Gefahr im Fitness-Studio - Vogel, M: Gefahr im Fitness-Studio
ihr hochstieg. »Bloß weil ich mich nicht mehr ständig mit Cola voll laufen lasse und regelmäßig Sport mache, bin ich noch lange nicht im Fitnesswahn. Und ich habe bisher nur ein einziges Clubtreffen versäumt, weil ich da einen wichtigen Termin mit Rita hatte. Willst du mir das jetzt etwa die nächsten hundert Jahre vorhalten?«
Franzi wollte etwas erwidern, aber Marie hob beschwichtigend die Hände. »Hört auf zu streiten, Mädels! Das bringt doch nichts.«
»Ich versuche nur, Kim wieder zur Vernunft zu bringen«, murmelte Franzi. »Immer nur Sport, Mineralwasser und Fitness-Riegel – was ist denn das für ein Leben?«
»Das lass mal meine Sorge sein«, sagte Kim. »Ob du’s glaubst oder nicht – ich fühle mich viel wohler, seit ich nicht mehr so viel Süßes esse und regelmäßig Sport mache.«
Leider knurrte in diesem Moment Kims Magen. Sie hatte zum Mittagessen nur ein bisschen Salat gegessen, um sich vor dem Training nicht unnötig zu belasten. Nun bekam Kim plötzlich einen Bärenhunger und warf einen sehnsüchtigen Blick zur Keksschale hinüber. Aber sie blieb hart. Statt sich einen ihrer Lieblingsschokoladenkekse zu nehmen, holte sie einen Fitness-Riegel aus ihrem Rucksack. Rita hatte ihr erklärt, dass das die optimale Zwischenmahlzeit war: Ein Riegel hatte nur 135 Kalorien, enthielt wichtige Vitamine und Aminosäuren und gab für Stunden neue Power.
»Dass du dieses eklige Zeug überhaupt runterkriegst!« Franzi verzog das Gesicht. »Igitt!« Dann angelte sie sich noch einen Schokokeks.
Kim tat so, als hätte sie Franzis Bemerkung nicht gehört, und biss in den Riegel. Wenn sie ganz ehrlich sein sollte, hätte sie jetzt auch lieber einen Keks gegessen, aber das behielt sie für sich. Genauso wie die Tatsache, dass sie vorhatte, demnächst den einen oder anderen Diät-Shake in ihren Speiseplan einzubauen.
Im Moment war sie leider absolut pleite. Ihr gesamtes Taschengeld war für die Zehnerpackung Fitness-Riegel draufgegangen. Ob Marie ihr vielleicht etwas leihen konnte? Sie bekam ungefähr dreimal so viel Taschengeld, wie sie ausgeben konnte. Und sie hatte wesentlich mehr Verständnis für Kims Wunsch nach einer Idealfigur als Franzi. Kim beschloss, Marie bei der nächsten Gelegenheit zu fragen – unter vier Augen natürlich.
»Also, ich finde, Kim sollte diese Mareike unbedingt im Auge behalten«, sagte Marie und kam damit wieder auf das eigentliche Thema der Clubsitzung zurück. »Da ist eindeutig etwas faul.«
Franzi nickte. »Bin ganz deiner Meinung. Bei Rita’s Gym stimmt was nicht. Und wir sollten herauskriegen, was es ist.«
»Ich glaube eher, mit dieser Mareike stimmt was nicht«, sagte Kim. »Am besten knöpfe ich sie mir morgen noch mal vor und fühle ihr ein bisschen auf den Zahn.«
»Heißt das, wir haben einen neuen Fall?«, fragte Marie.
Kim nickte. »Sieht ganz so aus.«
»Das wurde aber auch Zeit!« Franzi seufzte erleichtert. »Ich dachte schon, wir bleiben ewig arbeitslos.« Sie hob ihr Glas und prostete Kim und Marie zu. »Auf unseren neuen Fall!«
Zwei Colagläser und ein Wasserglas klirrten gegeneinander, als Franzi, Marie und Kim miteinander anstießen. Für einen kurzen Moment waren sie wieder ein Herz und eine Seele.
Geheimaktion im Schillerpark
Kim sah es sofort, als sie am Samstagnachmittag vor dem Studio vom Fahrrad stieg. An der Außenfassade prangten zwei riesige Graffiti-Schriftzüge. Nieder mit dem Schlankheitswahn! und Hier wird nur dein Geldbeutel schlanker! stand in großen, knallroten Buchstaben an der Wand direkt neben dem Haupteingang.
Als Kim die Empfangshalle betrat, stand Rita mit wütendem Gesicht hinter dem Tresen und bellte ins Telefon: »Woher soll ich das wissen? Es ist schließlich Ihr Job, das herauszufinden. Ich will, dass diese Schmierfinken gefunden und zur Rechenschaft gezogen werden. Sachbeschädigung und Rufmord sind schließlich keine Kavaliersdelikte. Wissen Sie, was für ein Schaden unserem Studio entstehen kann, wenn durch diese Schweinerei potenzielle Neukunden abgeschreckt werden? Und Sie sagen mir, dass die Polizei nicht viel tun kann! Das ist wirklich unglaublich …«
Im Gegensatz zu Rita machte Mareike einen ausgesprochen gut gelaunten Eindruck. Sie begrüßte Kim mit einem fröhlichen »Hallo!«, ganz so, als hätte Kim sie nie beim Herumschnüffeln in Ritas Büro erwischt.
»Was ist denn hier los?«, fragte Kim, während sie in ihrer Sporttasche nach der Chipkarte suchte.
»Irgendwer hat letzte Nacht die
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