Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)
um noch einmal sicher
zu gehen, dass Mo ihnen nicht folgte.
„Ich habe
irgendwie das Gefühl, dass wir hier noch weniger sein sollten, als draußen in
der Stadt“, murmelte Alex leise und die beiden nickten zustimmend. Nach fast jedem
Schritt, der wie ein Echo von den Wänden widerhallte, hielten sie den Atem an.
Doch außer ihnen schien niemand in der Nähe zu sein. Svenja schauderte. Sie
fühlte sich nicht wohl so sichtbar hier entlang zu laufen, doch in die Katze zu
verwandeln würde keinen Sinn ergeben, so lange James und Alex dabei waren. Sie
mussten einfach hoffen, dass sie unentdeckt blieben.
„Hier ist es“,
flüsterte Svenja und deutete auf die Wand vor der sie standen.
„Dann lasst
uns suchen und hoffen, dass es ein einfacher Mechanismus ist und kein Zauber,
der das Ding verschlossen hält.“ Während er das sagte schloss Svenja die Augen.
Ihr Atem ging ruhig und gleichmäßig, dann schüttelte sie den Kopf und sah
James, der bereits dabei war die Wand zu untersuchen, an.
„Kein Zauber,
jedenfalls nichts was ich spüren könnte.“
„Du kannst
Zauber spüren?“
„Nein, nicht
direkt, aber ein magisches Schloss hinterlässt gewisse Spuren.“
„Kannst du das
Panel dann nicht mit Hilfe von Magie öffnen?“
Wieder
schüttelte sie den Kopf.
„Dazu müsste
ich wissen, wo das Schloss ist, damit ich es sozusagen ganz direkt angreifen
kann.“ Der Junge nickte verstehend, und wandte sich wieder der Wand zu, während
Alex und Svenja lauschten und sich immer wieder umsahen.
„Ich hab‘s“,
flüsterte James plötzlich und ein leises Klicken ertönte. Lautlos glitt das
Panel zur Seite und sie huschten hinein.
„Wahnsinn“,
hauchte Svenja.
„Gigantisch“, flüsterte
Alex und James nickte stumm. Der Raum in den sie getreten waren, war nicht wie
Svenja erst angenommen hatte rund, sondern oktogonal angelegt. Feinster weißer
Marmor zierte die Wände, unterbrochen von puren Goldelementen. Die Decke war so
hoch, dass Alex die kunstvollen Zeichnungen darauf nicht mehr richtig erkennen konnte.
Den Boden zierte eine leuchtend blaue Spirale, die in der Mitte endete.
Fasziniert von diesem Anblick traten sie in die Mitte, drehten und wendeten sich
und bestaunten den ganzen Prunk, bis Alex plötzlich vollkommen ernüchtert etwas
aussprach.
„Er ist leer.“
Und das stimmte. Plötzlich waren auch James und Svenja der Realität wieder ein
Stück näher und sahen sich suchend um. Es gab nicht ein einziges Möbelstück in
diesem Raum, nicht einen Wandbehang oder ähnliches. Jede Wand sah gleich aus.
Svenja stutzte.
„Wo sind wir
reingekommen?!“, fragte sie überrascht. Die beiden jungen Männer lösten ihre
Blicke und sahen sich nun ebenfalls suchend um.
„Das gibt es
nicht!“, hauchte James entsetzt und ging auf die Wand die hinter ihnen lag zu.
Vorsichtig tastete er sie ab.
„Nein“, meinte
Alex und ging auf die Wand daneben zu. „Es war diese hier.“
„War es nicht
diese dort?“, meinte Svenja unsicher und deutete auf die entgegengesetzte
Richtung. „Wir haben uns doch ein paar Mal gedreht.“ Sie sahen sich an.
„Limare“,
murmelte James.
„Was bei der
Göttin des Mondes soll das heißen“, fragte Alex aufgebracht. James zuckte die
Schultern.
„Es ist ein
elbischer Ausspruch. Es gibt keine Übersetzung dafür. Es ist so etwas wie ‚bei
der Göttin des Mondes‘“, nur negativ belastet. Ein Fluch sozusagen.“ Alex
nickte. Er verstand was sein Freund ihm sagen wollte.
„Limare“,
murmelte er und sah sich um.
„Und jetzt?“,
fragte Svenja zweifelnd.
„Suchen wir
die Wände ab“, schlug James resigniert vor.
„Nein“, meinte
Alex bestimmt und kehrte zurück zur Mitte des Raumes. „Wir sind nicht
hergekommen um gleich wieder hinaus zu finden. Wir suchen etwas. Also suchen
wir nicht den Ausgang.“ Erwartungsvoll sah er Svenja an, doch die zuckte nur
hilflos mit den Schultern. Seine Stirn kräuselte sich.
„Was soll das
heißen? Du hast gesagt hier geht es zu den Katakomben!“
„Nun ja, das
nehme ich zumindest an“, antwortete sie kleinlaut und sah ihn vorsichtig an.
„Sieht doch so aus wie ein Ort an dem man etwas Wertvolles verstecken würde,
oder?“ Fassungslos starrte der Elf sie an, holte tief Luft und stieß sie wieder
aus. Kopfschüttelnd drehte er sich um.
„Na toll“, war
das Einzige was Svenja von seinen gemurmelten Worten verstand, doch es reichte,
um ihr die Röte ins Gesicht steigen zu lassen. Die beiden hatten gedacht, dass
sie ganz genau
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