Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)
berühren“, antwortete die Blonde fröhlich und schritt voraus.
„Kommt ihr?“ Sie
drehte sich zu Svenja um, die sich soeben gebückt hatte.
„Ja, diese
Schuhe sind nur sehr ungewohnt!“, sagte sie schlicht und ließ den Stoff des
Kleides wieder unauffällig über ihren Knöchel und den Dolch gleiten. Das
Mädchen lachte nur und ging weiter. Svenja folgte ihr.
Die Treppe,
die sie hinunter schritt, war aus edlem Gestein und endete in einem prachtvollen
Garten. Vogelgezwitscher ertönte über ihr und sie sah die exotischsten Vögel,
die ihr je begegnet waren, über sich flattern. Unten, in mitten von Farnen und
Palmen, großen gelben Stechblumen und roten Feuerstucken war ein weißes
Tischlein reich gedeckt mit duftendem Gebäck. Vier Stühle waren darum
platziert. Auf einem saß die Königin. Wie am gestrigen Tag trug sie
ausschließlich Silber und ihr Haar war kunstvoll gesteckt und reich mit
Edelsteinen verziert. Zu ihrer Rechten saß Alex, James ihr gegenüber. Auch die
beiden Ritter hatten ihre einfachen Gewänder gegen elegante silbrig-blaue Wämser
eintauschen müssen und fühlten sich scheinbar etwas unwohl. Doch Erleichterung
durchströmte Svenja, als sie gewahrte, dass an Alex Hüfte sein Schwert
baumelte. Diese Sicherheitsmaßnahme hatte der Elf sich also nicht nehmen lassen.
„Ah, da kommt
ja unsere kleine Mimure“, ertönte in diesem Moment Königin Saphiras wohlklingende
rauchige Stimme und alle Blicke wandten sich Svenja zu. Am liebsten wäre sie im
Erdboden verschwunden, als sie die verdutzten Mienen ihrer Begleiter bemerkte.
Sie schluckte und knickste vor der Königin.
„Königin
Saphira.“
„Setz dich!“
Sie tat wie
ihr geheißen und nahm auf dem einzig noch freien Platz zwischen der Königin und
James Platz, während sie die Blicke die ihr zu Teil wurden krampfhaft zu
ignorieren suchte. Kaum dass sie saß, erschienen die Diener und füllten ihren
Teller zur Genüge.
„Tee?“, fragte
jemand und sie nickte. Der wunderbar süße Geruch von Honig stieg ihr in die
Nase.
„Also…“,
begann die Königin, während sie in ihrer Tasse rührte. Ihr Teller war leer. Sie
gab den Dienern einen Wink und diese verschwanden sofort. Zurück blieben nur
der Duft von Essen, Tee und Pflanzen und das Zwitschern der Vögel.
„Einen
wunderschönen Wintergarten habt ihr.“
Sie lächelte „Nicht
wahr? Aber genug von mir, kommen wir zu euch. Wer seid ihr?“
Sie sahen sich
an. „Wir sind Ritter des maravillanischen Hofes.“
„Tatsächlich.“
Sie nippte an ihrem Tee. „Seit wann beschäftigt der maravillanischen Hof
weibliche Ritter?“ Sie sahen sich wieder an.
„Svenja… ist …
hat…“, zu spät bemerkte Alex, dass er in eine Falle getappt war. Er hatte nicht
vorgehabt der Königin ihr Vorhaben zu erläutern, aber was genau sollte er
sagen?“
„Ich habe nie
auf dem maravillanische Hof gelebt“, sprang Svenja ein. Sie sah Alex an. „Sie
weiß ohnehin, dass ich eine Mimure bin, du brauchst es nicht zu verheimlichen.“
„Äh, ja
stimmt.“
„Ich bin zu
den zweien gestoßen, als sie bereits unterwegs waren“, fuhr Svenja fort.
„Mit welchem
Ziel seid ihr aufgebrochen?“
„Mythen
jagen!“ Das war nicht wirklich gelogen und die Königin lächelte.
„Ich bin also
ein Mythos ja?“
„Ja –
irgendwie schon.“
„Nun, bringt
man einem bedeutenden Mythos, von solcher Schönheit wie ich es bin, nicht ein
angemessenes Geschenk mit?“
Svenja hielt
die Luft an und blickte hinüber zu James. James Gabel war mitten auf dem Weg
zum Mund in der Luft stehen geblieben und sein Blick wiederrum wanderte zu
Alex.
„Natürlich“,
stotterte dieser. Die Königin sah ihn erwartungsvoll an.
„Nun denn, wo
ist es?“
„Wir haben es
nicht mit hinunter genommen. Ihr werdet es selbstverständlich noch an diesem Tag
bekommen.“
Sie runzelte
die Stirn, gab sich dann jedoch mit der Antwort zufrieden.
„Nun schön.
Dann interessiert mich noch etwas. Wie habt ihr es durch die Quarzwüste
geschafft?“
„Nicht gerade
mit einem einfachen Augenzwinkern“, murmelte Svenja und hob dann den Blick.
„Sie ist magisch eure Wüste oder?“
„Natürlich!“,
die Königin lächelte. „Nicht jeder Dahergelaufene soll den Weg zu mir finden,
aber würdigen Gesellen wird eine gewisse Hilfestellung dargeboten. Trotzdem
erreichen die Wenigsten das Schloss innerhalb der vorgegeben Zeit. Die Meisten
haben mit der dritten Todsünde zu kämpfen, nachdem sie das dritte Tor passiert
haben. Das raubt
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