Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin A. Steinert
Vom Netzwerk:
sich
um.
    „Lasst uns
alle Besorgungen machen und herausfinden warum dieses Gasthaus geschlossen
wurde. Vielleicht hat jemand etwas ungewöhnliches bemerkt. Danach treffen wir
uns wieder hier und sehen weiter!“ Sie nickte, hob die Hände und zog sich die
Kapuze über den Kopf.
    Vorsichtig
öffnete sie die Tür und trat hinaus ins helle Licht der Nachmittagssonne.
    „Na wenigstens
die Zeit stimmt hier noch“, sagte sie mehr zu sich selbst und trat dann in die
belebte Gasse. Es achtete niemand wirklich auf sie. Doch auch zu nah kam ihr
keiner. In einer großen Stadt wie dieser waren die Leute ungewöhnliche Anblicke
gewöhnt, doch sie wussten ebenso gut, von welchen Menschen man lieber Abstand hielt.
Und die unter schwarzen Kapuzenumhängen schienen dazuzugehören.
    Mirum. Svenja
war noch nie hier gewesen. Fast jede Stadt hatte sie schon gesehen. War von Ost
nach West, von Nord nach Süd gereist, doch diesen zentralen Punkt hatte sie
stets gemieden. Warum wusste sie selbst nicht so genau. Ungeduldig quetschte
sie sich zwischen dahin schleichenden Leuten hindurch. Die wütenden Rufe, als
sie jemanden auf die Füße trat, überhörte sie geflissentlich. Also, was hatte
sie zu erledigen? Sie zuckte mit den Schultern und beantwortete so ihre eigene
Frage. Nicht viel. Proviant brauchten sie, Stoff, einen neuen Umhang vielleicht,
je nachdem wie viel Geld ihr blieb. Ihr jetziger war von der Reise bereits
ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden. Zur Schmiede… das wäre auch keine
schlechte Idee, und… sie hielt inne. Nein, sie würde kein Wirtshaus aufsuchen,
sollten sich Alex und James um die Beschaffung der Informationen kümmern.
Musik, die ihr aus der Gasse entgegen klang, zog sie an. Wo Spielleute waren,
war oft ein Marktplatz, wo ein Marktplatz war, würde sie bekommen was sie
suchte. Sie folgte der Masse hindurch durch die Gasse. Doch etwas hielt sie
plötzlich auf halbem Wege auf. Sie schnupperte. Kräuter. Und mit einer
entschlossenen Bewegung drehte sie sich herum. Verschreckt hüpfte ein kleiner
Junge aus ihrem Weg und kuschelte sich ängstlich an den Rock seiner Mutter.
Svenja sah das nicht, sie steuerte geradewegs auf ihr Ziel zu.

Die Wege trennen sich
     
    Die Sonne ging bereits unter und
färbte den Himmel rot, als sie alles beisammen hatte. Gemächlich schlenderte
sie die Hauptstraße zurück. Doch… Stirnrunzelnd sah sie sich um. Wo genau war
sie eigentlich hergekommen. Es war eine kleinere Straße gewesen, verglichen mit
den anderen. Suchend sah sie sich um, gefangen im Trubel der Menschen hatte sie
vergessen sich Orientierungspunkte zu suchen. Ihr Blick fiel auf einen kleinen
Laden, in dem Stoffe feil geboten wurden. Hier war sie jedenfalls falsch. Sie
würde noch einmal zurückgehen und sich auf dem Markt orientieren müssen. Eilig
kehrte sie um. Die meisten Händler hatten bereits ihre Sachen zusammengepackt
oder waren zumindest dabei. Ihre Blicke huschten über die vielen Stände und
einer fiel ihr besonders ins Auge. Ein Mann mit ungewöhnlich heller Hautfarbe.
Sie erinnerte sich an ihn, er hatte Schmuck verkauft. Jetzt stapelten sich nur
noch Kisten auf seinem Tischchen, doch das war Svenja egal. Sie war sich
ziemlich sicher, dass dieser Händler einer der Ersten war, an denen sie
vorbeigekommen war. Eilig schritt sie auf die Gasse, die hinter dem Mann lag, zu.
Dämmerung machte sich langsam breit und in den Häusern wurden Lichter
entzündet. Svenja atmete tief ein. Dies hier war eine lebendige Stadt. Mit halbgeschlossenen
Augen folgte sie den Stimmen, lauschte auf Lachen und Weinen, Geschrei und
Geflüster. Sog den Duft von Rauch und Kräutern, Schweiß und Essen ein, während
sie langsam weiter voran schritt, durch die Gasse, von der sie zumindest
glaubte, dass es die richtige war. Als…
    „Hey, pass
doch auf!“ Eine Stimme riss sie aus den Gedanken. Ein schlaksiger Junge stand
vor ihr. Hatte sie ihn etwa angerempelt? Vermutlich. Jedenfalls blickte er sie
ziemlich zornig an. Hinter ihm lugte das dickliche, mit Sommersprossen übersäte
Gesicht eines anderen Jungen hervor. Svenja seufzte leise und ging weiter. Eine
Hand packte sie grob an der Schulter.
    „Ich habe mit
dir gesprochen!“ Sie machte sich los, doch die Hand griff erneut zu und drehte
sie mit einer Wucht, die sie nicht erwartet hatte herum und presste sie an die
nächstliegende Hauswand.
    „Das ist sehr
unhöflich von dir!“, sagte der Schlaksige. Kurzes, blondes Haar klebte ihm im
Gesicht mit dem er Svenja nun sehr

Weitere Kostenlose Bücher