Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)
und zog ihr Schwert. Klinge
traf auf Klinge. Sie nahm wahr, wie James seinen Dolch zog und auf den erst
besten menschlichen Angreifer zustürmte. Marik wich gekonnt aus und stellte
sich pfeifend an den Rand des Kampfplatzes. Ein hartes Lächeln in den Augen. Es
lief alles nach Plan, dieses Mal würde er seinen Meister nicht enttäuschen
müssen. Er bückte sich und hob ein Stück übrig gebliebene Hasenkeule auf.
Genüsslich nagte er an dem Fleisch, während er beobachtete, wie Svenja und James
um ihr Leben kämpften. Sie waren gut, doch seine Männer waren in der Überzahl.
Immer mehr tauchten aus dem Schatten der Nacht auf. Kein Wunder, er hatte mehr
als zwei Dutzend Männer mitgebracht. Fasziniert beobachtete er, wie Svenja ihr
Schwert schwang, Hieb und Hieb parierte und selbst austeilte. Oh ja, sie war
gut. Sie war sehr gut. Aber es würde schon bald ihr letzter Schlag gewesen
sein. Er warf den abgekauten Knochen beiseite und leckte sich die fettigen
Finger ab.
Gefährliche Tiefen
Das dumpfe Dröhnen in seinem Kopf
war das Erste, das Alex wahrnahm. Er zog scharf die Luft ein, ließ seine Augen
aber geschlossen. Irgendetwas fühlte sich merkwürdig an, nicht richtig. Die
Luft um ihn herum hatte seine Körpertemperatur angenommen – nicht wirklich
unangenehm, aber auch nicht angenehm. Er fühlte sich als sei er im Nichts
gefangen. Vorsichtig öffnete er die Augen. Blau. Über ihm war es blau, doch es
war nicht der Himmel. Stirnrunzelnd setzte er sich auf. Das ging merkwürdig
leicht. Er fühlte sich benommen. Nur langsam sickerten die Erinnerungen zurück
in sein Bewusstsein. Kawikos, der Mythos, die Nixen und…! Entsetzen durchfuhr
ihn. War er tot?! Ertrunken? Ein Kichern machte sich in seinem Kopf breit und
erfüllte seinen Körper. Konnte sich der Tod so anfühlen? War er wahnsinnig?
Hatte der Sauerstoffmangel ihn verrückt gemacht? Wo war er? Er öffnete den Mund
und atmete tief ein und aus um sich zu beruhigen. Kleine Blubberblasen
sprudelten aus seinem Mund hervor. Er keuchte. Das Kichern in seinem Kopf wurde
lauter. Sein Blick fuhr herum. Nein! Das war in der Tat nicht der Himmel über
ihm! Sanft kräuselte sich das Wasser, die Strömung die an ihm vorbeischoss,
bemerkte er kaum. Sein Blick wanderte zum Boden. Er saß auf braunem,
schlammigem Boden, Algen folgten der Strömung. Mit einem Mal wurde er sich des
Gewichtes seines vollgesogenen Mantels bewusst, der ihn hier unten hielt. Aber…
das konnte doch nicht sein oder? Er konnte atmen, er konnte… zitternd glitten
seine Hände zu seinem Mund, seiner Nase und dann den Hals hinab. Feine kleine
Schlitze zeichneten sich dort ab. Alex wurde schlecht. Die Welt um ihn herum
wurde schwarz und er sank erneut in die angenehme Dunkelheit der
Bewusstlosigkeit.
„Hast du nicht irgendwann genug
gedöst? Wach auf du Depp!“ Erschrocken fuhr der junge Ritter wieder aus seinem
Schlaf. Hoffnungsvoll sah er sich um, doch es hatte sich nichts verändert.
„Das wird es
auch nicht, wenn du hier weiter liegst und nichts tust!“ Die Stimme war
männlich, schnarrend und eindeutig unsympathisch. Alex Blicke huschten hin und
her. Doch er konnte niemanden sehen. Sein Blick wanderte nach oben. Irgendwo
dort verengte sich das Flussbett, irgendwo dort oben traf Sonne auf Wasser,
doch hier unten öffneten sich ungeahnte Weiten, die menschenleer waren.
„Wenn du
fertig bist mit Glotzen…“, sein Keuchen unterbrach die Stimme. Mit einem Satz
war er auf den Beinen, trieb über dem Boden. Doch da war immer noch niemand.
Die Stimme bekam einen gelangweilten Klang.
„Natürlich
nicht, was denkst du denn?“ Ein Schauer lief über seinen Rücken. Die Stimme war
in seinem Kopf!
„Schlaues
Bürschchen! Ich hätte gewettet, dass du es nie herausfindest!“
„Bei der
Göttin des Mondes, ich bin verrückt!“ Die Stimme lachte keckernd, dann wurde
sie ernst.
„Bei der Göttin
des Mondes? Ja das könnte ich auch sagen. Seit hunderten von Jahren kommt kein
menschliches Wesen hier vorbei und dann so ein Nichtsnutz wie du. Was soll ich
mit dir nur machen?“ Angst machte sich in Alex breit, doch dann wurde er
schlagartig wütend.
„Du könntest
mir erzählen was du willst“, knurrte er. Denn wenn sein Geist mit ihm sprach
konnte er genauso gut antworten. Lachen. Er konnte die Erheiterung regelrecht
spüren, er stutzte erneut. Er empfand diese Erheiterung selbst!
„Nun schön“,
sagte die Stimme, „da du etwas langsam zu sein scheinst werde ich dir etwas auf
die
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