Gefaehrliche Begegnungen
Schlepptau die Wohnung, obwohl ihre Mitbewohnerin gerade vor Neugier starb, wie Mia sehen konnte.
Als sie alleine waren, fragte Mia verärgert, »Was meinen Sie damit, dass ich das Appartement nicht verlassen kann?«
»Sie sind bestrahlt worden. Er hat Sie quasi gebrandmarkt – sie haben jetzt kleine Nanomaschinen dort eingebettet, wo auch immer Ihr Körper bestrahlt worden ist und sie übertragen ihm damit jederzeit Ihren Aufenthaltsort. Wenn Sie etwas täten, was er nicht erwartet, so wie ihr Appartement zu verlassen, während er davon ausgeht, dass Sie sich zu Hause aufhalten sollten, würde er das sofort wissen – und es könnte ihn misstrauisch machen.«
Mia sah entsetzt auf ihre Handflächen. »Sie meinen also, als er meine Kratzer heilte, hat er in Wirklichkeit ein Kontrollgerät in mich implantiert? Warum sollte er das tun?« Sie hob ihren Kopf misstrauisch an. »Und woher wissen Sie das alles?«
»Fräulein Stalis–« sagte er müde.
»Bitte nennen Sie mich Mia«, unterbrach sie ihn.
»–okay, Mia«, antwortete er einverstanden, »wir kämpfen schon sehr lange gegen die Krinar. Denkst du wirklich, dass wir im Laufe der Zeit nicht eine Menge über unseren Feind gelernt haben?«
»Okay«, sagte Mia langsam, »Nehmen wir mal an, ich würde dir glauben. Warum sollte er das tun? Mich brandmarken?«
»Um jederzeit zu wissen, wo du dich gerade aufhältst natürlich. Das ist das Standardvorgehen bei denen.«
Mia starrte ihn schockiert an. »Alles klar, aber was kannst du machen, um mir zu helfen?«
»Wir können dir nicht helfen, Mia«, sagte John unverblümt. »Aber du kannst uns helfen.«
Mia zog scharf ihre Luft ein. Sie hatte befürchtet, er könne so was in der Art sagen. »Ich denke, ihr seid falsch informiert worden. Ich möchte in keiner Form, Art oder Weise in eure Sache verwickelt werden. Ihr könnt nicht gewinnen und das Letzte, was wir brauchen, ist eine Rückkehr zu den Zeiten der Großen Panik. Ich möchte einfach nur in Ruhe gelassen werden – von Korum, von dir und von allen anderen auch – und wenn du mir dabei nicht helfen kannst, solltest du einfach gehen.« Sie zeigte auf die Tür.
»Du hängst aber schon mit drin, Mia, ob du das jetzt willst oder nicht. Weißt du eigentlich, wer dein krinarischer Liebhaber ist?«
»Er ist nicht mein Liebhaber!« sagte Mia beißend.
»Du hast nicht mit ihm geschlafen?« Als er sah, wie blass ihr Gesicht auf einmal wurde, sagte er, »Das dachte ich mir. Ich bin mir sicher, dass er nicht unnötig Zeit verloren hat, um sich genau das von dir zu nehmen, was er wollte, genauso wie sie sich unseren Planeten genommen haben.«
Mia kämpfte gegen ihr Gefühl der Verlegenheit. »Was meinst du? Weißt du wer er ist?«
»Hat er dir denn nichts über sich erzählt? Weißt du, warum er hier ist? In New York? Wie die Krinar überhaupt darauf kamen, zur Erde zu kommen?«
Mia nickte langsam. »Er hat mir erzählt, dass er ein Ingenieur sei und dass die Firma, für die er arbeitet, die Schiffe herstellt, die sie auf die Erde gebracht haben.«
»Ein Ingenieur? Das ist gut.« John lachte humorlos auf. »Er ist einer der mächtigsten Krinar auf diesem Planeten, Mia. Ihm gehören die Schiffe, die sie alle hierher gebracht haben – seine Firma war nämlich die treibende Kraft hinter ihrer Ansiedlung auf der Erde.«
Als er ihren Gesichtsausdruck sah, der schiere Ungläubigkeit wieder spiegelte, fügte er hinzu, »Er ist Mitglied ihres Regierungsrats – manche sagen sogar, dass er ihm vorsteht. Seine Firma versorgt ihre ganzen Ansiedlungen mit allem, was sie brauchen. Ohne ihn würde es keine Ansiedlungen der Krinar und keine Krinar selber auf der Erde geben.«
»Das verstehe ich nicht«, sagte Mia verwirrt. »Wenn er das alles ist, warum ist er dann hier? Und was will er mit mir?«
»Er ist hier, weil wir zum ersten Mal seit dem K-Day wirklich eine Chance gegen sie haben.« Johns Augen glitzerten vor Aufregung. »Weil er weiß, dass wir ganz nahe dran sind, ihnen im Kampf etwas entgegen zu setzen. Weil er den Widerstand ausradieren will, bevor wir noch weitergehen.«
Er holte tief Luft. »Und dazu, was er mit dir will, das ist ziemlich offensichtlich. Weißt du was ein Charl ist ?«
Mia schüttelte überwältigt ihren Kopf.
»Die wörtliche Übersetzung ist einer, der Lust verschafft . Das ist der Name, mit dem sie die menschlichen Sklaven bezeichnen, die sie in ihren Siedlungen halten. Die Bestimmung des Charls ist es, den Krinar Vergnügen zu bereiten.
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