Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin A. Steinert
Vom Netzwerk:
Augen hier nicht sein durften. Er
sprang auf. Doch da war nichts. Sich nach allen Seiten umblickend ging er
langsam rückwärts und dann in die Hocke. Er halluzinierte. Er musste nun
wirklich dringend schlafen. Sollte James nun die zweite Wache antreten, er
hatte ohnehin schon lange genug geschlafen und konnte in der Dunkelheit besser
sehen – und auf grüne Augen achten. Außerdem, wer wusste schon wie lange die
Gestalt sie schlafen ließ und ob sie vielleicht mitten in der Nacht weiter
wandern wollte. Über diesen Gedanken ärgerte er sich maßlos. Er hatte ja wohl
das Recht so lange zu schlafen wie er wollte. Trotzdem weckte er seinen
Gefährten.
    „Was‘n los?“,
murmelte dieser verschlafen.
    „Wachablösung!
Mach hin, ich will auch noch schlafen.“ Wortlos rappelte James sich auf und
legte sich die Decken um die Schultern. Er nahm das Schwert entgegen, das Alex
ihm reichte und legte es sich ebenfalls über die Knie. Da sein filigranes
Elbenschwert die Konfrontation mit dem schwarzen Ritter nicht überstanden
hatte, hatte er es in der Eiswüste liegen lassen. Dann beobachtete er wie Alex
seine Decken zusammenraffte und sich mit einem zufriedenen Seufzen hinlegte.
    „Irgendetwas
passiert?“ Einen Moment überlegte Alex ob er von den Augen erzählen sollte.
Doch er entschied sich dagegen, er musste sich ja nicht noch lächerlich machen.
    „Nein.“
    „Was ist
mit…?“
    „Ist
abgehauen. Wollte sich umgucken und ist seitdem verschwunden. Hoffen wir, dass
es so bleibt.“
    James lachte
leise. „Träum weiter!“
    „Hmm, mach
ich“, und dann schloss auch Alex die Augen.
     
    Als er das nächste Mal die Augen
öffnete, schien ihm die fahle Septembermorgensonne in das Gesicht. Er reckte
sich einmal genüsslich und sah sich dann um. James saß nicht weit von ihm entfernt
und kaute genüsslich an einem Apfel. Zwischendurch schloss er die Augen und
streckte den Kopf Richtung Sonne. Er schien zu bemerken, dass Alex aufgewacht
war, denn ohne sich zu ihm umzudrehen sagte er: „Ist das nicht fantastisch? Ich
hätte nie gedacht dass ich die Sonne einmal so stark vermissen
    würde. Elben
leben schließlich normalerweise in unterirdischen Wäldern oder zumindest immer
da, wo Schatten ist. Dazu kommt, dass wir nur einige Tage im Eis steckten um es
mal so auszudrücken. Aber das hier ist einfach nur herrlich.“
    „Ja, ist es“,
erwiderte Alexander lachend. Er schmiss seine Decken weg, kroch nach vorne zu
James. Dann schnappte er ihm blitzschnell den Apfel weg und biss herzhaft
hinein. Den empörten Ausruf ignorierte er.
    „Wo hast du
den eigentlich her?“
    „Er lag hier.“
    „Und du kaust
einfach irgendetwas, was hier auf dem Weg liegt?“
    „Du doch
auch.“
    „Sag schon, wo
hast du den her?“
    „Na woher
wohl?!“
    Plötzlich
schmeckte es Alex nicht mehr so gut. „Ist er, sie… schon aufgetaucht?“
    „Nein, aber
die Sachen liegen hier.“
    „Du kramst in
den Sachen, von diesem Wesen?!“, fragte Alex entgeistert. James sah ihn
unschuldig an.
    „Ich doch
nicht. Aya hat den Beutel beim Gegenfliegen umgestoßen und der Apfel ist heraus
gerollt. Ich kann absolut nichts dafür!“ Alex grinste und biss daraufhin doch noch
einmal in den Apfel, kaute den Rest herunter bevor er das Gehäuse wegwarf. Eine
Weile saßen sie danach einfach nur da und genossen die angenehme Wärme. Es war
erstaunlich. Sie konnten die Eiswüste von hier aus noch deutlich sehen und
trotzdem benötigten sie im Gegensatz zum Vortag keine zusätzlichen Decken mehr
um sich zu wärmen. Es war als würde Kawikos, nun wo sie wieder aus der Wüste
heraus waren, sich immer weiter von ihnen entfernen, ohne dass sie sich selbst
großartig bewegten. Wahrscheinlich änderte sich die Lage ebenso wie die des
Flusses. Von Selbigem und den Kinas war weit und breit nichts mehr zu sehen.
Aber weder Alex noch James wurden das Gefühl los, dass dies ihre einzige
Begegnung mit den hinterlistigen Eisnixen bleiben sollte. Auf einmal blickte
James auf.
    „Ich höre etwas.“
Alex sah ihn an.
    „Kannst du das
etwas präzisieren?“
    „Pferde. Ich
glaube drei. Sie müssen noch ein gutes Stück entfernt sein, sonst würden wir
sie sehen. Ich vermute sie müssten gleich aus der Senke dort auftauchen.“ Und
damit deutete er geradeaus, wo das Land in einiger Entfernung etwas abfiel.
    „Meinst du wir
sollten…?“
    „Wohin denn?
Hier ist doch nichts!“ Damit hatte er Recht. Das Einzige hinter dem sie sich hätten
verstecken können, waren ihre Taschen

Weitere Kostenlose Bücher