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Gefährliche Intrigen

Gefährliche Intrigen

Titel: Gefährliche Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
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Torringtonsche Haushalt würde die nächsten Monate in Logans Haus an der Küste verbringen. Trotzdem ließ es sich der Hausherr nicht nehmen, seine Ehefrau vor den Augen der Dienerschaft zu küssen. In den vergangenen drei Wochen, seit das Paar aus Frankreich zurück war, hatten sich alle an das unkonventionelle Verhalten der Herrschaften gewöhnt. Nur Emma selbst hatte sich noch nicht ganz an die leidenschaftliche Art ihres Mannes gewöhnt.
     
    In den ersten Tagen ihrer Reise waren sie sich noch fremd gewesen. Tagsüber mieden sie es, Gespräche zu führen, die tiefer gingen. Stattdessen unterhielten sie sich über das Wetter, den Seegang und die schöne Aussicht. Doch als sie das Schiff verlassen hatten, auf dem jeder in seiner eigenen Kabine untergebracht war, vermischte sich die Freude über die Reise mit der Sehnsucht nach Nähe.
    Bereits am ersten Tag auf französischem Boden bemerkte Emma, wie Logan sich entspannte. Er wirkte viel gelöster und zufriedener als in England. Doch auch als sie am Abend dieses Tages ihr Nachtquartier in einer schönen und sauberen Herberge bezogen, bekam Emma ihr eigenes Zimmer zugewiesen. Enttäuschung machte sich in ihr breit.
    Ihr war ja klar, dass Logan sie nicht liebte, aber wenn er gar kein Interesse an ihr hatte, warum hatte er sie dann überhaupt mitgenommen? Sie selbst fand mit jeder Meile, die sie zurücklegten, mehr Gefallen an ihrem Gatten. Er kleidete sich sogar freundlicher. Anstelle des immer schwarzen Anzugs trug er hier ein weißes Hemd über einer karamellfarbenen Hose. Die Sonne verwandelte seine Haut während des Rittes in pures Gold, und in seinem Blick lagen Freude und Glück. Am Nachmittag des nächsten Tages erreichten sie Ancenice, und Logan lenkte sein Pferd neben ihres.
    »Komm! Wir sind da!«, rief er.
    Dabei klopfte er ihrer Stute auf die Flanken und lachte, als das Pferd einen schnellen Satz machte. Er trieb Agathon an, und sie galoppierten die letzten Meter zum Weingut hinauf.
    Im Innenhof seines Gutes, der von einer sandfarbenen Bruchsteinmauer umgeben war, half er seiner Frau schließlich vom Pferd.
    »Willkommen zu Hause! Was sagst du? Gefällt es dir?«
    Emma war überwältigt: Die Sonne versank gerade langsam hinter einer Hügelkuppe und tauchte das ganze Anwesen in rötliches Licht. Golden strahlte das lehmverputzte Gutshaus in der Abendsonne. Die Fensterläden waren geöffnet, und die weißen Vorhänge wehten frisch im Wind. Da das Haus an der höchsten Stelle des Gutes erbaut worden war, fielen zu allen Seiten die Hügel sanft ab. Emma ließ ihren Blick über die umliegenden Weinberge schweifen. Nun verstand sie, warum Logan dieses Stückchen Land so sehr liebte.
    »Oh Logan! Es ist wirklich wunderschön hier!«
    Sie war begeistert von der Vollkommenheit dieses magischen Ortes.
    Logan schlenderte mit ihr an der Hand bis zur Hofmauer. Dort hob er sie hoch und setzte sich, mit ihr auf seinem Schoß, auf einen der großen Steine. So saßen sie schweigend aneinander gekuschelt da, bis die Sonne langsam unterging, und der eben noch rotglühende Himmel immer dunkler wurde. Als Logan die Gänsehaut auf Emmas Armen bemerkte, erhob er sich und trug sie zum Haus.
    »Lass mich runter! Ich kann selbst gehen!«
    Zappelnd versuchte sie, sich zu befreien. Logan lachte:
    »Nein, das kommt gar nicht in Frage. Ich habe mir immer vorgestellt, meine Frau auf Händen durch diese Tür zu tragen, um sie in ihrem neuen Zuhause willkommen zu heißen. Und ganz genau das werde ich jetzt tun!«
    Damit küsste er ihre Nasenspitze und trat ein. Claude und Florence hatten ihre Ankunft längst bemerkt. Daher erwartete die beiden bereits ein üppiges Abendessen auf einem liebevoll gedeckten Tisch. Logan setzte Emma langsam ab, und unvermittelt herrschte wieder dieses erdrückende Schweigen zwischen ihnen. Solange er sie in seinen Armen gehalten hatte, hatte es diese Distanz zwischen ihnen nicht gegeben. Noch ehe einer der beiden diese bedrückende Stille beenden konnte, räusperte sich ein kleines Mädchen in der Küchentür. Die kleine Josephine knickste artig und flüsterte dann so leise, dass man sie kaum verstehen konnte:
    »Salut, Monsieur! Ma mère et mon père lassen ausrichten, dass sie sehr glücklich sind, dass Ihr wieder hier seid. Sie haben gesagt, dass Ihr nach dieser langen Reise bestimmt gerne etwas Ruhe hättet. Darum sind wir bis morgen Mittag bei Freunden in der Stadt. Ich muss jetzt gehen, sie warten bestimmt schon auf mich. Ich wünsche Euch noch einen

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