Gefaehrliche Begierde
Hatton zu übergehen. Als es später wurde, legte Hart besitzergreifend den Arm um sie. »Hochzeiten sollen eine anregende Wirkung auf Frauen haben. Fühlst du schon etwas?«, murmelte er frech in ihr Ohr. »Kommst du heute Abend mit mir nach Hause, Liebling?«
Sie lachte ihm ins Gesicht. »Du musst mich mit einer Tänzerin aus der Oper verwechselt haben, wenn du mir eine carte blanche anbietest. Ich habe die Absicht, heute Abend mit Dottie nach Hause zu fahren, aber wenn du dich nach der Begleitung des jungen Master Alex an einem Abend in dieser Woche sehnst, dann werde ich deine Einladung gern weitergeben.«
Kurze Zeit später bat Kit sie, die Feier mit ihm zu verlassen. »Mein Trauerjahr hat mich um die Freude gebracht, heute Abend mit dir zu tanzen, aber ich würde dich gern auf eine lange Ausfahrt in meiner Kutsche mitnehmen, Alexandra.«
»Wie äußerst verlockend, Lord Hatton. Meine Großmutter würde mir allerdings niemals erlauben, zusammen mit dir so kurz vor Mitternacht hier zu verschwinden. Vielleicht ein anderes Mal.«
Zwei Stunden nach Mitternacht lag Rupert mit seiner Braut im Bett. Er dachte daran, dass er es kaum hatte erwarten können, Olivia in ihr Haus in der Clarges Street zu bringen, und wie aufgeregt er vor seiner Hochzeitsnacht gewesen war. Olivia war wesentlich fordernder gewesen, als er es erwartet hatte. In der Tat hatte ihr Appetit nach sexuellen Gelüsten den seinen noch überstiegen. Obwohl er vollkommen erschöpft neben ihr lag, konnte er nicht einschlafen. Er dachte an das Wappen der
Longfords auf dem georgianischen Silber. Der Stag Couchant war so passend. Er hatte nicht nur Hörner, er lag auch - eine Stellung, die er zweifellos immer dann würde annehmen müssen, wenn Olivia es wünschte. Ein Sprichwort, das er einmal von Dottie gehört hatte, kam ihm in den Sinn: Mit Caesars Geld geht auch die Verpflichtung einher, sich Caesars Regeln zu beugen!
Hewlett-Packard
17
Eine Woche später, als Hart Cavendish Alex Sheffield abholte, war sie wieder als junger Mann gekleidet. »Und wohin führt dich deine zügellose Neugier heute Abend, alter Mann?«, neckte er sie. »Darf ich ein Gasthaus namens The Noble Rot vorschlagen?«
»Meine Neugier ist heute Abend nicht zügellos, sondern lasterhaft«, erklärte Alex beiläufig. Sie musste einen weiteren Artikel für den Political Register schreiben.
»Prostitution ist kein Thema, für das eine Lady sich interessiert.«
»Das sollte es aber sein! Jede Frau sollte es sich zur Pflicht machen, zu erfahren, worunter andere Frauen zu leiden haben. Prostitution ist etwas, das verboten werden sollte.«
Hart warf den Kopf zurück und lachte laut auf. Er griff in der Kutsche nach ihrer Hand. »Alex, mein Liebling, wenn eine Dirne hört, dass du eine solche Meinung hast, wird sie dir die Augen auskratzen. Dirnen sind Dirnen, weil sie es so wollen.«
»Das ist der größte Unsinn, den ich je gehört habe!« Guter Gott, ich werde schon genauso wie meine Großmutter! »Dirnen werden zu Dirnen, weil sie keine andere Wahl haben. Und außerdem, wenn du mich weiterhin mit Alex, mein Liebling, anredest, werden die Leute noch denken, du seist einer jener Männer, die sich von Jungen angezogen fühlen.«
Er hob ihre Hand an die Lippen und knabberte sanft an ihren Fingerspitzen. »Ah, aber zu diesem hier fühle ich mich hingezogen. Sexuell hingezogen«, neckte er sie keck.
»Hör auf«, befahl sie ihm ungeduldig.
»Du hast doch gesagt, dass du heute Abend lasterhaft bist, Liebling.«
Sie betrachtete ihn prüfend, und ihr Schalk kam zum Vorschein. »Ich möchte mit dir eine Wette eingehen.«
»Nun, ich bin ein Mann, der Wetten liebt.«
»Du wagst es nicht, mich den ganzen Abend lang mit Liebling anzureden.«
»Das werde ich tun, wenn der Preis, den ich dafür bekomme, die Sache wert ist... wenn du mir zum Beispiel erlaubst, dich zu küssen.«
Ihre Mundwinkel zogen sich hoch, dann erklärte sie schelmisch: »Du kannst mich so oft küssen, wie du möchtest... wenn du es in der Öffentlichkeit tust.«
»Ich glaube, dass dich ungeheuerliche Dinge erregen. Ich werde mich daran halten, dich in der Öffentlichkeit Liebling zu nennen, die Küsse werden privat sein.«
»Kuss. Einzahl«, korrigierte ihn Alex.
Diesmal zogen sich Harts Mundwinkel hoch. Er klopfte mit seinem Stock gegen das Dach der Kutsche, und als der Kutscher die Trennwand beiseite schob, erklärte Hart: »In den Mollies Club.«
Als sie am Piccadilly aus der Kutsche stiegen, bat Hart
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