Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)
die Hand und öffnete die Tür. Draußen stand das Dienstmädchen.
„Ja bitte?“,
fragte Alexander ruhig. Sie stutzte und sah ihn leicht irritiert an.
„Die Königin
erwartet euch!“, sagte sie schließlich und scheinbar verblüfft darüber, dass
Alex überhaupt die Frage gestellt hatte.
„Natürlich,
wir kommen.“ Er winkte den anderen beiden und sie folgten. Wieder ging es durch
die Gänge, zahllose Treppen hinunter, teilweise wieder hinauf, nach links und
nach rechts.
„Limare“,
murmelte James und Svenja sah ihn lächelnd an und zuckte nur hilflos mit den
Schultern. Verblüfft sah der Junge sie an und hielt sie dann an der Schulter
zurück.
„Du verstehst
die Sprache der Elben?“
„Ich bin eine
Mimure!“, erinnerte sie ihn, schüttelte aber gleich darauf den Kopf.
„Richtig zu
funktionieren scheint deine Körperkoordination aber nicht“, meinte der Elb
lächelnd. „Bei ja nickt man, Kopfschütteln heißt nein!“ Sie lächelte ebenfalls.
„Ich verstehe nicht
sehr viel, aber Limare ist der schönste Ausspruch…“
Alex der sich
zu ihnen gesellt hatte blickte irritiert. Er wusste nicht was das Wort
bedeutete, doch dass es kein Begeisterungsausspruch war stand soweit fest.
„Habt ihr auch
das Gefühl, dass sie uns mit Absicht so herumführt, damit wir die Orientierung
verlieren?!“
„Definitiv,
wir…“
„Kommt ihr?“ Das
Mädchen drehte sich um und sah sie fragend an. Sie unterbrachen das Gespräch
und legten an Tempo zu. Noch eine ellenlange Treppe aus blauen Saphiren ging es
hinunter, dann standen sie plötzlich im Thronsaal. Er wirkte noch
beeindruckender als am Vortag. Überall glitzerten eisblaue magische Lichter,
die eigentlich gar nicht notwendig gewesen wären, denn draußen schien die
Sonne. Aber es war beeindruckend.
Die Königin
erwartete sie bereits. Sie verbeugten sich.
„Es tut mir
leid, dass ich euch vorhin so eilig verlassen musste“, sagte sie ruhig. „Nicht,
dass ihr euch unerwünscht fühlt. Nein, euer Erscheinen ehrt mich, doch ist es Außenstehenden
mehr oder weniger verboten mein Reich einfach zu betreten. Deswegen gibt es
gewisse Sicherheitsvorkehrungen – Prüfungen. Und ihr seid die letzte einfach
umgangen. Nun denn, so habt ihr trotzdem hart gekämpft und ich will ein Auge
zudrücken. Habt ihr mein Geschenk dabei?“
Sie sahen sich
an. Dann nickte Svenja. Sie nahm das kleine Ledersäckchen, dass sie sich mit
Hilfe eines geknoteten Lederbandes um die Hüfte geschwungen hatte, ab und hielt
es der Königin hin.
„Was ist
das?“, fragte diese neugierig und trat näher.
„Ein Erdgeist.“
Sie hatten sich für den Erdgeist entschieden, denn sie glaubten, dass dieser
der Königin nützlicher sein würde können.“
„Ein
Erdgeist?“, fragte diese und trat noch näher.
„Ja“,
antwortete Svenja. „Geister sind…“
„Ein
Erdgeist?!“, fragte die Königin erneut ohne auf Svenjas Worte zu achten und
ihre Stimme wurde schriller. „Ein Erdgeist?! SEHE ICH SO AUS ALS WÜRDE ICH
EINEN ERDGEIST GEBRAUCHEN KÖNNEN?!“ Bläuliche Flammen schienen um sie herum
aufzuleuchten, die Lichter im Raum erloschen, es war als ob dunkle
Gewitterwolken an der Hallendecke hin und her jagten, Wind peitschte ihr Kleid
auf. Entsetzt wichen die Drei zurück.
„IHR WAGT ES
OHNE GESCHENK IN MEIN REICH EINZUDRINGEN? ICH WERDE EUCH DEM WASSERFALL
HINZUFÜGEN, IHR…“, weiter kam sie nicht, denn Svenja zog blitzschnell die
Lavanja aus dem Beutelchen.
„Was um…?“,
hauchten James und die Königin beinahe gleichzeitig. Ebenso schnell wie die
unheimliche Erscheinung erschienen war, verschwand sie auch wieder.
„Svenja was
tust du?“, flüsterte Alex leise und starrte sie an. Ihr Gesicht war aschfahl.
Hatten sie nicht eben gesagt, dass es zu gefährlich wäre, der Königin einen
solchen Schatz auszuliefern?! Doch im Stillen dankte er ihr. Wie auch immer sie
dieses dicke Buch in den kleinen Beutel bekommen hatte, es hatte ihnen
wahrscheinlich soeben das Leben gerettet.
„Ist es das
wonach es aussieht?“, hauchte die Königin und trat näher.
„Die Lavanja“,
murmelte Svenja und ihre Stimme zitterte leicht. Die Königin ergriff das Buch.
Svenja hielt es fest. Einen kurzen Moment sah es so aus, als würde sie sich
doch weigern es herzugeben, doch dann ließ sie los. Die Königin keuchte.
„Ein so
wertvoller Schatz!“, murmelte sie mehr zu sich selbst als zu ihren Besuchern.
Ihre Augen leuchteten. „Wo habt ihr es gefunden?“
„Es… es lief
uns
Weitere Kostenlose Bücher