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Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin A. Steinert
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rechts, flussaufwärts, denn er war bereits ein gutes Stück abgetrieben,
und sah gerade noch wie der Sattelgurt riss und sein Pferd mit einem
halberstickten Schnauben von den Fluten davon gerissen wurde. Ein Huf traf ihn
hart im Rücken als das Tier von der Strömung an ihm vorbei gezerrt wurde. Für
einen Moment versuchte Alex nach ihm zu greifen. Seine Finger glitten von dem
nassen Fell, als Farrc weiter trieb. Er konnte sehen wie der Pferdekopf hin und
wieder zwischen den Fluten hervorschaute, konnte regelrecht sehen, wie das Tier
verzweifelt mit den Beinen strampelte und nach Halt suchte, um gegen den sicheren
Tod anzukämpfen, aber es gab keine Rettung. Alex Magen krampfte sich zusammen.
Er zwang sich, den Blick von dem sterbenden Tier abzuwenden um sich auf seine eigene
Rettung zu konzentrieren und zog sich mit aller Kraft an dem Stein nach oben.
Die Strömung zog an seinen Beinen, seine Hand rutschte weg und er sank wieder
ins Wasser, es war so kalt. Das Bild begann vor seinen Augen zu verschwimmen
und er sank noch ein Stück weiter zurück ins kalte Nass. Wasser lief ihm in
Mund und Nase, er hustete. Noch ein letztes Mal, all seine Kraft mobilisierend,
stemmte er sich hoch, doch er wusste, dass er es nicht mehr schaffen würde.
Immer wieder wurde ihm schwarz vor den Augen. Er keuchte und ließ den Stein
los. Ein harter Ruck durchfuhr seinen Körper als eine Hand ihm unsanft am
Nacken packte und ihn mit viel Kraft aus den Fluten zog und zerrte, ihn ein
Stück über den schlammigen Boden schleifte, wo er dann mit dem Gesicht im Gras,
die Arme weit von sich gestreckt und geschlossenen Augen liegen blieb. Er
versuchte zu Atem zu kommen. Nach einiger Zeit setzte er sich langsam auf,
drehte sich um und blickte auf die andere Uferseite. Das Bild, welches sich ihm
nun bot war erschreckend. Einige der Ralohs waren ineinander gelaufen. Nun
lagen sie tot im Gras, der Rest stand einfach nur da, scharte mit den Hufen und
blickte herüber. Alex schaute sich um. James stand neben ihm, die Arme
verschränkt  musterte er ihn. Seine Wunde an der Schulter blutete und auch
sonst sah er ziemlich mitgenommen aus. Eine Weile sahen sich die Beiden nur an,
bis James schließlich nur sagte: „Wenn es dir wieder soweit geht sollten wir
weiter. Ich möchte hier nicht sein wenn es dunkel wird. Wer weiß was für
Tierchen es hier neuerdings noch gibt. Riesenspinnen wären doch noch ganz nett.“
Er reichte Alex die Hand um ihm aufzuhelfen, doch dieser ignorierte die
Hilfestellung geflissentlich und erhob sich. Er stand einfach nur da und
starrte in die Richtung, in die der Fluss floss.
    „Du hast noch
Glück gehabt“, sagte James leise.
    „Glück?!“,
echote Alex tonlos. Er fühlte sich hundeelend, sein Kopf schien platzen zu
wollen und Übelkeit übermannte ihn.
    „Ja, ich habe
deinen gesamten Sattel mit all deinen Sachen aus dem Wasser gefischt, du hast
also nichts verloren.“
    „Außer mein
Pferd“, war die verbitterte Antwort. Dann gab er sich einen Ruck. Er konnte
nichts mehr ändern. „Wie bist du über den Fluss gekommen?“
    „Ich kenn mich
hier etwas besser aus als du. Weiter hinten ist eine relativ schmale Stelle,
die ein Pferd locker überspringen kann.“
    „Danke für
diese Information.“
    „Jetzt komm,
ich möchte hier nicht stehen bis es dunkel ist nur damit du dir die Augen ausheulen
kannst.“ Er reichte Alex seinen eigenen trockenen Umhang und drehte sich um.
Weiter hinten stand seine Schimmelstute, neben der irgendetwas im Gras lag, was
sich bei genauerem Hinsehen als ein Sattel herausstellte.
    Sie gingen
zurück und James schnallte den nassen Sattel auf den Rücken seines Schimmels
bevor er sich selbst auf das Pferd schwang. Im Schritttempo ging es weiter.
Alex trottete hinterher.

Im Reich der Elben
     
    Es war nach Mitternacht, als sie
die ersten Bäume des Waldes erreichten. Unheimlich bogen sich die Wipfel im
leichten Nachtwind. Noch immer war es warm, geradezu schwül und das besserte
sich auch nicht, als sie den Wald betraten. Im Gegenteil.
    James saß ab
und Alex ging ein Stück schneller um ihn einzuholen. Seine Hand lag auf dem
Schwertgriff. Im Unterholz knackte und knisterte es. James schrak zusammen.
    „Gib’s zu“,
forderte Alex, der ihn aus den Augenwinkeln beobachtete. „Du warst noch nie
hier.“
    „Natürlich war
ich schon hier. Es sind ja nur knapp drei Tage bis nach Maravilla. Außerdem, 
jeder Elb kennt diesen Wald in und auswendig.“
    „Und du bist
dir sicher, dass du ein Elb

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