Gefährliche Intrigen
weitaus mehr als nur Freundlichkeit, was ich für Euch übrig habe. Ihr seid eine wunderschöne Frau. Ich bewundere Euren Mut und ich würde alles tun, um Euch aus dieser Gefahr zu befreien.«
Emma zog schüchtern ihre Hand zurück. Was sollte sie auf Daniels eindringliche Worte schon erwidern?
»Es ist schon spät heute, vielleicht sollten wir unser Gespräch morgen fortsetzen?«, schlug Daniel hilfreich vor, als eine Antwort auf sein Angebot auf sich warten ließ.
Emma war so erleichtert, dass sie gerne zustimmte, am nächsten Tag einen Ausritt mit ihm zu unternehmen.
Als Daniel sie zum Abschied an sich zog, versteifte sie sich, sodass er sie nach einer kurzen keuschen Umarmung wieder freigab. Über die Schulter wünschte sie ihm eine gute Nacht und schlüpfte eilig in ihr Zimmer. Dort hatte Liz schon ungeduldig auf die Rückkehr ihrer Herrin gewartet. Die beiden Frauen waren inzwischen gute Freundinnen geworden, und so berichtete Emma ihrer Zofe alles, was sich am Abend zugetragen hatte.
Draußen auf dem Flur blieb Daniel noch kurz vor der Schlafzimmertür stehen, hinter der Emma so schnell verschwunden war. Er war frustriert, hatte er doch auf eine etwas freudigere Reaktion auf sein Liebesgeständnis gehofft. Stattdessen hatte sie ihn abblitzen lassen.
Normalerweise nahm er sich immer alles, was er wollte, aber in diesem speziellen Fall musste er sich noch etwas gedulden und weiter den charmanten, liebeskranken Trottel spielen, um zu bekommen, was er wollte. Er drehte sich um und stapfte in Richtung Dienstbotenunterkünfte davon. Er würde diese Frau in Kürze besitzen, aber heute Abend würde er sich mit irgendeiner Magd begnügen müssen.
Sein Schaft pochte vor Erregung, als er lautstark eine Kammer aufstieß und sich auf das noch schlaftrunkene Küchenmädchen warf. Sie hatte kaum Gelegenheit, sich zu wehren. Schon hatte er ihr das Nachthemd hinaufgeschoben, und sich wie ein Tier auf sie gestürzt. Nach wenigen Augenblicken hatte er sich grunzend Erleichterung verschafft, und ließ von dem Mädchen ab. Er hörte noch das leise Schluchzen des Mädchens, als er sich auf dem Weg in sein Zimmer zufrieden den Hosenstall zuknöpfte.
Am nächsten Morgen schlenderte Daniel gerade in Richtung der Stallungen, als Roxana hinter ihm rief:
»Daniel, hast du einen Moment für mich?«
So schnell es ihre Schwangerschaft zuließ, schloss sie zu ihm auf und hakte sich freundschaftlich bei ihm unter.
»Du reitest aus?«, stellte sie, mit einem fragenden Blick auf seine Reithosen, fest.
Daniel grinste seine Cousine verschmitzt an und beantwortete deren unausgesprochene Frage.
»Ja, Lady Pears und ich haben uns zu einem kleinen Ausritt verabredet. Ich hatte schon gestern versucht, bei ihr Eindruck zu machen, aber sie hat mich undankbarerweise abgewiesen. Aber vielleicht habe ich ja heute mehr Glück. Mister Holland hat mir die Lady ja geradezu in die Hände gespielt.«
Roxana blickte verstohlen über ihre Schulter, ehe sie Daniel am Hemdsärmel zog und ihn damit zwang, ihr zu folgen. Sie führte ihn in eine gemauerte Nische, in der sie vor neugierigen Augen und Ohren sicher waren.
»Daniel, es kommt sogar noch besser! Ich kann dir so gut wie versichern, dass du nur zu bald der Ehemann dieses Weibstücks sein wirst.«
Daniel, der Blut geleckt hatte, war nun hellhörig geworden.
»Wie kommst du darauf? Sie hat nichts dergleichen bei mir anklingen lassen. Und warum dieser feindselige Ton, liebste Cousine?«
Roxana schnaubte:
»Dieses Weib steckt in größeren Schwierigkeiten, als wir bisher angenommen hatten.«
Daniel wartete ungeduldig darauf, dass sie fortfuhr:
»Was für Schwierigkeiten?«
»Nun, wie soll ich es sagen, ohne ihren Ruf zu ruinieren?«
Ein höhnisches Lachen begleitete ihre Worte.
»Sagen wir so: Ihr Ruf wurde bereits ruiniert, nämlich genau in dem Moment, als sie sich von Logan Torrington ein Kind hat machen lassen!«
»Was?«, brüllte Daniel vor Wut.
»Und was bitteschön denkst du dir jetzt? Soll ich sie etwa trotzdem noch heiraten? Und am besten noch Torringtons Balg großziehen?«
Wütend schlug er mit der Faust gegen die Wand. Seine Knöchel waren blutig, doch er schien das gar nicht zu bemerken, so aufgebracht war er.
Roxana schüttelte den Kopf.
»Aber Daniel! Nun sieh doch der Realität ins Auge! Glaubst du allen Ernstes, Lady Pears würde gerade dich zu ihrem Ehemann erwählen, wenn sie sich in einer weniger schwierigen Situation befände? Das ist deine Eintrittskarte in
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