Gefaehrtin Der Daemonen
uns. Sie verwandeln uns in etwas … anderes.«
»Etwas, für das es sich lohnt zu töten?«, erkundigte sich Grant.
»Ja«, erwiderte Rex. Sein Blick strahlte eine Hitze, eine Leidenschaft aus, die mich entwaffnete. Meine Haut kribbelte. Ich sah da jemanden, der die Religion für sich entdeckt hatte - einen Fanatiker, wie es sie in jeder Religion gab, einen, der ohne zu zögern ja sagte. Gottesdienst - ja. Sterben - ja. Umbringen - ja.
Grant beugte sich vor. »Ihr solltet versuchen, mich umzubringen. Ihr wärt nicht die Ersten. Also, hier bin ich. Eine gute Zielscheibe.«
Ich wollte ihn packen und mit ihm weglaufen. Rex lächelte kühl. »Wenn ich Ihren Tod wollte, Mister Cooperon, wären Sie schon längst tot. Aber nach dem, was Sie mit uns gemacht haben, brauchen wir Sie lebend. Wir brauchen Sie - und wir brauchen Ihre Musik. Damit Sie uns weiter verändern.«
»Verändern?«, fragte ich. »Ihr wisst doch, was ihr seid. Was kann euch Grant schon geben?«
»Freiheit«, erklärte Rex und warf mir einen abschätzigen Blick zu. »Er kann uns von unserer Königin befreien.«
Die Jungs bewegten sich auf meiner Haut, drehten sich im Schlaf. Ich knirschte mit den Zähnen. »Eure Königin ist hinter dem Schleier eingeschlossen. Sie hat nichts gegen euch in der Hand.«
»Woher wollen Sie das wissen?« Rex schüttelte den Kopf. »Sie sind eine Jägerin. Sie bringen uns um, aber Sie wissen nichts über uns, überhaupt nichts.«
»Das ist auch nicht nötig!«, fuhr ich ihn an. Grant drückte meine Schulter ganz leicht, aber ich schüttelte seine Hand ab und zeigte auf die beiden Zombies am Boden. »Nicht jeder empfindet wie ihr. Einige haben Angst. Viele rennen weg. Andere kämpfen. Was macht euch so anders?«
In den schmalen Augenschlitzen des Zombies flackerte so etwas wie ein Gefühl auf. Die Aura über seinem Kopf war der schwächste Schatten, den ich je bei einem Zombie gesehen hatte, aber das war kein Beweis, und es beruhigte mich auch nicht. Die Dunkelheit war immer noch da. Was der Dämon in dem Mann auch genau wusste.
Er trifft eine Entscheidung , flüsterte eine Stimme in meinem Kopf . Er entscheidet sich, ein anderer zu werden. Ein anderer als die Person, als die er auf die Welt gekommen ist .
Mir fiel der Haken ein, den diese Entscheidungen hatten: Nicht jeder traf dieselbe Entscheidung.
Grant holte langsam Luft. »Warum wollt ihr euch von dieser … dieser Königin befreien?«
»Wieso will irgendjemand frei sein?« Rex warf ihm einen misstrauischen Blick zu.
»Sie kontrolliert uns, befiehlt uns, sieht durch unsere Augen alles, was wir sehen. Selbst jetzt beobachtet sie uns, ist überall dabei, nährt sich, nimmt, was wir nehmen und stärkt sich damit. Das ist alles, was sie interessiert: Sie will stark sein.« Er fasste sich an den Kopf, tippte zweimal gegen seinen Schädel. »Ich kann sie spüren. Sie will dich umbringen.«
»Wieso wehrt ihr euch?«, erkundigte sich Grant. »Warum kämpft ihr für mich?«
»Weil Ihre Musik … etwas mit uns macht. Sie schwächt die Verbindung. Sie besänftigt die Gier.«
»Aber sie ist noch da.« Ich konnte den Blick nicht von seiner dunklen Aura abwenden. »Ihr sehnt euch nach dem Schmerz, den eure Wirte euch bieten.«
»Ich sehne mich nach deinem«, konterte Rex. Grant baute sich vor dem Zombie auf und schleuderte ihn mit einem heftigen Stoß zurück. Das überraschte alle, auch mich. Ich wartete darauf, dass sie zurückschlugen, aber keiner von ihnen rührte sich, noch nicht einmal Rex, so sehr es sie auch reizen mochte. Auch ich fühlte mich gezwungen, ruhig zu bleiben und alles zu tun, um diese schreckliche Ausstrahlung des Mannes neben mir zu meiden.
»Ihr rührt sie nicht an.« Grants kräftige Stimme klang so kalt, dass es fast schmerzte. »Niemals. Keiner von euch. Sollte es irgendein anderer versuchen, haltet ihr ihn auf. Beschützt sie, wie ihr mich beschützt.«
»Nein.« Auf Rex’ Stirn schimmerte ein leichter Schweißfilm. »Nein, das können wir nicht.«
»Dann verschwindet«, forderte Grant ihn auf. »Geht zurück zu eurer Königin.«
Rex schloss die Augen. »Sie wird uns umbringen. Wenn Ihr Einfluss schwächer wird und sie die Kontrolle über uns zurückgewinnt …«
»Es bleibt doch eure Entscheidung. Ihr versprecht mir, Maxine nicht zu verletzen, oder ihr geht. Es ist ganz einfach.«
»Du verlangst zu viel von ihnen«, mischte ich mich jetzt ein. »Du kennst die Geschichte meiner und ihrer Spezies nicht.«
»Ich weiß, dass sie
Weitere Kostenlose Bücher