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Gefährliche Intrigen

Gefährliche Intrigen

Titel: Gefährliche Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
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junge Frau. Sie konnte auch alleine für das Kind sorgen.
    Allerdings fürchtete Emma sich davor, ihrem Onkel über ihren Zustand reinen Wein einzuschenken. Er hatte ihr ja bereits bei ihrer Ankunft gesagt, wie unschicklich es von ihr gewesen sei, sich im Torringtonschen Haushalt nur aufgehalten zu haben. Wenn er jetzt erfuhr, dass sich da noch einiges mehr abgespielt hatte, würde er bestimmt toben.
    Und falls er tatsächlich etwas mit diesen merkwürdigen Unfällen zu tun haben sollte, würde er zweifellos nur noch wütender werden. Emma hatte schreckliche Angst! Sie musste jetzt besonders vorsichtig sein. Schließlich ging es nicht nur um ihr Leben, sondern auch um das ihres ungeborenen Babys. Liebevoll legte sie die Hände über ihren noch flachen Bauch. Mein Baby, dachte Emma. Ich werde dich immer beschützen und lieben.
    Am späten Nachmittag kehrte Liz aus dem Dorf zurück. Ihre Wangen waren vor Anstrengung gerötet und sie trug einen großen Weidenkorb über dem Arm.
    »Mylady, Ihr seht schon wieder viel besser aus«, begrüßte sie ihre Herrin.
    Emma nahm ihr ungeduldig den Korb ab! Neugierig spitzte sie unter den Deckel.
    »Was hast du da mitgebracht?«
    Liz, die sehr zufrieden aussah, zog den Korb zu sich heran.
    »Neuigkeiten und Tratsch aus dem Dorf!«, flüsterte sie.
    »Die Geschichte von Lady Alvina und Eurem Vater, dem Earl von Norfolk, ist hier kein Geheimnis. Seit dem Tod Eurer Eltern ist das Thema wieder aktuell. Man sagt, Lady Alvina wäre damals unsterblich in Euren Vater verliebt gewesen. Schon bei der Geburt ihrer Kinder hatten die beiden Familien beschlossen, die beiden miteinander zu verheiraten. Ihre ganze Kindheit über mochten sich die Zwei und verbrachten viel Zeit miteinander. Alles wäre wie geplant verlaufen, wenn nicht eines Tages Lady Anna mit ihren Eltern auf der Durchreise Halt in Norwich gemacht hätten. Alle, die dabei waren, haben später berichtet, es wäre Liebe auf den ersten Blick gewesen. Doch keines der Elternteile wollte einer Hochzeit zwischen Lady Anna und Lord Robert zustimmen. Schließlich war der Lord seit vielen Jahren mit Lady Alvina verlobt und die Hochzeit nur noch eine Frage der Zeit. Doch niemand hatte mit der Leidenschaft Eures Vaters gerechnet. Er ritt davon und entführte Eure Mutter des Nachts aus ihrem Elternhaus. Gemeinsam waren die beiden fast drei Wochen verschwunden, und man befürchtete bereits, sie hätten sich aufgrund ihrer verbotenen Liebe etwas angetan. Doch dann kehrten sie zurück. Sie waren bis nach Gretna Green gereist, um sich dort rechtmäßig trauen zu lassen. Eure Mutter war bei der Rückkehr bereits mit Euch schwanger.
    Euer Großvater war so froh, seinen Sohn nicht verloren zu haben, dass er sich dessen Wunsch beugte und Eure Mutter herzlich in die Familie aufnahm. Doch um den Skandal, den die Aufhebung der Verlobung mit Lady Alvina auslösen würde, zu verhindern, wurde beschlossen, statt Eures Vaters eben dessen Bruder Wilbour mit Lady Alvina zu verheiraten. Keiner der beiden wurde damals gefragt!«
    Emma war sprachlos. Ihre Tante tat ihr leid. Aber sie fand es auch unglaublich romantisch, dass ihren Eltern diese starke Liebe geschenkt worden war. Sie selbst würde vermutlich niemals in ihrem Leben so glücklich werden können. Doch Liz hatte noch mehr erfahren.
    »Die Leute im Dorf tuscheln darüber, wie es Eurem Onkel finanziell geht. Es gibt mehrere Gerüchte, aber wie viel davon stimmt, weiß ich nicht. Aber sicher ist, dass die Rechnungen Eures Onkels erst wieder beglichen werden, seit er die Vormundschaft über Euch und vor allem Euer Vermögen hat.«
    Emma brauchte einige Zeit, um alles zu begreifen, doch langsam sah sie ihre Befürchtungen immer mehr zur Realität werden. Liz zog Emmas Aufmerksamkeit wieder auf sich, indem sie ihre Mitbringsel auf dem Tisch ausbreitete. Zwei Paar Hosen und zwei dunkelbraune Hemden kamen zum Vorschein, gefolgt von einem breitkrempigen Hut und einer wollenen Kappe. Außerdem hatte sie noch eine Jutetasche und ein abgewetztes Paar Stiefel in ihrem Korb.
    Emma sah ihre Zofe fragend an, und Liz, die ihre Herrin für schwer von Begriff hielt, erklärte:
    »Das ist unsere Tarnung! Wenn wir von hier abhauen wollen, brauchen wir doch sicherlich eine Verkleidung! Als Dame könnt Ihr unmöglich von hier verschwinden. Euer Ruf wäre ruiniert!«
    Emma deutete mit beiden Händen auf ihren Bauch, und Liz zuckte mit den Schultern.
    »Ja, ja, schon gut. Aber das wissen ja nur wir zwei, und dabei sollte es

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