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Gefaehrliche Tiefen

Gefaehrliche Tiefen

Titel: Gefaehrliche Tiefen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela S. Beason
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Bootskapitän ein wenig ähnlich sah. Aber hatte irgendjemand im Ort Sanders erzählt, dass Dan und sie Meeresbiologen waren? Den Fahrer des Taxiboots hatte sie nicht sehen können.
    Sam kletterte aus ihrer Koje und drückte den einzigen Stuhl im Raum unter den Knauf der unverschlossenen Kabinentür.
    Die Yacht glitt über eine Welle, und Sam musste daran denken, wie der Strandmeister das
Panga
in der Academy Bay versenkt hatte. Die beiden Skiffs der
Papagayo
waren aus dem Wasser gezogen und sicher verstaut, zusammen mit ihrem Kajak – sie hatte extra nachgesehen, bevor sie nach unten gegangen war. Ihre erste Nacht auf einem Schiff lag vor ihr. Ein so großes Boot wie die
Papagayo
würde nicht so leicht untergehen, oder? Sam nahm die Rettungsweste aus dem winzigen Schrank und schlang sie um das Fußende ihrer Koje, um rasch danach greifen zu können.
    Kaum hatte sie sich wieder auf die obere Liege hinaufgezogen, glitt eine Flosse am Bullauge vorüber. Sam drückte das Gesicht gegen das Plexiglas. Ein Hai neben dem Schiff? Ein schlechtes Omen. Wieder tauchte die Flosse auf und schwamm mit der
Papagayo
mit. Sam hielt den Atem an. Das Wesen drehte sich zur Seite, und im trüben Licht wurde seine glänzende graue Haut sichtbar. Dann drehte es den Kopf in Sams Richtung. Sie war auf gezackte Zähne, eine platte Schnauze und einen kalten Blick gefasst, stattdessen hatte das Wesen eine runde Schnauze und betrachtete sie aus großen, intelligenten Augen.
    Ein Delfin! Das beste aller nur denkbaren Omen. Sam kicherte leise in sich hinein. Wie als Antwort vernahm sie lautes Gelächter von der anderen Seite des Flurs. Brandon und sein Zimmergenosse machten einen netten Eindruck. Eduardo war auf jeden Fall nett. Sogar Jon Sanders war recht freundlich gewesen.
    Vielleicht handelte es sich bei der verunreinigten Luft wirklich nur um einen Unfall. Und die Sache mit dem Hotel war wirklich nur auf nachlässige Aufzeichnungen zurückzuführen. Dan schien zu wissen, was er tat. Und Eduardo passte jetzt auf sie auf. Sie wurde dafür bezahlt, über die Natur auf den Galapagosinseln zu berichten, der Traum jedes Umweltschützers. Sie war auf einer Luxusyacht untergebracht, Himmel noch mal! Das würde wirklich das tropische Abenteuer werden, das sie sich ausgemalt hatte, als sie den Auftrag annahm, egal was Chase davon hielt.
    Chase Perez steckte seine Zahnbürste zurück in die Haltevorrichtung und strich sich über den kahl rasierten Schädel. Sah er zu indianisch aus? Zu mexikanisch? Nein, er konnte damit durchkommen. Das klappte jetzt schon seit zwei Wochen. Charlie Perini. Italienisch-amerikanischer Vater, italienisch-amerikanische Mutter, Betonung auf amerikanisch. Ein durch und durch amerikanischer Skinhead.
    Â»Yo, Charlie«, sagte er zu seinem Spiegelbild. Er tippte mit dem Fingernagel gegen seinen Ohrring und versetzte ihn in Schwingung. Es fühlte sich seltsam an. Irgendwie einseitig. Vielleicht wäre es ein anderes Gefühl, wenn beide Ohrläppchen durchstochen wären, wie bei Summer.
    Was für ein Idiot er doch war! Er hatte sie viel zu früh gefragt, ob sie bei ihm einziehen wollte. Er war einfach so frustriert gewesen. Noch nie hatten sie mehr als zwei zusammenhängende Tage miteinander verbracht, nicht einmal bei der verrückten Jagd durch die hintersten Winkel von Utah, bei der sie sich kennengelernt hatten. Was sie jetzt wohl dachte? Vielleicht hatte sie eine längere Beziehung mit ihm nie in Erwägung gezogen? Weihnachten hatte er auf ihrem Regal ein Päckchen entdeckt, adressiert an Sam, Absender Adam Steele. Wieso blieb sie noch immer in Kontakt mit diesem Schleimer, der sie nur als Trittbrett für seine Karriere benutzt hatte? Chase wusste, dass die Ohrringe, die sie zu besonderen Anlässen trug, ein Geschenk des Nachrichtensprechers waren. Dabei schienen Diamanten so gar nicht zu Summer zu passen, genauso wenig wie dieser Adam.
    Und jetzt war sie auf die Galapagosinseln geflogen, um mit Leguanen zu schwimmen und mit einem anderen Mann zusammen Fische zu zählen. Ein Meeresbiologe, vermutlich genau ihr Typ.
Verdammt!
Chase stellte sich vor, wie Sam sich im Bikini am Strand aalte und ihr glänzendes silberblondes Haar in der Sonne über ihre halbnackten Brüste strich.
    Â»Träum weiter, Junge«, schnaubte er. Die Summer Westin, die er kannte, trug vermutlich keinen Bikini, geschweige denn einen, der die Brüste

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