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Gefährlicher Verführer

Gefährlicher Verführer

Titel: Gefährlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Überzeugung aus. Sie war seine Welt und würde es
immer bleiben. Daran glaubte er fest. Sie hatte es in seinen Gedanken gelesen.
    »Ich muss nur den Mut
aufbringen«, flüsterte sie.
    Desari beugte sich zu ihr
vor. »Du bist unsere Schwester, und wir lieben dich für all die Dinge, die du
Darius geschenkt hast. Du hast schon so viel Mut bewiesen, als du dich überhaupt
mit ihm eingelassen hast. Mach dir keine Sorgen mehr. Darius hat sich
entschieden. So wird es geschehen.«
    Und du glaubst, dass du nach
dieser Bemerkung nicht mehr die Verantwortung dafür trägst, dass sich meine
Gefährten um meinetwillen ängstigt, kleine Schwester?, fragte Darius kühl.
    Desari schüttelte den Kopf,
als könnte er sie sehen. Wieder klopfte es an der Tür. Es war das Signal für
den Auftritt der Band. »Komm mit, Rusti«, drängte sie.
    Tempest wich zurück, war
plötzlich unsicher geworden. Sie hatte Menschenmengen nie gemocht und fühlte
sich wohler, wenn niemand sie beachtete. »Ich werde aus der Entfernung zuhören.
Hals- und Beinbruch, ihr zwei.«
    Syndil würde an diesem Abend
zum ersten Mal nach Savons Überfall wieder mit der Band auf der Bühne stehen.
Draußen im Korridor warteten Barack und Dayan mit einigen Sicherheitskräften,
um sie auf die Bühne zu begleiten. Julian und Darius hatten sich an den
Eingängen postiert. Während des gesamten Konzerts galten sehr strenge
Sicherheitsvorkehrungen, sodass die Besucher nur wenig Gelegenheit haben würden,
unbeobachtet durch den Saal zu wandern.
    Tempest folgte der Band und
blickte sich nach Darius um. Als sie ihn nicht entdecken konnte, blieb sie an
der Tür stehen und lauschte. Donnernder Applaus verriet ihr, dass Desari die
Bühne betreten hatte. Die Band begann, eine melancholische Ballade zu spielen,
die besonders gut zu Desaris schöner Stimme passte. Sie schien den gesamten
Konzertsaal zu erfüllen, verträumt, verführerisch, mystisch.
    Andächtig strich Tempest mit
den Fingerspitzen über den Türrahmen. Desaris Stimme war einzigartig, und wenn
man sie ein Mal gehört hatte, vergaß man sie nie. Die Melodie rief in den
Zuhörern Träume wach und löste die intensivsten Gefühle aus. Plötzlich war
Tempest unendlich stolz. Sie gehörte jetzt dazu. Man akzeptierte und
respektierte sie. Sie war ein Mitglied dieser eigenartigen Familie geworden.
    Völlig außer Atem eilte
Cullen auf sie zu, und sein Herz klopfte so laut, dass Tempest es deutlich
hören konnte. »Wo ist er? Wo ist Darius?«
    »Am Eingang zu den Rängen,
glaube ich«, antwortete sie.
    »Die Junggesellenparty! Auf
dem Dampfer! Als die Passagiere einstiegen, habe ich Brady Grand gesehen, doch
ich glaube nicht, dass er an Bord gegangen ist. Wenn er die Veranstaltung
arrangiert hat, muss es eine Falle sein. Dann hat er seine Leute hier
eingeschleust.«
    »Wer ist Brady Grand?«
Tempest eilte neben Cullen her, der auf die Treppe zu rannte.
    »Ein Mann, dessen
Bekanntschaft du lieber nicht machen solltest. Er ist der Vorsitzende des
Geheimbundes hier an der Westküste. Verdammt, wo ist Darius?« Cullen rannte die
Treppe hinauf, wurde jedoch von einem Mann in der Uniform des Sicherheitsteams
aufgehalten. Ungeduldig deutete er auf seinen Ausweis und drängte sich an dem
Wächter vorbei.
    Tempest drehte sich um und
rannte zur Tür. Draußen eilte sie um das Gebäude herum auf den Bootsanleger zu.
Der Dampfer lag noch immer am Steg. Einige lachende Männer stießen einander an,
während sie an Bord gingen. Tempest wusste nicht genau, wonach sie suchte. Die
Männer sahen wie gewöhnliche Partygäste aus. Sie stand ganz still und
versuchte, irgendein Detail auszumachen, das nicht ins Bild passte. Die Männer
stiegen ein, rissen zotige Witze und schubsten einander übermütig. Die meisten
von ihnen ließen vermuten, dass die Party schon vor einigen Stunden begonnen
hatte. Tempest schüttelte den Kopf, trat aus dem Gebüsch hervor und ging auf
den Steg zu. Gleich darauf spürte sie einen spitzen Gegenstand in ihrem
Rücken. Sie vermutete, dass es sich um einen Zweig handelte, und drehte sich
um. Dann nahm sie nur noch eine verschwommene Bewegung wahr und hatte keine
Chance, sich zu verteidigen. Ein harter Schlag traf sie am Kopf, und sie fiel
zu Boden.
    Im Konzertsaal blieb Darius
wie angewurzelt stehen. Er regte keinen Muskel, es schien sogar, als atmete er
nicht mehr. Dann setzte er sich in Bewegung, zu schnell für die Augen der
Sterblichen. Er stürzte aus dem Gebäude, außer sich vor Zorn. Die animalische
Seite

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