Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)
unserer
Seite.“
„Soso, glaubst
du, ja?! Und wenn nicht?“
„Dann ist es
auch egal, oder meinst du, du könntest sie besiegen? Jemand der drei von den dunklen
Rittern einfach mal erledigt hat?! Was wolltest du eigentlich? Warum bist du
eben so aufgebracht gewesen?!“ Schlagartig war Alexander wieder ganz
konzentriert und aufgeregt. Alle anderen Gedanken wurden nun zur Seite
geschoben.
„Ich hab‘ es!“
„Du hast was?“
James sah Alex fragend an und stierte dann in die Richtung, in die sein Partner
deutete. Für eine Weile war es wieder still. Dann endlich begriff auch James.
„Du meinst…?“,
fragte er, wartete eine Antwort jedoch gar nicht ab, sondern rannte zu dem
Viereck. Vorsichtig packte er den Stock und zog mit aller Kraft daran. Nichts
passierte. Irrtum. Es war nur eine Attrappe gewesen. Doch so leicht wollte Alex
sich nicht geschlagen geben und zog nun ebenfalls so sehr er konnte am Stock.
Ein zähes Stück Holz war es auf jeden Fall, denn es brach nicht. Aber auch
sonst geschah nichts. Der junge Ritter kniete sich nieder und schob mit der
Hand den Schnee um das Viereck noch ein Stück weiter weg um zu sehen, ob die
Umrisse einer Falltür im Boden zu sehen waren. Nichts. Er stutzte. Dabei hatte
er es so gehofft, gedacht es endlich geschafft zu haben.
„Los! Lass es
uns zusammen noch einmal versuchen“, meinte James mit einem letzten Hauch von
Optimismus. Und zusammen zogen sie wieder an dem Stock der aus dem Boden zu kommen
schien. Und da endlich, ganz langsam hob sich die Grasplatte an. Mit vereinten
Kräften hatten sie es geschafft. Die beiden jungen Ritter blickten in eine
tiefe dunkle Grube, in die eine steile Wendeltreppe hinab führte.
D ie goldene Rose
Die Treppe war uralt und morsch.
Algenartige Pflanzen hatten sich an den Kanten niedergelassen, sodass das
Holzgebilde unglaublich rutschig war und man jeden Moment das Gefühl hatte
hinab zu stürzen. An den Wänden rann Wasser hinab. Es roch modrig. Je weiter
Alex und James sich vortasteten umso schlechter wurde die Luft. Sie mussten
sehr langsam gehen, da es kein Geländer oder ähnliches gab, an dem sie sich
festhalten konnten. Das Tageslicht, das durch den Schacht eindrang, spendete
ihnen nur kurz Licht, so dass eine eisige Schwärze die Beiden schon bald wie
eine Hand umfasste. Ihnen war klar, dass sie, wenn sie nicht bald Boden
erreichten, umkehren mussten. Sie konnten nichts mehr sehen und rutschten
ununterbrochen. Wenn sie stürzten, wäre nicht vorauszuahnen wie tief sie fallen
würden. Schließlich griff James tastend an seinen Hals und zog die Kette mit
dem kleinen blauen Fläschchen der Mylanya heraus. Ein dumpfer bläulicher Glanz
breitete sich in ihrer Umgebung aus. Sie konnten zwar immer noch nicht den
Grund sehen, doch wenigstens die Stufen und das, was unmittelbar vor ihnen lag
und das war… nichts. Dem Hall ihrer Schritte nach, musste diese unterirdische
Höhle riesengroß sein. Keine Wand war weit und breit zu sehen und zu ertasten.
Auch das entfernte Glucksen, das auf eine Quelle hinwies, schien unerreichbar
weit weg. Ein Tropfen viel auf Alex Kopf, doch als er nach oben sah, blickte er
in eine gähnende Leere. Das Zeitgefühl ging ihnen verloren und immer noch
tappten sie tiefer und tiefer. Müdigkeit macht sich in ihren Gliedern breit,
die Beine wurden immer schwerer. Plötzlich stolperte James, der immer noch mit
der kleinen Glasflasche voran ging. Verzweifelt ruderte er mit den Armen und
suchte nach Halt. Alex griff zu, um ihm eben jenen Halt zu geben, doch er
rutschte dadurch selbst auf der verrotteten Kante der Stufe weg und stürzte mit
James nach vorne in die unbekannte Tiefe.
Der Sturz
dauerte - nicht einmal einen Bruchteil einer Sekunde, bis die Beiden
schließlich hart auf dem feuchten, kalten Steinboden aufschlugen. Für einen
kleinen Moment blieben sie liegen um tief ein und aus zu atmen. Dann richteten
sie sich vorsichtig auf und überprüften, ob sie sich bei dem Sturz irgendwie verletzt
hatten. Was glücklicherweise nicht der Fall war. Behutsam betasteten sie den
Boden. Er war übersät mit kleinen Kieseln und feine Spalten durchzogen ihn. Sie
mussten also aufpassen. Dann standen sie gänzlich auf und sahen sich an. Die
Frage stand Beiden ins Gesicht geschrieben. Und nun? Da der Lichtschimmer nicht
ausreichte, konnten sie hier unten Stunden umherlaufen und suchen ohne etwas zu
finden. Wenn sie Pech hatten, sogar ohne letztendlich die Treppe
wiederzufinden!
„Fassen wir
mal zusammen“,
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