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Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung

Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung

Titel: Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MCPHEE
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„Du wusstest, dass ich komme?“
    „Sie hatten es angekündigt.“ Sie erhob sich aus ihrem Sessel.
    Seine Verblüffung war förmlich mit Händen greifbar.
    „In Ihrem Brief“, setzte sie als Erklärung hinzu.
    Farquharson machte keine Anstalten, sich ihr zu nähern. Er wirkte so angespannt, als sei er jeden Moment zur Flucht bereit.
    Madeline sah ihn an. „Sie sagten, dass Sie mich lieben.“
    Eine steile Falte erschien auf seiner Stirn. Sein Blick schoss erst zur einen, dann zur anderen Seite. Mit seiner Hand fuhr er zu der Rocktasche, deren Ausbuchtung verriet, dass er seine Pistole darin verstaut hatte.
    „Ist das wahr?“, fragte sie nach. Es war ein gefährliches Spiel, das sie spielte, aber ihre Rechnung schien aufzugehen. Nie zuvor hatte sie Farquharson so aufgeregt erlebt.
    Er zuckte zusammen und sah sich im Raum um, als erwarte er jeden Moment überrumpelt zu werden. „Tregellas ist in Tintagel.“
    Es war keine Frage. Er wusste, dass der Earl sich genau da befand, wo er ihn haben wollte. Tregellas war losgeritten, und er hatte sich ihm so lange an die Fersen geheftet, bis er sicher sein konnte, dass sein Widersacher nicht umgekehrt war.
    „Ja, und Sie haben ihn dorthin gelockt. Das war sehr gewitzt von Ihnen. Er hatte nicht den geringsten Verdacht.“
    Farquharson konnte ein Feixen nicht unterdrücken.
    „Beinahe so gewitzt wie der Brief, den Sie Lord Salcombe präsentierten.“ In einer Art fragender Bewunderung legte Madeline den Kopf schräg. „Woher stammte das Briefpapier mit dem Tregellas-Wappen und das Siegel? Und wie haben Sie meine Handschrift hinbekommen?“
    Wie sie es sich gedacht hatte, war er nur allzu bereit, es ihr zu erzählen. „Die Sache mit dem Briefpapier war einfach. Ich musste nur herausfinden, dass Tregellas es bei Hambledon drucken ließ, und dann genügte es, jemanden zu bestechen, damit er ein paar Bogen von der letzten Lieferung abzweigte. Und dein kaltherziger Antwortbrief, meine Liebe, gab mir die Möglichkeit an die Hand, das Siegel zu fälschen. Ein Freund von mir nahm einen Abdruck davon und fertigte einen Abguss an. Das Ergebnis war ein wenig ungenau, aber das fiel nicht auf, nachdem man das Siegel in Wachs gepresst hatte.“
    „Und wie gelang es Ihnen, meine Handschrift zu fälschen?“
    Er konnte der Versuchung zu prahlen nicht widerstehen. „Ich besitze eine Kopiermaschine, einen so genannten Polygrafen. Die höchst ausgeklügelte Erfindung eines gewissen Mr. John Isaac Hawkins. Nicht vorgesehen für Fälschungen, aber bestens geeignet dafür. Mithilfe zweier parallel laufender Federhalter kann man die identische Kopie eines Originals auf einem zweiten Blatt Papier anfertigen. Ich habe nur die Worte deines Briefs neu arrangiert, sodass sie meinen Zwecken genügten.“
    „Ich verstehe.“ Madeline seufzte unhörbar. Sie wusste, was sie zu tun hatte.
    Farquharson trat einen Schritt zurück und machte eine herrische Geste mit der Hand. „Genug geschwätzt. Komm her, Madeline.“
    Es gab nur einen Weg, Farquharson von dem abzuhalten, was er zu tun beabsichtigte. Er war sich ihres Widerstrebens, ihrer Angst absolut sicher. Und er brauchte ihre Angst; wollte, dass sie vor ihm zitterte und sich duckte. Madeline war entschlossen, keine seiner Erwartungen zu erfüllen und ihr Vorhaben auszuführen.
    „Möchten Sie nicht zu mir kommen?“, fragte sie und rührte sich nicht von der Stelle.
    Farquharson zögerte, blickte über die Schulter, als könne er nicht sicher sein, dass Lucien nicht doch nach Trethevyn zurückgekehrt war. Er machte einen Schritt auf sie zu, dann blieb er stehen. „Was für ein übler Trick ist das?
    „Kein Trick, Mylord.“ Sie streckte ihm ihre Hände entgegen, Handflächen nach oben. „Haben Sie Angst?“
    Missvergnügt verzog er den Mund. „Ich will nicht, dass es so abläuft. Komm her.“ Diesmal klang seine Stimme drohend.
    Madeline lachte leise. Sie trat einen Schritt zurück, lehnte sich gegen die Wand und ließ ihre Hand in die Tasche ihres Morgenrocks gleiten.
    „Hör mit deinen Spielchen auf“, blaffte er und machte Anstalten, sich auf sie zu stürzen.
    Madeline nahm seine Bewegung eigentümlich verlangsamt wahr. Erst als er sie beinahe erreicht hatte, die Hände drohend erhoben, wie um sie zu würgen, zog sie das Messer und holte aus. Sie hörte sein überraschtes Keuchen, und gerade als sie zustach, wich er aus, umklammerte ihr Handgelenk und verdrehte ihr den Arm. Der Schmerz war so heftig, dass Madeline nach Luft rang

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