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Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin A. Steinert
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gegen mich in der Hand.“ Wieder
drehte sie sich um.
    „Wo willst du
hin?“, rief James ihr nach, doch dieses Mal drehte sie sich nicht noch einmal
um, sondern verschwand.
    „Merkwürdig“,
murmelte James. Alex erwiderte nichts. Noch eine ganze Weile starrte er in die
Richtung, in der die Gestalt verschwunden war. Ein merkwürdiges Kribbeln machte
sich in seinem Bauch breit. Es war egal auf welcher Seite sie stand, sie selbst
mussten vorsichtiger sein. Bisher waren sie mit einer guten Portion Glück und
vielen Zufällen weiter gekommen, wie lange würde das noch anhalten? Schließlich
drehte er sich zu James um, der den Boden um die alten Eichen herum
untersuchte. Seine Kette, die er von den Kinas bekommen hatte,  lag neben ihm
im Schnee. Als James spürte, dass Alex sich ihm nährte richtete er sich auf.
    „Der Schnee
hier ist nicht besonders tief, wenn wir ihn wegschieben, können wir vielleicht
noch ein paar Stunden schlafen, bevor die Sonne aufgeht.“ Alex nickte nur, deutete
dann jedoch auf die Kette.
    „Wollen wir
die nicht lieber zerstören?“
    „Es mag wohl
das Beste sein. Wenn man dem Kapuzenwesen Glauben schenken darf, werden sie
sonst wohl noch wissen, dass wir leben.“
    „Gut.“ Und
ohne ein weiteres Wort begann Alex den Schnee um die mittlere Eiche herum
wegzuschieben. James hingegen stapfte los um seine Waffen und auch Alex Schwert
einzusammeln. Das dauerte eine Weile. Zwar hatten die Giganten eine gut
passierbare Schneise hinterlassen, doch der Schnee von den Rändern war nachgesackt
und hatte einen guten Teil des Weges schon wieder verschüttet. Kaum war er
jedoch wieder zurück zerschlugen sie die roten Anhänger der Ketten und legten
sich dann nieder. Sie einigten sich darauf, dass James die erste Wache
übernehmen würde, dann rollte sich Alex in seinem Umhang ein. Der Traum den er
hatte, war wie ein schlechtes Theaterstück. Er stand allein im Thronsaal. Auf
dem Boden lag eine dicke Staubschicht, seit Jahren war keiner mehr hier
gewesen. Verzweifelt fragte er sich was geschehen sei und ging zur Portaltür,
um in die Stadt zu gehen. Als er die Tür öffnete stand ein Raloh mit
rotglühenden Augen vor ihm, auf dessen Rücken eine eisblaue Nixe saß die ihm
verlegen kichernd eine goldene Brosche anbot. Er nahm sie. Plötzlich veränderte
sich das Bild. Er stand auf einem kleinen Felsen mit Blick auf Maravilla. Es
war unglaublich kalt und von fern dröhnte Hufgetrappel. Am Horizont tauchten
plötzlich sechs dunkle Gestalten auf. Er wirbelte herum um zu fliehen, doch
hinter ihm stand eine vermummte Gestalt, die mit merkwürdiger Stimme sagte:
„Ich hab es dir doch gesagt Alex!“ Alex wusste nicht weiter, alles um ihn herum
drehte sich, er hörte Stimmen, weibliche Stimmen. Die der Mylanya, die seiner
Mutter, die seiner Schwester, die der Königin, sie alle schrien nach ihm,
bettelten um Rettung und dann hörte er eine feine wohlklingende Stimme, die er
nur allzu gut kannte. Die der Prinzessin. Sie flüsterte ihm etwas ins Ohr, doch
er konnte es nicht verstehen, Flammen stoben auf und plötzlich war wieder der
Tag vor acht Jahren. Er sah alles vor sich, hörte die Schreie. Stille. Angst.
Schuldgefühle. Hass. Verachtung. Wieder Flammen. Eine schwarze Katze. Und in
mitten alledem blitzte plötzlich etwas auf. Durchbrach den ganzen Traum und
weckte ihn. Er keuchte.
    „Was ist los
mit dir?“, fragte James, der sich besorgt über ihn gebeugt hatte.
    „Was meinst
du?“
    „Du hast dich
eben wie wild herumgeworfen, und irgendwas geflüstert, klang wie ein Flehen,
hast du geträumt?“
    „Ich, ähm, ich
übernehme jetzt die Wache.“
    „Quatsch
nicht, du hast noch nicht mal eine Stunde geschlafen.“
    „Egal, leg
dich hin, ich fühle mich ausgeruht.“ Das war ganz und gar nicht der Fall, aber
um nichts in der Welt hätte Alexander jetzt noch einmal die Augen geschlossen.
Und so saß er die gesamte restliche Nacht unter den merkwürdig geformten
Eichen, die sich im Wind Worte zuzuflüstern schienen. Es war unheimlich, aber
nichts geschah. Manchmal schimmerte der zerschellte Schmuck der Kinas im Schnee
im Mondlicht und ein paar Schneeflocken fielen einsam zu Boden, doch die Bäume
schützen sie vor der Kälte und allem.
    Endlich begann
die Sonne am Horizont aufzugehen und färbte den Himmel in verschiedenen rot und
Orangetönen. Der Schnee glitzerte. Alex drehte sich um, um James zu wecken,
doch dieser saß schon in Decken eingewickelt da und beobachtete das
wunderschöne

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