermutung gelesen, dass die Krinar in der Antike als Götter verehrt worden seien und dadurch die griechische und römische Vielgötterei verursacht hätten. Natürlich hatten sogar heutzutage einige religiöse Gruppen die Krinar als die wahren Erschaffer der Menschheit angenommen und eine komplett neue Bewegung für die Ehrung und Nachahmung der Eindringlinge hervorgebracht. Die Krinarianer, wie diese Verehrer der Krinar genannt wurden, nutzten jede Gelegenheit die sie finden konnten, um mit diesen Lebewesen, die sie als wahre Götter ansahen, zu interagieren. Sie glaubten, dadurch ihre Chancen zu erhöhen, als Krinar wieder geboren zu werden. Die drei Weltreligionen Christentum, Islam und Judentum hatten da völlig anders reagiert. Sie hatten sich geweigert, anzuerkennen, dass die Krinar in irgendeiner Art und Weise für die Entstehung des Lebens auf der Erde verantwortlich waren. Einige extremere religiöse Splittergruppen hatten sogar erklärt, dass die Krinar Dämonen seien und ihre Ankunft auf der Erde Teil der Weltuntergangsprophezeiungen war. Die meisten Menschen hatten die Fremden allerdings einfach als das angenommen, was sie waren: eine uralte, hoch fortschrittliche Rasse, die DNA von Krina zur Erde geschickt hatte, und dadurch das Leben auf der Erde geschaffen hatten.
»Ja, diese beruhten auf den Krinar«, gab Korum zu. »Vor ein paar Tausend Jahren verstrickte sich eine Gruppe Wissenschaftler, die eigentlich hierher geschickt worden war, um zu studieren und zu beobachten, viel zu sehr in menschliche Angelegenheiten. Das ging so weit, dass sie die eigentliche Dauer ihres Auftrags um ein paar Jahrhunderte überzogen. Letztendlich hatten sie gewaltsam nach Krina zurückgebracht werden müssen, als offensichtlich wurde, dass sie die menschliche Ignoranz schamlos ausnutzten.«
Bevor Mia die Möglichkeit hatte, diese Information zu verdauen, piepte der Ofen und signalisierte damit, dass das Essen fertig war.
»So, fertig.« Er nahm das gegrillte Gemüse heraus und legte es in die Marinade, die er während ihrer Unterhaltung angerührt hatte. Er stellte eine große Schüssel mit Salat
Weitere Kostenlose Bücher