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Gefährliche Intrigen

Gefährliche Intrigen

Titel: Gefährliche Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
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Neuigkeiten, die mit den Mordanschlägen auf Emma zu tun hatten. Denn auch wenn sie jetzt bei ihrer Familie und damit in Sicherheit war, war er doch dazu verpflichtet, sie über seine Ermittlungen auf dem Laufenden zu halten. Und Gespräche über solch heikle Themen führte man außerdem am Besten unter vier Augen. Da ihm dieser Aspekt nun auch einen Grund lieferte, Emma einen Besuch abzustatten, konnte er es mit einem Mal nicht mehr erwarten, mit Mister Moreley zu sprechen. Von neuer Energie erfüllt schwang er seine nackten Schenkel über die Bettkante und klingelte nach Oliver. Zum ersten Mal seit Wochen fiel ihm auf, wie heruntergekommen er aussah. Ein Bad, gefolgt von einer Rasur würden mindestens nötig sein, um ihn wieder in einen Menschen zu verwandeln.
    Als Logan eine ganze Weile später die Stufen zum Whites Club hinaufging, folgten ihm verwunderte Blicke. Hatte man sich in den vergangenen Tagen doch an den Anblick eines heruntergekommenen, stets angetrunkenen und aggressiven Lord Torrington gewöhnt.
    Die Herren der besseren Gesellschaft hatten es sehr unterhaltsam gefunden, sich Gründe für diesen Absturz zu erdenken. Doch nun machte es ganz den Eindruck, als habe Torrington seine Krise überwunden und sei in alter Manier zurückgekehrt. Daher zog man nun in gewohnter Höflichkeit den Hut.
    Logan achtete nicht auf die verwunderten Blicke. Was andere Menschen von ihm dachten, war ihm egal. Es gab nur sehr wenige Menschen, die ihm wichtig genug waren, dass er ihre Meinung hören wollte. Eine dieser Personen lief ihm in diesem Moment über den Weg. Kurz vor dem Eingang zum Club rief jemand seinen Namen. Erfreut erkannte er, wer ihm da winkend entgegen kam. Logan stieg die Stufen wieder hinunter und umarmte seine ehemalige Mätresse Melissa. Sie trug ein aquamarinfarbenes leichtes Tageskostüm, und ein passender Schirm zum Schutz vor der Sonne hing an ihrem Handgelenk. Wie immer glänzte ihr goldenes Haar, und Logan verspürte ein Gefühl von Traurigkeit, als er daran dachte, dass er ihr wehgetan hatte.
    »Hallo, Logan!«
    Melissa küsste ihn zur Begrüßung auf die Wange und betrachtete ihn interessiert.
      »Ich habe von einigen Leuten gehört, du wärest in letzter Zeit nicht ganz du selbst. Aber ich muss sagen, du siehst gut aus.«
    Logan, der nicht gewillt war, hier auf der Straße über seinen Gemütszustand zu reden, gab stattdessen das Kompliment zurück.
    »Danke. Aber mit deiner himmlischen Erscheinung kann ich bei Weitem nicht mithalten. Wenn ich dich so sehe, frage ich mich, warum ich so dumm war, dich gehen zu lassen.«
    Obwohl Melissa über Logans Worte lachte, wusste sie doch, dass er nur mit ihr tändelte und dass sie in Wirklichkeit keinen Platz mehr in seinem Leben hatte. Darum ging sie lieber gleich dazu über, Logan ihre Begleiterin vorzustellen: Eine hübsche, braunhaarige Frau Anfang zwanzig, die die freundschaftliche Begrüßung mit angesehen hatte und nun hinzutrat. Sie trotzte der aktuellen Mode, indem sie einen dunkelroten Samtrock trug, der schon knapp unterhalb der Knie endete; dabei waren ihre Waden in ebenholzfarbigen Stiefeln zu sehen. Sehr gewagt. Der ganze Aufzug erinnerte irgendwie an ein elegantes Reitkostüm, ein Eindruck, der durch den filigranen, ebenfalls dunkelroten Hut mit der kleinen schwarzen Feder auf dem modischen Kurzhaarschnitt noch unterstrichen wurde.
    Logan verbeugte sich elegant vor Melissas Begleiterin und küsste ihr ergeben den Handrücken.
    »Logan, darf ich vorstellen: Mary MacAllister, eine alte Bekannte aus Schottland. Wie du ja weißt, hatte mein verstorbener Mann Familie in Inverness, und bei einem Besuch vor vielen Jahren hatte ich das Vergnügen, diese wunderbare Freundin zu finden. Bis heute haben wir immer Kontakt gehalten, und nun ist sie hier in London bei mir zu Gast.«
    Logan verstand sofort, warum Melissa diese Frau sympathisch fand. Marys offener und freundlicher Blick war unter den Mitgliedern der Londoner Gesellschaft eher selten zu finden.
    »Mylady, es ist mir eine Ehre. Ich hoffe Ihr und Melissa werdet meine Einladung zum Abendessen annehmen?«
    Melissa lachte.
    »Das hast du dir so gedacht!«
    Etwas ernster fuhr sie fort:
    «Wir müssen deine Einladung leider ausschlagen. Logan, es ist so, ich werde in wenigen Tagen Mary nach Inverness begleiten. Wir sind gerade auf dem Weg zu einem Imobilienverwalter.«
    Völlig überrascht fragte Logan nach dem Grund.
    »Schottland ist wunderschön«, schwärmte Miss MacAllister, »da braucht man

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