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Gefährtin der Dämmerung

Gefährtin der Dämmerung

Titel: Gefährtin der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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Handumdrehen wieder da.«
    Er gab mir einen letzten Kuss, dann ging er mit Spade, Ian und Rodney im Schlepptau davon. Ich sah zu, wie sie den Heli kopter bestiegen, und beschirmte meine Augen mit der Hand, als die Rotorblätter zu wirbeln begannen. Dave stand bei mir, als die Maschine abhob und in der Ferne verschwand.
    Er brach das Schweigen. »Ich muss wieder zu Juan. Ratt ler bleibt bei deiner Mutter, Denise und Randy. Und Tick Tock kommt mit dir. Er ist stärker als ich, es ist also das Beste so.«

    »Du wärst mir lieber«, antwortete ich, die Augen noch im mer zum Himmel gewandt, obwohl ich den Heli nicht mehr sehen konnte.
    Dave trat von einem Fuß auf den anderen, offensichtlich ge schmeichelt.
    »In ein paar Jahren sieht das vielleicht schon anders aus. Wir sehen uns, wenn alles vorbei ist.«
    Tate kam auf uns zu, sein braunes Haar war so kurz geschnit ten, dass es sich nicht einmal im Wind bewegte, und eine plötz liche Kälte kroch mir den Rücken hinauf. Das ist irrational, sagte ich mir. Du bist abergläubisch, Cat, krieg dich wieder ein.
    »Was hast du?«
    Dave kannte mich zu gut. Gut genug, um zu wissen, dass mein Schaudern nichts mit der Außentemperatur zu tun hatte.
    Ich rieb mir die Arme und setzte ein künstlich selbstsicheres Gesicht auf.
    »Nichts. Hab bloß meine Jacke vergessen.«
    Dave warf mir einen komischen Blick zu, den ich allerdings ignorierte. Genau wie das paranoide Stimmchen in meinem Kopf, das mir einreden wollte, ich sollte Bones anrufen und da rauf bestehen, dass er umdrehte.
    Ich bin im Handumdrehen wieder da.
    Tröstliche Worte, sollte man meinen, aber nicht für mich.
    Das waren Bones' letzte Worte an mich gewesen, bevor ich ihn all die Jahre zuvor verlassen hatte. Dieser Satz hatte mich in den Jahren unserer Trennung nicht mehr losgelassen, und nun fürchtete ich, es könnte ein schlechtes Omen sein, dass er ihn noch einmal ausgesprochen hatte.
    Es war reiner Zufall, sagte ich mir, als ich nach drinnen ging.
    Ich hatte einen Job zu erledigen und keine Zeit für grundlose Befürchtungen. Schließlich gab es in meinem Leben genug rea le Bedrohungen.

    Zo
    Am ersten Weihnachtsfeiertag hatten viele Läden geschlossen.
    Restaurants. Bars. Clubs. Mails. Nur im Kino war viel los.
    Die Sechs-Uhr-Vorstellung, in der eine romantische Komö die mit zwei berühmten Hollywoodstars in den Hauptrollen auf dem Programm stand, versprach, interessant zu werden. Glück licherweise war das Kino ein ziemlich nobler Schuppen und verfügte sogar über richtige Logenplätze auf einem Balkon. So würden die fliegerischen Fähigkeiten der Untoten gebührend zur Geltung kommen.
    Vlad Tepesch erhob sich aus seinem Sitz in der ersten Reihe, als würde er von Fäden gezogen. Sein Körper zeichnete sich als gut sichtbare Silhouette auf der Leinwand hinter ihm ab. Er breitete die Arme aus und richtete den grünen Schein seiner Augen auf die schockierten Gesichter vor sich.
    »Du hättest nicht kommen sollen, Gevatterin.«
    Zirkusgaul hatte Bones ihn genannt. Im Augenblick fand ich das sehr treffend. Sogar sein langes dunkles Haar umwehte ihn, bewegt von einem nicht vorhandenen Windhauch. Ich verkniff mir ein Grinsen und stand auf, die Armbrust im Anschlag.
    »Zeit zu sterben, Blutegel.« Okay, ziemlich dick aufgetragen, aber wenn er einen auf dramatisch machte, konnte ich das auch.
    »Was zum ... ?«
    Der Typ neben mir hatte die Worte kaum ausgesprochen, da schoss ich in schneller Abfolge vier Bolzen. Vlad wirbelte in der Luft, um ihnen auszuweichen. Sie landeten in der Lein wand, als das Gesicht der Hauptdarstellerin gerade in Großauf nahme gezeigt wurde.
    Jemand schrie auf. Na endlich, dachte ich. Jesses, musste ich Vlad vielleicht erst die Kehle aufschlitzen, um eine Panik aus zulösen? Die Leute waren heutzutage so abgestumpft.

    Vlad kam durch die Luft auf mich zugesaust, den Rachen weit aufgerissen, die Fangzähne gut sichtbar. Und da schrie ein Zu schauer das Zauberwort.
    »Vampir!«
    »Lauft um euer Leben«, brüllte ich und stieß mehrere Leute um, als ich dem angreifenden Vlad auswich. Er bekam einen Zip fel meiner Jacke zu fassen und schleuderte mich daran quer durch den gesamten Zuschauerraum gegen eine Wand. Ein spektaku läres Manöver, das mir die Luft abschnürte, sodass ich keuchen musste, als ich mich unter seinen Fausthieben hindurchduckte.
    »So läuft das also, hm? Gut. Ich steh auf die harte Tour.«
    Als Retourkutsche donnerte ich ihn meinerseits mit sol cher Wucht gegen die nächste

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