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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
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vielleicht will Christopher mich ja gar nicht heiraten!«
    »Das ist der größte Unsinn, den ich je gehört habe! Der Mann wählt nicht aus, sondern die Frau. Frauen sind für Männer viel interessanter und faszinierender als umgekehrt. Eine kluge Frau wie du kann jeden Mann um den Finger wickeln und ihn dazu bringen, das zu tun, was sie will.«
    »Bist du denn auch bereit, mir die vollkommene Freiheit zu lassen?«
    Dottie zögerte. Sie dachte daran, Einschränkungen zu machen, entschied sich jedoch dagegen. »Vollkommene Freiheit, im Austausch für dein Versprechen, Lady Hatton zu werden.«
    Flüchtig dachte Alex an Nicholas, ihre erste Liebe. An die Liebe, die jetzt gestorben war. Sie hatte darum getrauert, und jetzt akzeptierte sie, dass eine Ehe mit Christopher unvermeidlich war. »Ich verspreche es dir ehrlich, Dottie.«
    »Und ich verspreche dir, dass du es nicht bereuen wirst, Liebling.«
    Leutnant Nicholas Hatton fragte sich, ob er es bereute, in die Royal Horse Artillery eingetreten zu sein. Obwohl es eine große Herausforderung war, wusste er, dass er seine Sache bis jetzt gut gemacht hatte und nur sehr wenig bedauerte.
    Seine Männer jedoch wurden unruhig, weil das Ende des Monats Oktober bereits abzusehen war und das belagerte Pamplona sich noch immer nicht ergeben hatte. Schließlich entschied sich Leutnant Hatton, die Offensive zu ergreifen und die Dinge voranzutreiben. Die Artillerie besaß einen Überfluss an Schwarzpulver, das bei der Belagerung der spanischen Stadt nicht eingesetzt worden war, und Hatton kam der Gedanke, es zu nutzen. Er suchte nach Freiwilligen und wählte junge, unverheiratete Männer aus.
    Am letzten Oktobertag holten sie zwanzig Fässer Schwarzpulver und verteilten sie entlang der äußeren Mauern der Festung. Er befahl den Freiwilligen, eine Eimerkette zu bilden, doch was sie dann von Hand zu Hand weiterreichten, waren keine Eimer, sondern Fässer mit Schwarzpulver. Hatton und Sergeant O'Neil hielten Zündschnüre bereit, und als die Fässer an sie weitergereicht wurden, zündeten sie sie an und warfen sie über die hohe Mauer. Die Männer arbeiteten in einem stetigen Rhythmus, während eine Explosion der anderen folgte und die Luft mit beißendem schwarzem Rauch erfüllte.
    Leutnant Hattons Arm war vom Handgelenk bis zur Schulter taub, als er endlich die weiße Flagge der Kapitulation in den Rauchwolken entdeckte. Ein lauter Jubel kam von den Männern und den anderen Soldaten, die sich nach der ersten Explosion versammelt hatten. Als General Rowland Hill die Kapitulation entgegennahm, schritt ein zufriedener Nicholas Hatton die Reihe der mutigen Freiwilligen ab, schüttelte jedem die Hand und murmelte »Gut gemacht.« Diese Worte waren für die Männer das höchste Lob, das sie je bekommen hatten.
    Als seine Truppen Pamplona betraten, das durch sein Geschick und die Mithilfe von Sergeant O'Neil gefallen war, war Hatton stolz auf seine Männer. Da sie den besiegten Männern nichts antaten und ihre Lust nicht an den Frauen befriedigten, ignorierte er ihre Plünderungen und war zufrieden, dass sie keine Brände legten. Nick war äußerst erleichtert, dass Pamplona sich ergeben hatte, ohne Verluste bei seinen Männern erlitten zu haben.
    Doch das Glück dauerte nicht an. Jetzt, wo Pamplona sicher war, gab General Hill seinen Offizieren den Befehl, ihre Männer an die französische Grenze zu verlegen, um sich dort mit Wellingtons Streitkräften zu vereinen, die eine Schlacht mit der Armee von General Soult führen sollten. Nick befahl seinen Männern, das Lager abzubrechen. Wegen des nicht nachlassenden Regens, der den Boden in einen Morast verwandelt hatte, war es eine enorme Anstrengung, die Wagen, auf denen die Kanonen standen, zu bewegen, ganz besonders in so hügeligem Gelände. Über eine Woche verbrachte Nick täglich achtzehn Stunden im Sattel. Er stieg nur ab, um den Männern zu helfen, die Räder auszugraben, die bis über die Achsen in den Schlamm eingesunken waren, oder ein lahmes Pferd zu versorgen.
    Während Hills Armee sich der Grenze näherte, fürchteten die Franzosen die Rache und griffen mit aller Macht an. In einem blutigen Gefecht wurden zwei von Hattons Männern getötet; einer wurde von einem Schuss getroffen, der beide Knochen in seinem linken Bein zertrümmerte. Nick war sofort aus dem Sattel und schiente das Bein notdürftig. Er befahl zwei Rekruten, eine Decke zu holen, in der der verwundete Mann zum Feldhospital getragen wurde. Dann galt seine

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