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Gefaehrtin Der Daemonen

Titel: Gefaehrtin Der Daemonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marjorie M. Liu
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Wolf.«
    »Meine einzige Priorität ist Maxine«, erwiderte er scharf. Sein Blick zuckte zu meiner Wange. Mein offenes Haar verdeckte die tätowierte Haut unter meinen Ohren, aber ich stellte mir vor, dass er das Mal trotzdem sehen konnte. »Außerdem war da noch einer.«
    Das Porzellan sprang, und als ich hinuntersah, bemerkte ich die Scherben der Teetasse in meiner Hand. Langsam atmete ich aus. Jack stand auf - er war groß - und deutete auf Sarai. »Hol ein Handtuch, bitte.«
    Ihre Kiefer mahlten, aber sie machte sich auf den schmalen Weg zwischen die Buchstapel und verschwand in der Küche. Sobald sie außer Sicht war, beugte sich Jack vor. »Wir sind deine Freunde, Liebes«, flüsterte er. »Ob du es nun glaubst oder nicht. Deine Mutter hat uns dein Wohlergehen anvertraut.«
    »Das hätte mir meine Mutter aber sagen sollen.«
    »Sie hatte Gründe für ihr Schweigen. Gute Gründe.«
    »Und welche?«
    »Und - nichts, bedauerlicherweise.« Er sah weg, seine Wangen waren immer noch gerötet. »Einige Dinge liegen außerhalb meiner Kontrolle.«
    »Dieser Dämon, der durch den Schleier kam, er hat Sie einen Freund genannt. Würden Sie das erklären?«
    »Die kleine Häuterin«, sagte Jack grimmig. Er sprach jedes Wort mit kaltem Ekel aus. »Sie ist aber nicht unsere Freundin. Und sie ist auch kein Dämon. Jedenfalls keiner wie die, mit denen sie eingesperrt war. Ehrlich gesagt wundert es mich, dass sie immer noch lebt. Ich bin davon ausgegangen, dass die anderen sie längst getötet hätten.«
    Ich starrte ihn an. »Soll das eine Antwort auf meine Fragen sein?«

    Sarai tauchte wieder auf. Ich hielt die Steinscheibe in meiner anderen Hand und legte sie gerade noch rechtzeitig zur Seite, um das Handtuch aufzufangen, das sie mir an den Kopf warf. Ich legte die Scherben hinein. Während ich es zusammenband, schockierte mich Jack, als er sanft das Haar aus meinem Gesicht schob, meinen Kiefer entblößte - und die Stelle unter meinem Ohr.
    »Sehr gerissen«, murmelte er und wich ein Stück zurück, damit Sarai es ebenfalls sehen konnte. »Der Beweis wurde zwar verhüllt, aber ich habe ihn gestern Nacht selbst gesehen. Er hat sie markiert.«
    »Oturu«, sagte ich.
    Sarai stockte und sah zu Jack hoch. In diesem kurzen Blick lag so viel Geschichte, dass ich mir schon wie ein Eindringling vorkam, nur weil ich dieselbe Luft amtete wie sie.
    »So«, sagte sie schließlich. »Schon wieder.«
    »Schon wieder«, antwortete er ebenso zurückhaltend. »Vielleicht.«
    »Sie wurde markiert. Es gibt kein Vielleicht.«
    »Ich habe von Interpretationen gesprochen. Nichts ist jemals so, wie es scheint.«
    Ich wehrte mich gegen die Kälte, die in mir aufstieg. »Wovon reden Sie?«
    »Von allem«, antwortete Jack bedächtig und tippte auf das Buch neben seinem Ellbogen. Es war derselbe Text, in dem ich in der vorherigen Nacht geblättert hatte. »Eine alte Abmachung zeitigt Früchte. Und sie trifft immer mit einer Schwächung des Schleiers zusammen. Was vermutlich erklärt, warum es in uralten Zeiten als ein Omen für düstere Ereignisse betrachtet wurde. Für Kriege, Plagen, Hungersnöte.«
    »Es?«, fragte ich.
    »Die Jagd«, antwortete Jack. »Die Wilde Jagd.«

    Ich war einfach vollkommen ratlos. Mir brummte der Schädel, ich warf einen Blick auf das Buch. »Das ist doch nur eine Geschichte, ein Mythos.«
    »Und woher kommen Mythen, die so tief im Blut überleben? Sie entstehen schließlich nicht von Zauberhand aus dünner Luft. Dafür gibt es immer Wurzeln.« Seine Stimme sank zu einem Flüstern herab, sein Blick richtete sich in die Ferne. »Immer.«
    »Und Oturu?«
    Sarai stieß einen leisen Laut aus. »Oturu ist die Hand der Jagd. Und die Hand … dient immer dem Herzen.«
    Ich betrachtete ihre Gesichter, kämpfte gegen den Drang, zurückzuweichen und einen Abstand zwischen uns zu bringen. »Woher wissen Sie das alles? Meine Großmutter und meine Mutter werden Ihnen nicht all das erzählt haben. Jedenfalls nicht so viel, dass Sie solche Dinge sagen können.«
    »Sie dachten, Sie wären die Einzige, die von Dämonen weiß?« Sarai hob eine Braue. Ihre Stimme klang einen Hauch herablassend. »Oder vom Schleier?«
    »Das reicht.« Jack hob die Hand. »Sei freundlich zu ihr. Wir haben es dem Mädchen nicht leicht gemacht.«
    »Dann machen Sie es jetzt aber mir leicht. Ich habe Sie gefunden. Was hat meiner Mutter zu viel Angst eingeflößt, als dass Sie es mir hätte verraten können?«
    »Das, meine Liebe, können wir nicht sagen.«
    Die

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