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Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin A. Steinert
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das Floß sich im Kreis drehte,
wie in einem Strudel und dann, mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit, griff
die Strömung nach dem treibenden Holz, riss es herum und bewegte es auf die
Lücke im Wasserfall zu. Immer schneller und schneller wurde es, während hinter
ihnen die unterirdische Welt einzustürzen schien. Sie glitten an dem Wasservorhang
vorbei, hindurch und fanden sich auf dem unterirdischen Fluss wieder. Die
Strömung riss sie erbarmungslos mit. Alex hatte längst seine
    Stake
verloren. Alle Drei hatten sich in der Mitte des Floßes zusammengekauert und
hielten sich krampfhaft an dem morschen Holz fest. Svenja schrie entsetzt auf,
als das Floß in einer Kurve gegen die Felswand geschleudert wurde und der
Aufprall sie bis ins Mark erschütterte. Doch das Holz war stabiler als es
aussah. Wasser schwappte auf und Svenja hielt den Atem an. Doch nichts geschah.
Entweder hatte ihr kleiner Zauber den Seelenvorhang zerstört oder nur der See
selbst wäre ihnen gefährlich geworden. Weiter ging die wilde Fahrt. Der Fluss
senkte sich leicht und gewann noch mehr an Geschwindigkeit.
    „Göttin des
Mondes steh uns bei“, hörte sie James leise neben sich murmeln. Ihr war übel.
Entsetzt schrie sie erneut auf, als vor ihnen eine Felskante aus dem Wasser
ragte. Ungebremst steuerte das Floß darauf zu. Prallte dagegen. Das Floß drehte
sich einige Male um sich selbst, wankte, Wasser lief über die hölzernen Ränder.
Svenjas Finger rutschten ab, hatten keine Kraft mehr sich zu halten. Sie
rutschte, als eine Welle das Boot in Schräglage brachte. Eine Hand schloss sich
um die ihrige, zog sie an sich und hielt sie fest. Wasser spritze ihr ins
Gesicht, vollkommene Dunkelheit umfasste sie. Das magische Licht aus Königin
Saphiras Reich, das ihnen noch für ein kurzes Stück den Weg gezeigt hatte, war
immer mehr verblasst. Doch der Fluss riss sie weiter auf seinem unbekannten
Weg.
    Dann endete
die Fahrt abrupt. Mit einem lauten Knirschen jagte das Gefährt auf felsigen
Untergrund, wo es zerbarst. Die drei Reisenden wurden herunter geschleudert und
kamen keuchend auf hartem Boden zu liegen. Stille kehrte ein. Nur das Rauschen
des Flusses war zu vernehmen, der an dieser Stelle wohl einen so scharfen Knick
gemacht hatte, dem das Floß nicht hatte folgen können. Langsam schien sich auch
die Unruhe auf dem Wasser zu legen und das Schlagen der Wellen und Brausen der
Wassermassen ebbte ab, bis es nur noch dem ruhigen Plätschern eines
unterirdischen Flusses glich. Svenjas Atem ging schnell. Sie versuchte sich zu
beruhigen, ihr Herz wieder in einen normalen Rhythmus zu bringen, dann setzte
sie sich auf. Sie konnte absolut nichts sehen.
    „James?“,
fragte sie unsicher. Doch es war nicht der Elb der antwortete.
    „WAS FÄLLT DIR
EIGENTLICH EIN? WOLLTEST DU UNS UMBRINGEN?“ Die Worte wurden in hundertfachem
Echo zurück geworfen, übertönten das Rauschen des Flusses und brachten fast die
Decke zum Beben.
    „Ich wollte
doch nur... ich dachte“, stockte Svenja kleinlaut, als das Echo verklungen war.
Jemand legte ihr die Hände auf die Schultern und sie zuckte zusammen.
    „Ist ok“,
sagte James ruhig und nahm sie schützend in die Arme. „Wir wissen ja was
passieren kann wenn du Magie einsetzt und es war wahrscheinlich die beste Idee
um weiterzukommen. Und ziemlich schnell“, fügte er hinzu. „Unter normalen
Umständen hätten wir eine halbe Ewigkeit bis hierher gebraucht.“
    „Und unter
normalen Umständen hätte ich nicht so um mein Leben bangen müssen“, knurrte
Alex aus einer anderen Ecke. „Setze nie wieder deine Todeskraft ein, bevor du
uns nicht informiert hast!“ In diesem Moment war Svenja heilfroh, dass es
dunkel war und er nicht sehen konnte, wie sie vor Scham rot anlief.
    „Meint ihr das
Wasser hier ist genauso gefährlich wie der Wasserfall?“, wechselte James das
Thema. „Ich meine, könnten wir unsere Wasservorräte auffüllen oder gehen unsere
Seelen dann ins Wasser über?“
    Alex fluchte. „Vorräte!
Warum bei der Göttin des Mondes haben wir daran nicht gedacht?! Wir waren so
darauf versessen endlich weiter zu kommen…“ Sie schwiegen.
    „Also ich habe
einiges an Wasser abbekommen“, meinte Svenja schließlich leise. „Und meine
Seele scheint noch da zu sein.“
    „Ja, welch ein
Glück“, knurrte Alex.
    „Danke, dass
du mich gehalten hast“, flüsterte sie leise in James Ohr, sodass Alex es nicht
hören konnte. Den irritierten Blick des Elben konnte sie in der Dunkelheit
nicht

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