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Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin A. Steinert
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Alexander runzelte die Stirn, die
Stimme wirkte durch den Stoff den sie scheinbar vorm Mund trug so verzerrt,
dass es schon beinahe unangenehm war zuzuhören. Obwohl… Was wenn das Wesen
wirklich so sprach? Das würde bedeuten, dass… Doch er wischte diesen Gedanke
zur Seite.
    „Warum sind
wir hier? Warum hast du uns nicht an einer anderen Stelle aus Kawikos geführt?“
    „Weil dies der
einzige Weg ist den ich kenne.“
    „Dann warst du
also schon öfter dort.“
    „Nein, noch
nie.“ Und als ob sie einem weiteren Gespräch aus dem Wege gehen wollte trieb
sie ihren Hengst plötzlich an.
    „Kommt
schon!“, rief sie mit der tiefen, verzerrten Stimme, die man nicht einzuordnen
vermochte, über die Schulter. „Wenn wir Glück haben erreichen wir morgen die
Stadt Truv. Nicht besonders groß, aber Betten und Essen haben die dort auf
jeden Fall.“ Mit diesen Worten war das Gespräch endgültig für sie beendet, denn
sie preschte los. Doch als es anfing zu dämmern zügelte sie ihr Pferd und stieg
ab. Wortlos sattelte sie das Tier ab und führte es vom Weg eine kleine Böschung
hinunter auf das Grasland. Dort band sie die Zügel locker an einem alten Baum
fest.
    „Wie? Ich
dachte wir würden noch weiter…“
    „Nein“,
unterbrach die Gestalt James grob. „Vor uns liegt ein  langer Tag und auch
hinter uns und ob du es glaubst oder nicht. Auch ich brauche meinen Schlaf. Die
letzte Nacht habe ich schließlich damit verbracht eure Tiere einzufangen.“ Sie
nahm den Sattel und suchte sich ein Plätzchen. Aus der Satteltasche nahm sie
eine einfache Leinendecke und rollte sie zusammen, um dann ihren Kopf darauf
zulegen. Im ersten Moment waren die beiden Ritter etwas verdutzt, doch dann
folgten sie dem Beispiel und sattelten ihre Pferde ab. Kaum festgebunden
begannen diese sofort zu grasen. Erst jetzt bemerkten sie, dass der Grund um
die Bäume herum etwas sumpfig war, was zu der Geschichte passte die ihnen
erzählt wurde. Bald fand sich auch ein kleines Bächlein an dem  die Tiere die
Möglichkeit hatten getränkt zu werden.
    Als die Sonne
schließlich vollkommen untergegangen war und der Mond hinter den Wolken hervorlugte
hatten die jungen Männer ein kleines Feuer entfacht. Sie saßen sich gegenüber
und unterhielten sich leise. Die Gestalt lag etwas entfernt von ihnen und gab
vor zu schlafen, doch sie waren sich nicht sicher ob sie das wirklich tat. Die
Pferde dösten und ließen ab und zu nur ein leises Schnauben von sich hören.
Alex ging immer und immer wieder in Gedanken das Gedicht durch.
    „Das Gegenteil
zur Hälfte“, flüsterte er. „Wenn du mich fragst ist das die Schlüsselzeile.
Wenn wir die haben, haben wir eine Richtung.“
    „Was macht
dich dessen so sicher?“
    „Keine Ahnung.
Ist nur so ein Gefühl. Was sagt dir denn Deins?“
    „Genau das
Gleiche. Aber das ist unlogisch. Das Gegenteil von der Hälfte ist das Doppelte.“
    „Ja schon,
aber…“
    „Aber was?“
    „Aber hieß es
nicht: das Gegenteil ZUR Hälfte und nicht DER Hälfte. Das ist ein Unterschied.
Wenn ich etwas zur Hälfte suche, dann ist mir die andere Hälfte doch egal nicht
wahr? Oder ich bin nicht sicher ob ich das was ich haben will, wirklich will
und streng mich nicht an, breche die Suche ab.“
    „Du meinst…“
    „Es heißt: ‚Kalt
und leer sollte es nicht sein, drum sucht das Gegenteil zur Hälfte‘. Wir sollen
die Suche nach der Hälfte des Weges abbrechen, dann sind wir richtig. Und das
Gegenteil bezieht sich hier nicht auf Hälfte sonder auf kalt und leer. Wir
sollen uns Richtung Süden wenden, wo es warm ist!“
    „Bei allem
Respekt Alex, das klingt zwar logisch, aber dennoch überspitzt. Ich meine du
kannst Recht haben, du kannst aber genauso gut völlig danebenliegen. Und was
dann? Was wenn wir im Süden sind und feststellen, dass wir das Rätsel falsch
interpretiert haben? Was wenn es dann zu spät ist?“
    „Aber es ist
immerhin ein Ansatz und solange wir keine andere Idee haben sollten wir uns
Richtung Süden halten. Schaden kann es jedenfalls erst mal nicht hier
wegzukommen.“
    „Das sowieso
nicht.“ Dann blickte er zu der Gestalt hinüber. „Was meinst du, ob sie weiß
wohin wir müssen?“
    „Nein,
irgendwie glaube ich das nicht, denn sonst würde sie sich uns nicht anschließen.“
Sie Schwiegen wieder beide bis James den Gedanken wieder aufgriff.
    „Was, wenn mit
zur Hälfte gemeint ist wir suchen einen Ort der warm und leer ist?“
    „Dann müssen
wir trotzdem nach Süden, zumindest ein

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