Gefährliche Intrigen
liebten sich zärtlich und langsam, um kurze Zeit später wild und ungestüm ihrer Leidenschaft nachzugeben. Als sie beide zufrieden, glücklich und ebenso erschöpft, noch immer ineinander verschlungen dalagen, streichelte Logan liebevoll ihren leicht gewölbten Babybauch.
Und auch wenn sie sich beide in dieser Nacht so viel geschenkt hatten, so spürten sie doch, wie sich mit dem Morgen wieder eine Kluft zwischen ihnen auftat.
Es war noch sehr früh am Morgen, als William Brown von der Ladefläche eines Eselkarrens stieg. Er dankte dem Fahrer dafür, dass dieser ihn ein Stück mitgenommen hatte. Vor nahezu zwei Wochen war er in Salterdon aufgebrochen, um die verschollene Nichte seines Brotherrn zu finden. Seither machte er sich große Vorwürfe. Hätte er seine Aufgabe, ihr auf Schritt und Tritt zu folgen, etwas ernster genommen, dann wüsste er jetzt, wo sich Miss Pears aufhielt. Je länger er darüber nachgedacht hatte, war ihm die Sache mit der Entführung immer komischer vorgekommen. Doch als er gestern in London zufällig ein Gespräch mit angehört hatte, in dem es um die Hochzeit einer unbekannten reichen Erbin in Stainton Hall ging, hatte er sich sofort auf den Weg gemacht. Er glaubte sich zu erinnern, dass die Lady Freunde oder dergleichen in Stainton Hall hatte. Womöglich haben diese Leute die arme Miss Pears entführt, um sie gegen ihren Willen zu einer Heirat zu drängen, um an ihr Vermögen oder den Titel zu kommen?
Er hatte nichts zu verlieren, denn die beiden Frauen waren wie vom Erdboden verschwunden. Suchend blickte er sich auf dem Marktplatz um und schlug dann den Weg zum Mannor hinauf ein. Das große Flügeltor stand offen, und so gelangte er ohne Schwierigkeiten bis zur Eingangstür. Kräftig klopfte er an, und gleich darauf öffnete man ihm die Tür.
»Ja bitte?«
Der Diener erkannte seinesgleichen sofort und hatte nicht vor, den Besucher so einfach eintreten zu lassen.
»Mein Name ist William Brown. Ich komme im Auftrag von Mister Wilbour Davelle, der auf der Suche nach seiner geliebten Nichte, Miss Pears, ist. Darf ich in dieser Angelegenheit auf die Mithilfe des Earls von Dorset hoffen?«
Der Diener überlegte kurz und trat dann einen Schritt zurück, um William einzulassen. Er brachte den Besucher in den gelben Salon. Dann entschied er sich, nicht den Earl, sondern lieber den Bräutigam der Gesuchten zu informieren.
Wie friedlich seine Braut im Schlaf war! Logan stützte sich auf einen Ellenbogen und beobachtete im dämmernden Licht des herannahenden Tages die Frau neben sich. Die dichten Wimpern, der entspannte Zug auf den vollen Lippen, die kleine Stupsnase. Keine Frage, viele Männer würden ihn um diese anmutige Schönheit bewundern.
Ganz vorsichtig, um sie nicht zu wecken, schob er sich von ihr weg und stieg aus dem Bett. Am Waschtisch hatte Oliver gestern schon frische Kleidung bereitgelegt. Als er gerade in seine Hose gestiegen war, klopfte es zaghaft an der Tür. Er durchquerte den Salon und öffnete. Ein Diener verneigte sich und entschuldigte sich vielmals für die frühe Störung.
»Um was geht es denn?«, wollte Logan nun doch gerne wissen.
»Mister Davelle hat einen Boten geschickt, der auf der Suche nach Eurer Gemahlin ist. Ich dachte, Ihr würdet gerne persönlich mit ihm sprechen wollen.«
Logan klopfte dem Mann auf die Schultern.
»Richtig, gut gemacht. Ich bin in wenigen Augenblicken unten.«
Er überlegte einen Moment, dann entschied er, dass es nötig war, seine Elfe aus ihren Träumen zu wecken. Schnell kleidete er sich an und ließ sich dann noch einmal auf der Matratze nieder. Er hauchte einen Kuss auf Emmas Schläfe und strich ihr sanft übers Haar.
»Emma!«, flüsterte er, »Guten Morgen, Liebes!«
Zwei verkniffene Augen richteten sich auf den Störenfried.
»Was …?«
»Hör zu, ein Lakai deines Onkels ist hier. Ich werde mit ihm sprechen und ihm die Lage der Dinge schildern. Möchtest du dabei sein?«
Erschrocken klammerte sich Emma an seinem Arm fest.
»Hier? Wie hat er mich gefunden? Oh mein Gott!«
Erst sanftes Rütteln brachte seine aufgebrachte Ehefrau wieder zur Ruhe.
»Hab keine Angst! Hier wird dir nichts geschehen! Es wird dir nie wieder etwas geschehen, das verspreche ich dir!«
Emma erkannte, dass Logan die Wahrheit sagte. Er hatte sie vielleicht nur wegen des Kindes geheiratet, aber sie wusste, er würde sie mit seinem Leben beschützen. Sie gab ihm einen sanften Kuss auf die Lippen und straffte dann die Schultern.
»Geh
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