Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin A. Steinert
Vom Netzwerk:
aufzufüllen.
     
    Die Dunkelheit umhüllte sie wie
ein schützender Mantel. Das leise Knistern des kleinen Feuers war das einzige
Geräusch das, abgesehen vom Rauschen des Flusses, zu hören war. Alex reinigte
sein Schwert, James saß einfach nur da, den Kopf des Mädchens auf seinem Schoß
gebettet. Die Zeit verstrich. Langsam. Wie zähflüssiger Honig tropfte jede
Sekunde dahin. Der Mond versteckte sich hinter den Zweigen der Bäume, Sterne
waren nicht zu sehen. Nach einiger Zeit legte Alex seine Arbeit nieder, ging zu
den Pferden und holte sich seine Leinendecke. Er breitete diese dicht neben dem
Feuer aus und legte sich nieder. Die erste Wache würde damit heute an James
gehen, doch das störte den Jungen nicht weiter. Lange nachdem Alexander eingeschlafen
war regte sich der Elb zum ersten Mal seit geraumer Zeit. Das Mädchen hingegen bewegte
sich nicht. Er nahm sie in Augenschein und versuchte zum wiederholten Male äußerliche
Verletzungen festzustellen. Es gab keine. Er war kein Heiler, doch soweit er es
hatte feststellen können schien sie sich auch nichts gebrochen zu haben. Er seufzte
leise und blickte zu dem schlafendem Alex auf der anderen Seite des Feuers.
Alex hatte nicht mehr viel gesagt, nachdem James die Kapuze herabgezogen hatte.
James konnte es ihm nicht verübeln. Auch er fühlte sich wie vor den Kopf
geschlagen. Die Enthüllung warf nun wieder alte, aber auch neue Fragen auf. Er
seufzte erneut. Nun, vielleicht würden sie jetzt aber einige davon beantworten
können. Er wandte den Blick ab und den vielen kleinen Schnitten auf seinen
Armen zu und verzog das Gesicht. Sie waren nicht besonders tief und auch nicht
sonderlich schmerzhaft, trotzdem ärgerten sie den Jungen. Vielleicht sollte er
sich doch ein bisschen mehr mit der Schwertkunst anfreunden. Doch ob das etwas
ändern würde? Er war nun einmal nicht so schnell und gelenkig wie Alex. Wahrscheinlich
würde er scheitern, sich lächerlich machen. Nein, er sollte seine Energien
lieber auf andere Dinge als den Schwertkampf konzentrieren. Er ließ sich alle Ereignisse
seit ihrem Aufbruch von Maravilla noch einmal durch den Kopf gehen. Hatten sie
irgendetwas Wichtiges vielleicht von Anfang an übersehen, etwas dass sie der
Lösung des Rätsels näher brachte? Doch da war nichts. Das Einzige was ihm auffiel,
war die jetzt schon erschreckend große Zahl der Gegner, die sie bereits
getroffen hatten. So viele, die unter dem Einfluss der Dunklen standen. Wie
hatten sie nur all die Jahre übersehen können, was im Schwarzen Land geschah?
Rätsel über Rätsel. Seine Gedanken wanderten zur Mylanya und seine Hand tastete
zu der kleinen Flasche die er um den Hals trug. Weisheit? Aber wofür? Und der
alte Mann in dem Dorf vor Kawikos. Warum war er dort gewesen? Und schließlich
die Rose! Ein leises Zwitschern unterbrach seine Gedanken. Er blickte auf und
sah die schwarzen Knopfaugen von Aya. Sanft landete der Quitschy auf seiner
Schulter und kuschelte sich an seinen Hals, als wollte er sagen: bleib ruhig,
es wird sich schon alles zur rechten Zeit klären.
    „Vielleicht
hast du ja Recht“, murmelte James, mehr zu sich selbst und streichelte das flauschige
Gefieder des bunten Federballs gedankenverloren. Ein leises Stöhnen ertönte.
Doch er beachtete es nicht, zu weit weg waren seine Gedanken. Doch da war es
wieder und dieses Mal registrierte James es und richtete sich aufmerksam auf.
Die kleine Gestalt vor ihm regte sich leicht. James beugte sich über sie, doch
ihre Augen blieben geschlossen. Er schloss die Augen für einen kurzen Moment
und spürte sofort die unglaubliche Müdigkeit und gähnte laut. Es war Zeit, er
würde Alex wecken. Er legte das Mädchen nah an das Feuer. Stand auf und weckte
den Elf. Ein leises Murren war die Antwort.
    „Komm schon“,
lachte James. Ich will auch schlafen. Mit einem Gähnen erhob sich Alex und
streckte sich einmal ausgiebig. Missmutig funkelte er James an, der das mit
einem Lachen quittierte und sich nun in seine Decke einrollte. Aya quietschte
empört und flatterte davon, nur um wenig später wieder vor dem Feuer zu landen.
Das Vögelchen plusterte sich auf als wollte sie sich in ihrem eigenen
Federkleid einkuscheln, quietschte einmal hörbar und hüpfte dann noch ein Stück
näher an das Feuer. Dann schloss sie eines der beiden Äugelchen, das andere
beobachtete weiter.
    Der Wechsel
der Nachtwache war das Einzige das sich in dieser Nacht ereignete, danach
kehrte wieder Ruhe ein. Alex starrte in das Feuer, das

Weitere Kostenlose Bücher