Gefahrenzone (German Edition)
Jungs. Wir können Zha abpassen, wenn er morgen Abend das Mong-Kok-Computerzentrum verlässt. Da wir jetzt zu dritt sind, können wir vielleicht ein paar Fotos seiner Kontaktpersonen machen.«
»Gute Idee«, sagte Ding, stürzte ebenfalls sein restliches Bier hinunter und verlangte die Rechnung.
Als die Männer auf dem Weg zum Ausgang quer durch das Restaurant gingen, stand ein junger Amerikaner, der gerade mit einer attraktiven Frau an einem Esstisch saß, plötzlich auf und eilte direkt auf Jack zu.
Ding stellte sich sofort zwischen Ryan und den Mann und streckte eine Hand aus, um ihn auf diese Weise auf Abstand zu halten.
Der Restaurantgast rief etwas zu laut: »Junior?«
»Ja?«
»Ich bin ein großer Fan Ihres Vaters! Toll, Sie hier zu sehen! Mensch, Sie sind ja richtig groß geworden!«
»Danke.« Jack lächelte höflich . Er kannte den Mann nicht, aber Jacks Dad war eben berühmt, was dazu führte, dass auch Jack selbst von Zeit zu Zeit erkannt wurde.
Der Mann lächelte zwar immer noch, aber der kleine Latino, der aussah, als ob mit ihm nicht gut Kirschen essen wäre, hatte seine Begeisterung doch etwas gedämpft.
Jack schüttelte dem Mann die Hand. Er erwartete eigentlich, dass dieser ihn um ein Autogramm oder ein gemeinsames Foto bitten würde, aber Chavez schaute den Armen immer noch so grimmig an, dass dieser lieber den Rückzug antrat.
Yao, Ryan, Chavez und Biery fuhren mit dem Aufzug in die Lobby hinunter. »Das ist bestimmt manchmal lästig«, sagte Adam zu Jack.
Ryan kicherte. »Erkannt zu werden? Das ist kein großes Problem. Im Vergleich zu früher werde ich kaum noch beachtet.«
»Neulich hatte ich einen Computerverkäufer in meinem Büro, der nicht wusste, dass Ryan bei uns arbeitet«, erzählte Biery. »Als ich die beiden miteinander bekannt machte, hatte ich Angst, der Typ würde sich in die Hosen machen, so aufgeregt war er. Das muss auch ein großer Fan von Jack Ryan Senior gewesen sein.«
Alle lachten. Das Campus-Team wünschte Adam noch einen guten Abend. Dieser ging dann in die Nacht hinaus, um eine Fähre zu erwischen, die ihn quer über den Victoria Harbour zurück in seine Wohnung bringen würde.
37
M elanie Kraft saß in einem Fast-Food-Restaurant in McLean, nur ein paar Blocks von ihrem Büro in Liberty Crossing entfernt, und stocherte in ihrem Salat herum. Nach dem Gespräch mit Lipton hatte sie keinen großen Appetit mehr. Sie hatte Angst, dass plötzlich Scharen von FBI-Agenten auftauchen könnten, um sie zu verhaften. Sie ertappte sich sogar mehrmals dabei, durch das Fenster des Lokals zu schauen, wenn draußen ein Auto anhielt.
Nicht zum ersten Mal dachte sie darüber nach, Jack alles zu erzählen. Sie wusste, dass das sein Vertrauen in sie zerstören würde. Er würde wahrscheinlich nie mehr mit ihr sprechen wollen. Wenn sie ihm jedoch die Hintergründe ihres Verhaltens erklärte, würde er sie eventuell zumindest so weit verstehen, dass er sie nicht für den Rest seines Lebens hasste. Immerhin war ihre Spionagetätigkeit für das FBI überschaubar gewesen. Wenn man einmal von ein paar Telefonanrufen über seine Auslandsreisen absah, hatte Lipton durchaus recht, wenn er sie als weitgehend nutzlose Agentin dargestellt hatte.
Ihr Telefon klingelte, und sie antwortete, ohne überhaupt auf die Anruferkennung zu blicken. »Hallo?«
» He, Honey.« Es war Lipton. »Okay. Sie bekommen, was Sie wollen. Kommen Sie rüber, dann können Sie mit meinem Boss, Special Agent in Charge Packard, sprechen.«
»Kommen Sie rüber? Rüber wohin ? «
»Zum J. Edgar. Wohin sonst?« Das J. Edgar Hoover Building auf der Pennsylvania Avenue war das Hauptquartier des FBI.
Das war Melanie gar nicht recht. Sie wollte nicht, dass jemand beobachtete, wie sie das Hoover Building betrat. »Können wir uns nicht irgendwo anders treffen?«
»Schatz, glauben Sie etwa, SAIC Packard hätte nichts Besseres zu tun, als heute Nachmittag nach McLean hinauszufahren?«
»Ich nehme mir den Nachmittag frei und komme nach Washington. Gleich jetzt. Sie sagen mir, wohin. Überall, nur nicht ins Hoover Building.«
Lipton ließ einen langen Seufzer hören und sagte: »Ich rufe zurück.«
Eine Stunde später betrat Melanie die gleiche Tiefgarage, in der sie sich beim letzten Mal mit Lipton getroffen hatte. Im Gegensatz zum damaligen frühen Samstagmorgen war sie jetzt voller Autos.
Die beiden Männer standen neben einem schwarzen Chevy Suburban mit Regierungskennzeichen.
Packard war einige Jahre
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