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Gefährliche Intrigen

Gefährliche Intrigen

Titel: Gefährliche Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
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Kapitel 14
     
    Einige Tage waren seit Emmas Spaziergang am Strand vergangen, und das ungute Gefühl, verfolgt zu werden, wurde immer stärker. Gestern hatte sie ihre Zofe gebeten, ihr in einigem Abstand zu folgen. Vielleicht konnte sie dann jemanden entdecken, der Emma nachschlich. Schon gegen Mittag konnte Liz berichten, dass der Kammerdiener ihres Onkels auffällig oft in Emmas Nähe auftauchte, dabei aber versuchte, von Emma nicht gesehen zu werden.
    »Oh Liz, was soll ich nur tun?«, fragte Emma ganz unsicher.
    »Ich habe Angst! Das passt doch alles bestens zusammen. Bestimmt steckt mein Onkel hinter alledem, oder? Zuerst seine mürrische Art, dann der herabstürzende Felsen, die Lüge, er habe das Haus nicht verlassen, seinen nasser Mantel, der aber das Gegenteil beweist, und jetzt werde ich auch noch verfolgt! Was machen wir bloß? Liz! Wir brauchen einen Plan!«
    Liz stimmte ihrer Herrin zu. Sie hatte auch schon eine Idee.
    »Mylady, warum gehen wir nicht einfach weg von hier?«
    »Aber Liz, das wäre genauso gefährlich, und überhaupt, wohin sollten wir denn schon gehen? Mein Onkel ist immerhin mein Vormund. Nein, ich denke, wir sollten lieber herausfinden, ob wir irgendwo Hilfe bekommen können. Du könntest doch morgen nach Salterdon gehen und so tun, als müsstest du für mich etwas besorgen. Ich werde meinen Onkel um Geld bitten. Dann kannst du im Dorf versuchen, noch mehr über meinen Onkel herauszufinden. Vielleicht kann uns im Ort auch jemand helfen, wenn es tatsächlich nötig sein sollte.«
    Emma war recht zufrieden mit ihrem Plan, und auch Liz war einverstanden. Am nächsten Morgen war Liz schon sehr früh auf den Beinen. Sie holte ihrer Herrin einen Teller Rührei mit Speck zum Frühstück. Als Emma der Essensgeruch in die Nase stieg, sprang sie aus dem Bett und erbrach sich in den geblümten Nachttopf. Liz war sofort besorgt an ihrer Seite.
    »Mylady, was ist denn los? Seid Ihr krank?«
    Emma wischte sich mit ihrem Taschentuch den Mund ab.
    »Schaff’ sofort das Essen hier weg! Oder willst du, dass ich mich gleich noch einmal übergebe?«
    Ihre Stimme war ganz zitterig. Die Zofe flitzte mit dem Tablett durchs Zimmer und stellte es vor der Tür ab. Vorsichtig näherte sie sich ihrer blassen Herrin.
    »Mylady, warum habt Ihr mir denn nicht gleich gesagt, dass Ihr Guter Hoffnung seid?«
    Ruckartig hob Emma den Kopf. Entsetzen klang in ihrer Stimme mit. »Was? Ich bin doch nicht schwanger! Mir geht es zurzeit nur nicht so gut. Ich habe einfach einen sehr empfindlichen Magen!«, wehrte sie heftig ab.
    Liz stotterte:
    »Aber, aber, … entschuldigt bitte, aber ich fürchte, Euch geht tatsächlich etwas im Bauch herum …«.
    Erleichtert ließ Emma die Schultern sinken, doch ihre Zofe war noch nicht fertig gewesen. Lautstark und sehr bestimmt fuhr sie fort,
    »… und zwar das Kind von Lord Torrington, wenn mich nicht alles täuscht!«
    Plötzlich herrschte Stille. Mit dieser unverschämten Beschuldigung hatte Emma nicht gerechnet. Sie sank auf die Knie und starrte auf ihre Hände. Oh Gott, konnte das tatsächlich wahr sein? Sie musste zugeben, dass wirklich alles darauf hindeutete. Aber warum war ihr dieser Gedanke nicht schon längst selbst gekommen? Hatte sie absichtlich die Augen vor der Realität verschlossen? Liz wagte es nicht, sich ihrer Herrin zu nähern. Erst als Emma eine Träne über die Wange rollte, ließ sie sich neben ihr nieder und strich ihr beruhigend über den Rücken. »Mylady, das ist doch kein Grund zu verzweifeln.«
    »Ach nein? Ich dummes Ding erwarte von einem Mann, den ich gar nicht richtig kenne, und der ganz sicher nicht die Absicht hat, mich zu heiraten - denn sonst wäre er wohl sicher nicht in Begleitung einer sehr attraktiven Frau nach Frankreich gereist - ein Kind! Und als wäre das noch nicht schrecklich genug, lebe ich im Moment im Haus meines Onkels wie in einem Gefängnis, während mich irgendjemand umbringen will!«
    Am Ende ihrer Rede angelangt, hatte sich Emmas Stimme in ein hysterisches Kreischen verwandelt. Völlig außer sich schlug sie mit den Fäusten auf den Boden und weinte. Liz, die dagegen schon immer sehr praktisch veranlagt war, stellte nach einer Weile nüchtern fest:
    »Wenn Ihr das weiter so herumschreit, weiß es gleich das ganze Haus!«
    Entschlossen zog sie Emma auf die Füße und bugsierte sie zum Bett zurück.
    »So, Ihr bleibt jetzt schön hier liegen.«
    Das Frühstückstablett wurde wieder

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