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Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)

Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Conrad
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Ihm wurde schlecht bei dem Gedanken, dass er Richard wegschicken musste, damit dieser am Leben blieb. Er versuchte nicht darüber nachzudenken, wie er sich ohne ihn fühlen würde. Sie hatten wenig Zeit füreinander und, wenn sie sich sahen, war Heinrich immer mit einem Ohr in der Umgebung. Die Gefahr entdeckt zu werden, war allgegenwärtig.
Irgendwann kommt die Zeit, in der man sagen kann: Ich bin schwul und das ist gut so. Er lächelte, als er an Richards Ausspruch dachte. Ob es jemals soweit kommen würde? Ob Männer sich jemals offen zu ihrer gegenseitigen Liebe bekennen können? Er hätte etwas darum gegeben, wenn dieser Traum wahr würde. Allein, ihm fehlte der Glaube. Als Richard aus dem Haus trat und auf seinen Wagen zukam, lösten sich die Gedanken auf. Er freute sich darauf, mal wieder ein paar Stunden mit ihm verbringen zu können. Seine Nähe spüren. Seine Wärme. Seine Hände auf seiner Haut. „Hallo.“ Richard hatte die Beifahrertür geöffnet und schob einen großen Korb auf die Sitzbank, bevor er selbst einstieg. „Was um alles in der Welt ist denn das?“ Heinrich begutachtete den Inhalt. „Kommt noch jemand mit?“ Der Korb war angefüllt mit belegten Broten, Obst, einer Flasche Wein und Gläsern. „Nein.“ Er grinste in den Korb. „Ich habe meiner Mutter erzählt, dass wir mal wieder schwimmen gehen wollen. Ihr mütterlicher Pflegetrieb hat nur zugeschlagen. Wahrscheinlich hat sie Bedenken, dass wir verhungern könnten bei unseren sportlichen Aktivitäten.“ „Na, die Gefahr haben wir ja damit ausgeschlossen.“ Er zwinkerte seinem Freund zu und startete den Wagen. Auf dem Weg hinunter zum Fluss plauderten sie über belanglose Dinge. Richard erzählte von der Arbeit, die Samuel ihm aufgebürdet hatte, und darüber, dass er sich immer noch nicht ganz damit abfinden konnte, die Bücher des Weinguts zu führen, auch wenn es ihm mittlerweile leichter von der Hand ging. „Wo steckt dein Bruder eigentlich? Ich habe ihn eine Ewigkeit nicht gesehen.“ Nicht, dass ich ihn vermissen würde, schob Heinrich in Gedanken nach. „Keine Ahnung. Wenn er nicht im Weinberg arbeitet, ist er verschwunden. Vielleicht hat er eine Frau kennengelernt. Silke würde sich be stimmt darüber freuen. Dann könnte er jemand anderen herumkommandieren als sie.“ Richard grinste frech bei dem Gedanken an den nicht enden wollenden Kleinkrieg zwischen seinen Geschwistern. Es amüsierte ihn immer wieder, wenn sie sich gegen Samuel zur Wehr setzte. Die beiden waren gleichstarke Gegner, wenn es darum ging, ihr Recht zu behaupten. Heinrich ließ den Wagen auf dem Feldweg ausrollen und griff nach dem Korb. „Die Idee mit dem Schwimmen war nicht die schlechteste. Mir klebt die Kleidung am Körper.“ Richards Erzählungen hatten die dunklen Gedanken in seinem Kopf etwas gemildert. Seine Gegenwart tat ihm gut. „Man sieht es.“ Richard lief hinter ihm her. Der dunkle Schweißfleck in dem Hemd war deutlich zu erkennen. Ihm selbst lief der Schweiß am Körper hinunter und er freute sich auf die Abkühlung, die auf sie wartete. Sie stellten den Korb in den Schatten, entledigten sich bis auf die Unterhosen ihrer Kleidung und gingen ins Wasser.

    ***

    „Du hast gar keinen Stock mehr dabei?“ Heinrich stand bis zur Hüfte im Wasser und schob sich die nassen Haare aus dem Gesicht.
„Nein. Es geht bereits ganz gut ohne. Nur wenn es Regen gibt, dann tut die Wunde noch ziemlich weh.“ Richard lag auf dem Rücken, Arme und Beine ausgebreitet, und ließ sich treiben. „Samuel hat schon gemeint, dass ich einen passablen Regenmelder abgeben würde. Eine Gabe, die man im Weinbau gut gebrauchen kann.“ „Willst du das wirklich für den Rest deines Lebens machen? Deinen Traum vom Lehrberuf aufgeben und Samuel die Bücher führen?“ „Ich weiß es nicht. Im Moment habe ich keine andere Möglichkeit.“ Er drehte sich auf den Bauch und machte einige kräftige Schwimmbewegungen von ihm weg. Er wollte nicht über seine Zukunft reden. Nicht jetzt. Nicht, nachdem sie sich so lange nicht gesehen hatten. Einfach die gemeinsame Zeit genießen, das war es, wonach ihm der Sinn stand. Heinrich sah ihm zu, wie er sich im Wasser fortbewegte. Er hatte immer noch ein schlechtes Gewissen, wenn er daran dachte, dass er mit schuld war an Richards Verletzung. Es erleichterte ihn, dass es Richard mittlerweile möglich war, ohne Stock zu gehen. Er tauchte und betrachtete die Bewegungen seines Freundes unter Wasser. In der leicht grünli chen Färbung

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