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Gefaehrliches Quiz

Gefaehrliches Quiz

Titel: Gefaehrliches Quiz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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verärgerten Lippen.
    Aber der Erste Detektiv hätte es wahrscheinlich ohnehin nicht gehört, weil er immer noch tief in Gedanken versunken um seine Fassung rang. Was war jetzt? Was passierte nun? Hatte er die richtigen Antworten gegeben? Wer konnte ihm das sagen? Und wann?
    Wie im Halbschlaf stand er mitten auf der Bühne, das kleine, schwarze Aufnahmegerät achtlos in der Hand haltend, während um ihn herum aufgeregt miteinander diskutierende Zuschauer das Studio verließen und die Fernsehleute ihren Kram zusammenpackten. Der eine oder andere warf ihm einen mitleidigen Seitenblick zu oder klopfte ihm tröstend auf die Schulter, aber Justus bekam von alledem nichts mit.
    Wieder und wieder ließ er sich die verschiedenen Rätselverse durch den Kopf gehen, hinterfragte seine Antworten, durchdachte seine Überlegungen. Und soweit er es beurteilen konnte, stimmten die Antworten. Nur bei dem letzten Rätsel war er sich nicht sicher.
    Doch selbst wenn die Sache mit dem Kreuz richtig war, würde die allerletzte, die alles entscheidende Frage offen bleiben. Eine Frage, die wie ein Gespenst durch Justus’ Hirn flatterte und überall, wo sie vorbeihuschte, für maßloses Entsetzen sorgte, eine Frage, die ihm einen eiskalten Schauer nach dem anderen über den Rücken jagte und auf die er unbedingt eine Antwort erhalten musste. Sie lautete: Würde das entführte Mädchen jetzt freikommen, oder hatte er versagt?
    »Hi, Just! Gratuliere! Da hast du ja richtig abgesahnt!«
    Der Erste Detektiv schüttelte benommen den Kopf. »Was?«
    Peter deutete auf das Diktiergerät. »Na hier, dieses extravagante, technisch zukunftsweisende Endprodukt jahrzehntelanger Grundlagenforschung in deiner Hand! Alle Achtung! Die Industriespione dieser Welt werden dich gnadenlos jagen!«
    »Wovon sprichst du?« Justus war immer noch nicht ganz da.
    »Hallo! Wir sind’s! Erkennst du uns noch?«, fragte Bob betont langsam und wedelte vor Justus’ Gesicht mit der Hand herum.
    »Ah!«, erwachte Justus nun vollends. »Gut, dass ihr da seid! Kommt mit! Es gibt Arbeit!«
    Sprach’s, steckte das Diktiergerät in die Jackentasche und zog seine verblüfften Freunde hinter sich her an den Kulissen vorbei in den Backstage-Bereich des Studios. Hastig lief er mit ihnen durch die Gänge, fragte ein paar Mitarbeiter im Vorübergehen nach Nobel und klopfte dann stürmisch an eine Türe. Ohne eine Aufforderung abzuwarten, trat er ein und zog auch Peter und Bob mit in die Garderobe.
    »Was wollt ihr denn hier?« Mike Pherson drehte sich zur Türe hin um und schaute die drei Jungen zornig an.
    »Wissen, was los ist!«, informierte ihn Justus knapp, nun wieder völlig Herr seiner Sinne und seines Verstandes. »Sie glauben doch nicht, dass ich diese Folter da draußen mitmache und dann einfach nach Hause gehe und mir ’ne Limo aufmache!«
    Pherson stutzte und überlegte für einen Moment. »Welche … welche Folter?«, fragte er dann irritiert, und auch Peter und Bob sahen sich verständnislos an.
    »Werden Sie gleich erfahren«, tat ihn Justus ab und wandte sich dann Nobel zu, der wie ein Häufchen Elend auf einem Stuhl saß. »Was ist jetzt mit Ihrer Tochter, Mr Nobel. Ist sie frei? Waren die Antworten richtig?«
    »Kann mir vielleicht mal einer –«
    »Die Tochter von Mr Nobel wurde entführt!«, schnitt Justus dem Produktionsleiter das Wort ab. »Und die Entführer –«
    »Was?« Diesmal fiel Pherson Justus ins Wort. »Nick! Ist das wahr? Clarissa wurde entführt?« Voller Entsetzen starrte er den Mann an, der zusammengesunken vor ihm auf dem Stuhl saß.
    Der Showmaster schlug die Hände vor das Gesicht und begann zu schluchzen. Erst nach geraumer Zeit stieß er ein gequältes, heiseres, kaum hörbares »Ja« hervor.
    »Aber, aber, wann, Nick?«, stotterte Pherson. »Wann? Und warum hast du nichts gesagt? Um Gottes willen! Wir müssen sofort die Polizei rufen!«
    »Nein!«, fuhr Nobel auf. »Keine Polizei! Sie haben gesagt, dass ich Clarissa nie mehr wiedersehe, wenn ich die Polizei einschalte!«
    »Ja, aber, aber, ich meine, also, was wollen die von dir? Geld? Ist es Geld?« Pherson musste sich jetzt auch hinsetzen.
    »Nein«, schüttelte Nobel erschöpft den Kopf. Und dann berichtete er stockend und immer wieder den Tränen nahe dem Produktionsleiter, was Justus schon wusste, und was nun auch Peter und Bob mit zunehmendem Erstaunen, aus dem nach und nach ungläubige Fassungslosigkeit wurde, zur Kenntnis nahmen.
    »Diese Typen waren das also, die sich in unseren

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