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Gefährtin Der Finsternis

Titel: Gefährtin Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Blue
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gekommen wärt, um ihn herauszufordern, wenn Ihr der Mann gewesen wärt, von dem wir dachten, dass Ihr es wärt, hättet Ihr ihn besiegt – Ihr hättet ihn wahrscheinlich sogar getötet.« Sie erschauderte, die Nachtluft war plötzlich kalt. »Und jener Mann könnte immer noch jederzeit hierherkommen – ein Schurke namens Michel. Er behauptete, er würde den Schwarzen Ritter besiegen und Charmot für sich beanspruchen, weil er stärker und verruchter sei als jeder Dämon der Hölle.«
    »Das hat er behauptet?«, fragte Simon mit einem feinen Lächeln. Da er Michel begegnet war, konnte er es kaum glauben. »Ich stehe kurz davor, ein Schloss zu übernehmen«, hatte der Schurke gesagt, als er Orlando bestechen wollte. Er musste Charmot gemeint haben.
    »Er hat es jedem erzählt«, antwortete Isabel. »Ich selbst habe ihn nie gesehen. Niemand von uns hier hat ihn gesehen, aber wir erfuhren von Pater Colin, dem Priester der Kapelle des Heiligen Joseph, zu der ich heute gegangen bin, dass er kommt. Michel und seine Leute wollten wohl die Nacht vor Eurer Ankunft dort verbringen, und dann wollte er am nächsten Tag hierherkommen und den Schwarzen Ritter herausfordern. Aber er kam nicht. Stattdessen kamt Ihr.«
    »Das nenne ich Glück«, scherzte er und hasste die Angst, die er in ihrer Stimme wahrnahm, wollte sie vertreiben.
    »Aber wohin ist er verschwunden?«, beharrte sie. »Ich bin zur Kirche gegangen, um Pater Colin danach zu fragen, und er sagte, er habe Michel nie gesehen. Er verhielt sich so, als erinnerte er sich nicht einmal mehr daran, hierhergekommen zu sein, um mir von ihm zu erzählen.«
    »Vielleicht erinnerte er sich tatsächlich nicht«, sagte Simon und verfluchte sich im Stillen. Er war derjenige, der den alten Priester hatte vergessen lassen, ohne zu erkennen, was sich daraus entwickeln konnte. Es war in Wahrheit alles seine Schuld. »Vielleicht kam dieser Michel niemals zur Kirche. Vielleicht hat er seine Meinung über Charmot geändert.«
    »Das glaube ich nicht«, antwortete sie und schüttelte den Kopf. »Es muss etwas in der Kirche geschehen sein, etwas Schreckliches. Pater Colin wollte oder konnte mir nicht sagen, was es war, aber ich bin mir sicher, dass Michel dort war. Jemand hatte das Tor eingeschlagen und Blut auf dem Boden der Kapelle vergossen. Und da war noch etwas.« Sie griff in ihre Tasche und nahm das Kreuz hervor, das sie im Kirchhof gefunden hatte. »Ich habe dies hier vor der Kapelle gefunden, halb im Schlamm verborgen.« Sie hielt es Simon hin, aber er nahm es nicht. »Ich denke, dort war ein Grab, Simon, ein ungeweihtes Grab.«
    »Warum glaubt Ihr das, meine Liebe?«, fragte er und zwang Gleichmut und Ruhe in seine Stimme. Es war ihm sogar gelungen, nicht vor dem Kreuz zurückzuzucken, obwohl er bezweifelte, diese Täuschung noch viel länger aufrechterhalten zu können. Er hatte es lange genug geübt, dem Kreuz in all seinen Erscheinungsformen zu trotzen, um die Priester zu narren, die einen Großteil der Berichte über den Kelch bewahrten, aber der Anblick verursachte ihm dennoch Qualen, was schlimmer werden würde, je länger er es sähe.
    »Alles Gras war aufgerissen, und der Boden war weich«, erklärte sie. Er blickte noch immer auf das Kreuz, machte aber keinerlei Anstalten, es zu berühren. »Es sah so aus, als hätte jemand das Kreuz in Eile fallen lassen und daraufgetreten.«
    »Ich glaube, Eure Phantasie geht mit Euch durch, Cousine«, sagte er lachend. »Es ist eher wahrscheinlich, dass Euer Pater Colin ein Gemüsebeet anlegen wollte und auf halbem Weg vergaß, was er vorhatte. Wahrscheinlich hat er das hier selbst fallen lassen.« Er schloss ihre Hand um das Kreuz, damit er es nicht mehr sehen musste, und plötzlich fuhr Wärme durch seine Haut in ihre. »Ihr sagtet selbst, er habe vergessen, dass er Euch aufgesucht hatte«, fuhr er fort, als hätte er nichts gespürt. »Wie alt ist Pater Colin?«
    »Alt«, räumte sie ein. »Aber er war bisher immer recht klar im Kopf.« Sie betrachtete forschend Simons Gesicht. Hatte er die Hitzeschauer nicht gespürt, die über ihre Hände gelaufen waren? »Es fühlt sich verflucht an«, sagte sie laut und hielt das Kreuz erneut einen Moment hoch, bevor sie es wieder in ihre Tasche steckte. »Aber ich weiß, dass das für Euch albern klingen muss.«
    »Nein, das stimmt nicht.« In Wirklichkeit entsetzte es ihn, wie klug sie war, wie viel von der Wahrheit sie schon erraten hatte. Aber wie war das möglich? Er hatte Michel selbst

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