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Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin A. Steinert
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umher und verschwanden wieder. Alex
versuchte zu beobachten woher sie kamen oder wohin sie gingen, aber einerseits
waren ihre Kleidungsstücke farblich der Umgebung so gut angepasst, sodass sie nur
schwer sichtbar waren, andererseits verschwanden sie wirklich einfach im
Nichts. Eine Welt unter der Welt und doch wie normal. So fasziniert und gleichzeitig
angeekelt von dem Volk bemerkte Alexander erst gar nicht, dass die Gruppe sich
bereits wieder in Bewegung gesetzt hatte. Erst als er unsanft in den Rücken
gestoßen wurde und aufblickte, sah er, dass nun der Ältere die Gruppe anführte.
    Sie stiegen
die restlichen Stufen hinab und folgten einem schmalen Waldweg. Jetzt entdeckte
Alex auch woher die anderen Bewohner kamen. Ihre aus dem edlen aber unglaublich
stabilen Feldholz gehauen Häuser befanden sich alle in luftiger Höhe.
Schwebende, golden glitzernde Hängeleitern sorgten für einen nicht ganz
unbeschwerlichen Auf- und Abstieg.
    „Bevor ihr der
Mylanya, den Weisen Rat der Elben gegenüber treten werdet, solltet ihr euch
ausruhen und etwas frisch machen. Diese Hütte ist für Gäste bestimmt. Solltet
ihr irgendetwas vermissen meldet euch, ansonsten werde ich euch morgen früh
eine Garde schicken die euch zum Rat begleiten wird“, mit diesen Worte deutete
der Alte nach oben. Als Alex hoch blickte, sah er eine dieser Hütten, die sich
in keinem Detail von den anderen unterschied, abgesehen davon, dass sie keine
Leiter hatte.
    „Äh…“
    „Was? Fehlt
etwas?“, der Alte grinste spöttisch und jetzt wurde es Alex zu viel.
    „Kannst du uns
vielleicht sagen wie wir da hochkommen sollen alter Mann? Ich nehme an deine
Augen sind nicht mehr die Besten, darum gebe ich dir ausnahmsweise einen kleinen
Hinweis. Da baumelt keine Leiter! Sollen wir vielleicht fliegen lernen? Dann bräuchten
wir aber bitte doch etwas mehr Zeit.“
    Der Elb
starrte ihn nur wortlos an, dass Lächeln erstarrte und verschwand dann wie vom
Gesicht gewischt. Einen Moment stand er einfach nur da und blickte Alexander kalt
an, dann nickte er seinen Gefährten zu und sie drehten sich synchron um und
gingen. Fassungslos sah Alex ihnen hinterher, wie sie zwischen den Bäumen
verschwanden.
    „Die sind
verrückt“, murmelte er und wandte sich James zu.
    „Du bist
verrückt! Was ist denn nur in dich gefahren? Du kannst sie doch nicht einfach
so sinnlos anbrüllen“, James war außer sich und hatte Mühe seine Stimme leise
und unter Kontrolle zu halten.
    „Ach kann ich
nicht?! Da hast du aber eben etwas verpasst. Habe ich nämlich bereits gemacht“,
sagte Alex spitz, bevor er das eigentliche Problem ansprach: „Aber haha, Spaß
bei Seite, kann denn der ach so edle Jameson Farhir“, seine Stimme triefte nur
so vor Spott und Ärger, „der übrigens nicht mit einem Messer im Rücken hierher
geführt wurde, mir sagen wie wir in diese wunderschöne, alte, stinkende Hütte
kommen sollen?“, er schrie mittlerweile. Doch er bekam keine Antwort. Für einen
Moment blickte James ihn an, dann sah er wortlos nach oben. Alex folgte seinem
Blick und was er sah verblüffte ihn. Rings um ihn herum schauten die
verschiedensten Elben aus ihren Häusern auf ihn herab. Da waren nicht nur die
Männer, die man öfter antraf, nein, auch die Frauen und Kinder sahen ihn mit unverhohlener
Neugier und Abscheu an. Doch dies war nicht der einzige Grund. Was Alex
Aufmerksamkeit eigentlich auf sich gelenkt hatte, waren die Bäume. Auch aus
ihren Kronen starrten ihn zig Augenpaare an und erst jetzt beim genauen Hinsehen
wurde Alexander bewusst, dass sie schon die ganze Zeit da oben gesessen und
Holz geschnitten hatten.
    „Was machen
die da?“ Plötzlich war seine Stimme ganz leise und er kam sich unglaublich
klein und dumm vor.
    „Ich glaube
wir sollten oben weiter reden“, war die schlichte Antwort die er von James
bekam. Dieser wandte seinen Blick wieder der Hütte zu und klatschte in die
Hände. Sofort rollte sich eine golden schimmernde Strickleiter aus dem Nichts
aus. Verblüfft kletterte der junge Elf die Sprossen der Leiter nach oben. Die
kleine Tür der Hütte schwang von selbst auf, sodass er gebückt hindurchgehen
konnte. Abermals verblüfft blieb er stehen. Der Raum war ungewöhnlich groß und
gemütlich. Alle Möbelstücke waren aus Holz und alle schimmerten sie in dem Goldton,
der Alex vorhin schon aufgefallen war.
    „Kannst du mal
ein Stückchen weiter gehen, dann können andere Leute wie ich zum Beispiel auch herein
kommen.“ Hastig trat Alex zur Seite.

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