Gefaehrliche Tiefen
bewirtschaften.
Die Galapagosinseln sollten den Ecuadorianern zur Verfügung stehen
Die Inseln gehören den Ecuadorianern, nicht den Touristen und nicht irgendeinem mythischen Welterbezentrum. Wieso lässt Quito zu, dass andere Länder über ecuadorianisches Territorium bestimmen? Die Bürger Ecuadors sollten das Recht haben, überall innerhalb unseres Landes zu fischen oder das Land zu bewirtschaften. Darwin Station sollte abgeschafft, Wissenschaftler und Parkranger nach Hause geschickt werden. Mehr Entwicklung bedeutet mehr Arbeitsplätze und mehr Touristen. Wenn die derzeitige Regierung dem internationalen Druck nicht standhalten und die Rechte ihrer Bürger nicht verteidigen kann, dann sollte diese Regierung gestürzt werden, egal mit welchen Mitteln.
Ãberleg mal, was das bedeutet
, hatte Chase unter seine Ãbersetzung geschrieben.
Sam lief ein kalter Schauder über den Rücken. Das hier war eine Lokalzeitung. Die Mannschaft der
Papagayo
lebte auf den Inseln. War es das, was Quiroga hatte andeuten wollen, als er von seiner Konservenfabrik und den Problemen mit »der Welt« sprach? War Dan, ein bekannter Naturschützer und ausländischer Wissenschaftler, von jemandem an Bord »nach Hause geschickt« worden?
Ihr Satellitentelefon klingelte. Sie hob es hoch und sah auf das winzige Display.
Kazaki, Daniel
. Sie warf das Telefon auf das Bett und starrte es entsetzt an.
Natürlich war das nicht Dan. Das musste Elizabeth sein. Hatte man sie inzwischen informiert? Oder versuchte sie, Dan zu erreichen? Wie auch immer, Sam fühlte sich nicht in der Lage, mit ihr zu reden. Sie presste die Hände auf die Ohren, bis das unsägliche Schrillen des Telefons endlich aufhörte. Als sie mitbekam, dass die anderen nach oben zum Frühstück gingen, schloss sie sich ihnen an.
Nachdem sie Kaffee und Toast hinuntergewürgt und ein paar mitfühlende Kommentare über sich hatte ergehen lassen, beschloss sie, die Gruppe auf ihrer geplanten Wanderung zu begleiten. Zusammen mit den anderen konnte ihr vermutlich nichts passieren, und Wyatt und Whitney erwarteten auch heute zwei Berichte von ihr. Aus dem Unterwasserbildmaterial vom ersten Tag und ein paar Aufnahmen vom heutigen Wanderausflug konnte sie sowohl für Zing als auch für sich etwas zusammenbasteln.
Allerdings waren nette Videos und belanglose Reiseberichte nicht das, was sie liefern wollte. Sie wollte über Dan schreiben. Dummerweise verfügte sie nicht über genügend Informationen für einen brauchbaren Artikel. Sie war die Einzige, die seine Leiche gesehen hatte. Ansonsten gab es nur eine ungeklärte Sachlage.
Zurück in ihrer Kabine schluckte sie drei Aspirin gegen ihre rasenden Kopfschmerzen, stopfte die Kameraausrüstung in den Rucksack und ging dann zum Heck, um sich der Gruppe anzuschlieÃen. Eins der
Pangas
, das tief im Wasser lag, setzte bereits die erste Touristengruppe zur Insel Floreana über. Hielt sich das zweite
Panga
der
Papagayo
noch irgendwo in der Nähe von Isabela auf und wurde zur Suche nach Dans Leiche eingesetzt? Beim Frühstück hatte sie weder den Kapitän noch Tony gesehen.
Ken, Dans Trinkkumpan, lehnte sich neben ihr an die Reling. Die anderen warteten unten auf der Plattform.
»Wie geht es dir?«, fragte Ken.
»Gut«, brachte sie mühsam heraus.
Sei jetzt bloà nicht nett zu mir, sonst klappe ich zusammen.
»Ist Kazaki ertrunken?«
Vor ihrem geistigen Auge tauchten Dans offen stehender Mund und die aufgeschlitzte Kehle auf. »Ich weià es nicht.«
»Du warst nicht dabei, als der Unfall passiert ist?«
Wie bitte?
Der Kapitän hatte den Passagieren erzählt, es sei ein Unfall gewesen? Auf einmal wurde ihr siedendheià klar, dass die anderen Passagiere alle unterwegs gewesen waren, als sie mit ihrem Kajak losgepaddelt war. Niemand konnte ihren Aufbruch bezeugen. Genauso wenig wie Dans. Sie richtete den Blick auf den Studenten.
»Ken, während ihr eure Vormittagswanderung gemacht habt, bin ich mit meinem Kajak die Küste entlang gepaddelt und dann allein auf Isabela zum Vulkan Alcedo hochgewandert. Als ich um neun Uhr aufgebrochen bin, hat Dan in seiner Kabine gearbeitet.« Zumindest nahm sie das an â sie hatte nicht nachgesehen, bevor sie ihr Kajak zu Wasser gelassen hatte. »Als ich zum Kajak zurückgekommen bin, habe ich in der Nähe eines Felsens Seelöwen spielen sehen und dort dann
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