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Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin A. Steinert
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fallen. „Die
Lavanja – du musst sie loswerden!“, ging es ihr durch den Kopf, doch bevor sie richtig
über diesen Satz nachdenken konnte, erfasste weicher Nebel ihre Gedanken und
umhüllte sie schwer. Sie sank in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

Das
Geheimnis von Estrellanel
     
    Ein hartes Klopfen an der Tür
weckte sie am frühen Morgen. Einen Moment lang blieb sie wie benommen liegen,
nicht genau wissend was sie aus dem Schlaf gerissen hatte und wo sie war. Doch
dann wühlte sie sich aus den Laken und sprang auf. Hüpfte zur Tür und schloss auf.
Vorsichtig lugte sie hinaus auf den Gang. Ein blondes Mädchen, mit keckem
Gesichtsausdruck und der Kleidung einer Dienstbotin, stand dort und wippte aufgeregt
auf und ab. Als Svenja die Tür öffnete schob sie sie einfach mit dem Fuß weiter
auf und trat mit einer Schüssel Wasser und einem Bündel unter dem Arm ein.
    „Guten Morgen,
ihr seid spät dran, die Königin erwartet euch zum Frühstück. Eure Begleiter
sind auch schon wach. Sie stellte die Schüssel ab und widmete ihre
Aufmerksamkeit dem Bett. Rasch war sie dort und schüttelte die Laken aus, um
sie kurz darauf zu glätten.
    „Oh, es ist so
aufregend Besuch hier zu haben. Es war lange niemand mehr hier müsst ihr wissen.
Warum seid ihr gekommen? Abenteuer? Politische Verhandlungen? Ihr müsst lange
unterwegs gewesen sein. Euer Gefährte war sogar verletzt, wir haben ihn geheilt
und… Wollt ihr euch nicht frisch machen?“, fragte sie als sie aufsah, mit einem
Blick auf die immer noch reglos an der Tür stehenden Svenja.
    „Doch, doch
sicher“, antwortete diese hastig und schloss die Tür. Überrascht stellte sie
auf dem Weg zur Schüssel fest, dass sie ihr Zimmer am vergangenen Tag in der
Tat überhaupt nicht wahrgenommen hatte. Im Gegensatz zur Halle und den Fluren
herrschten warme, helle Holzfarben vor und ließen das Zimmer insgesamt heller
erscheinen. Die Magd hatte die Schüssel auf einem kleinen hölzernen Tischchen
abgestellt und Svenja ging geradewegs darauf zu, als…
    „Oh“, entfuhr
es der Dienstmagd und als Svenja sich umdrehte sah sie in die großen entsetzten
Augen. Die Dienstmagd hatte das Kissen angehoben, um es auszuschütteln,
darunter lag der Dolch.
    „Oh“,
erwiderte Svenja ihrerseits, ging zum Bett und nahm den Dolch dort weg. „Mein
Fehler.“ Irritiert sah die Dienstmagd ihr noch kurz nach, dann ging sie weiter
ihrer Aufgabe nach, das Zimmer zu ordnen – deutlich schweigsamer. Als Svenja
sich gewaschen hatte griff sie zu ihren Sachen, doch wieder wurde sie
abgehalten.
    „Ihr wollt
doch nicht so vor die Königin treten!“
    Verwirrt
blickte Svenja auf. „Will ich nicht?“
    „Bei der
Göttin des Mondes, nein! Sie würde es als eine Beleidigung auffassen. Es würde
ihr zu verstehen geben, dass ihr euch hier nicht wohlfühlt und ihr jederzeit bereit
seid anzugreifen! Eure … äh… Kriegskleidung mag ja außerhalb ganz praktisch
sein…“, sie begutachtete die Hose, die Stiefel und die eindeutig mit Metallplatten
unterlegte Korsage und ihr Blick sprach Bände. Wahrscheinlich hätte sie ihren
Satz am liebsten mit einem „aber so etwas geziemt sich nicht für Frauen“,
beendet, doch sie verkniff sich diesen Kommentar und sagte nur: „aber hier und
für eine Audienz bei der Königin ist es vollkommen ungeeignet.“
    „Aber…“,
wollte Svenja anfangen, doch sie wurde schon wieder unterbrochen.
    „Ich habe mir
erlaubt euch ein Kleid mitzubringen, es wird euch sicherlich famos stehen!“.
Und endlich wurde Svenja bewusst, was das zusammengrollte Bündel zu verbergen
hatte. Sie unterdrückte ein Aufstöhnen, als heller, gelb glänzender Stoff zu
Boden wallte und ergab sich ihrem Schicksal.
    Voller
Begeisterung zupfte die Magd an ihren Haaren und steckte sie hoch.
    „Fertig!“,
meinte sie schließlich. Missmutig und unsicher blickte Svenja an sich hinab.
Das Kleid war glücklicherweise sehr schlicht gehalten und fiel gerade zu Boden,
schien ihrer Figur aber dennoch mehr zu schmeicheln als es ihr lieb war.
    „Wenn ihr mir
nun bitte folgen würdet!“ Die Dienerin war sichtlich stolz auf ihr Werk und
konnte es scheinbar kaum erwarten sie zur Königin zu führen. Svenja folgte ihr
aus dem Raum, nicht ohne nach dem Dolch zu greifen. Sicher ist sicher, sie
würde ihn sich bei Gelegenheit an den Fußknöchel binden, noch bevor sie die
erste Treppe passiert hatten, dass schwor sie sich.
    „Meine
Sachen!“, meinte sie trotzdem misstrauisch.
    „Wird keiner
auch nur

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