Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)
Dienstmagd nicht.“
„Du wirst mir
nichts tun Marik. Nicht heute, nicht morgen, nicht so lange ich hier bin. Ich
habe dir die zwei Ritter gebracht. Ohne mich hätten sie nicht hierher gefunden.
Du stehst also in meiner Schuld.“ Sie steckte das Schwert zurück. Marik grunzte
leise.
„Du wusstest
also, dass ich hier bin und diese beiden suche?“ Sie zuckte als Antwort mit den
Schultern, was Marik deuten konnte, wie er wollte. Er schnaubte, wohl nicht genau
wissend, was er von der Sache halten sollte.
„Geh und mach
mir und meinen Gefährten ein Feuer, dort hinter den Häusern, wo wir ungestört
von den Weibern unseren Sieg über Maravilla feiern können. Danach suche dir
irgendwo einen Platz und pass auf, dass du mir nicht über den Weg läufst. Ich werde
einen kleinen Bann um die Feuerstelle legen, nur für den Fall, Spionin.“
Scarlett lächelte.
„Feier nicht
zu früh Marik. Und ich bin immer noch keine Spionin.“
„Mir wäre es
lieber, wenn du endlich lernen würdest mich angemessen mit Sir anzureden. Deine
schlechten Manieren hätte ich dir nur zu gern schon damals ausgetrieben, wenn
du nicht unter dem Schutz deiner Herrin gestanden hättest. Aber jetzt…“
„Warum Marik?“
„Ich kann dich
nicht durchschauen, ich traue dir nicht, trotz deiner Hilfe und es gibt mir das
Gefühl, als fühlest du dich mir überlegen.“
Scarlett
lächelte.
„Verstehe,
Sir!“, sagte sie und knickste. Marik lächelte zufrieden und entfernte sich dann
ohne ein weiteres Wort. Sein breites Grinsen konnte Scarlett nicht mehr sehen.
Zufrieden rieb er sich die Hände. Natürlich wusste er, dass sie keine Spionin
war, dafür hatte sie ihnen schon viel zu oft zugespielt, doch er liebte es wenn
andere vor ihm niedersanken, ihn als Herr betrachteten. Und das tat sie, dass
wusste er, auch wenn sie sich so kühl gab. Er war sich ganz sicher, denn
immerhin war sie nichts weiter als eine Dienstmagd.
Scarlett blickte ihm noch eine
Weile nach bevor sie sich umdrehte und Richtung Feuerstelle ging. Grinsend
schüttelte sie den Kopf. Marik würde es nie lernen. Jetzt musste sie nur noch
warten.
„Auf welcher
Seite stehst du?“, murmelte sie vor sich hin. „Jetzt haben mich beide Seiten
gefragt und keine von beiden begreift die Antwort.“ Wieder schüttelte sie den
Kopf, dieses Mal nachdenklich. Den Schutzbann hatte Marik ihr nicht umsonst
verraten. Nein, der Sinn war es, sich wieder wichtig zu machen, seine Position
auszuspielen. Hätte er jedoch gewusst, dass er ihr damit in die Hände spielte.
Jetzt lief sie immerhin nicht Gefahr entdeckt zu werden. Das würde sie
wahrscheinlich wirklich den Kopf kosten. Doch sie wollte, bevor sie verschwand,
noch wissen, was dort am Feuer beredet wurde. Denn wenn sie eines wusste, dann,
dass Männer in einem alkoholisiertem Zustand mit ihren geheimsten Geheimnissen
prahlten ohne es zu registrieren. Doch wie sollte sie den Schutzbann brechen?
Selbst Magie anzuwenden wäre zu gefährlich. Es könnte außer Kontrolle geraten
und sie schließlich doch noch in Gefahr bringen. Sie könnte sich in ihre
Katzengestalt verwandeln und sich schon vorher am Feuer platzieren. Aber mit
Sicherheit würde Marik jedes lebende Wesen aus dem Magiekreis vertreiben und in
dem kurzen Gras gab es keine Möglichkeit sich zu verstecken. Wenn sie doch nur
in der „Lavanja“ nachschlagen könnte. Doch das Buch lag in ihrer Satteltasche und
wo die war, wusste sie nicht. Wenn es da überhaupt noch war! Sicher hatten die
Dorfbewohner schon alles an sich genommen und verwahrten es irgendwo, um es
später Marik zu zeigen. Das Mädchen fluchte leise. Hoffentlich bekam sie das
Buch wieder. Denn wenn Marik es erst einmal in den Händen hielt, konnte sie das
vergessen. So eine Kostbarkeit würde er wie seinen eigenen Augapfel hüten. Wie
hatte sie nur so dumm und unvorsichtig sein können? Sie hätte es außerhalb des
Dorfes verstecken sollen! Aber ob sie es dann wieder gefunden hätte? Nun war es
jedenfalls zu spät und alles Jammern half nichts. Sie brauchte einen anderen
Plan. Fieberhaft überlegte sie, während sie das Feuer vorbereitete und dann kam
ihr die zündende Idee… Lächelnd sah sie sich vorsichtig nach links und rechts
um, um festzustellen, ob sie beobachtet wurde und griff dann nach einem kleinen
unscheinbaren Leinensäckchen das an ihrem Gürtel hing. Die Schnalle fing
magisch an zu glühen als sie sie berührte. Mit einem Schnappen öffnete sie sich
und behutsam steckte das Mädchen die Hand in den
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