Gefahrenzone (German Edition)
Ganze einfach nur mal an. Ich rede ja nicht davon, dort mit kugelsicheren Westen aufzutauchen und die ganze Bude zu stürmen. Es wäre eine reine Aufklärungsoperation. Wir machen ein paar Schnappschüsse von den Typen, die dort arbeiten, stochern ein bisschen in ihrem Hintergrund herum und schauen nach irgendwelchen Komplizen. Das könnte uns durchaus zum nächsten Glied der Kette führen.«
Granger schüttelte den Kopf. »Ich wünschte, das wäre möglich, aber wir bewegen uns hier auf ganz dünnem Eis. Ihr Dad hat diese Organisation hier nicht gegründet, um mit ihr Amerikaner auszuspionieren.«
»Arschlöcher sind Arschlöcher, Sam«, entgegnete Jack. »Es spielt dabei keine Rolle, welche Farbe ihr Reisepass hat.«
Sam brachte das zum Lächeln, aber es war klar, dass er seine Entscheidung getroffen hatte. »Wir geben dem FBI einen Tipp, was diesen Command Server angeht. Wir überlegen uns, wie genau wir sie darüber informieren können. Aber in der Zwischenzeit hält sich der Campus da raus.«
Dom und Jack nickten. Keiner von beiden verstand es, aber Sam war ihr Boss, also war die Sache entschieden.
B ald darauf war das Treffen zu Ende, aber Gavin Biery bat Ryan, ihn hinunter in sein Büro zu begleiten. Dort angekommen, sagte Biery: »Ich wollte das nicht bei diesem Treffen ansprechen, weil es bisher nur eine Theorie ist, aber ich wollte wenigstens dir davon erzählen, weil es einen Einsatz der Operationsabteilung des Campus erfordern könnte.«
»Nur heraus mit der Sprache«, ermunterte ihn Jack. »Da wir nicht nach Miami gehen dürfen, um uns dort mal umzusehen, bin ich für jede Beschäftigung dankbar.«
Gavin hielt eine Hand hoch. »Im Moment gibt es für dich da gar nichts zu tun. Das Ganze könnte noch etliche Tage dauern. Aber wenn ich mich anstrenge, könnte ich vielleicht zwei Schadsoftwareprogramme umprogrammieren, die ich auf Zhas Computer gefunden habe, und aus ihnen eine schlagkräftige Waffe machen.«
»Was für eine Waffe?«
»Zha hat einen versteckten Verbreitungsmechanismus codiert, der es einem ermöglicht, Schadsoftware über Cryptogram in einen fremden Rechner einzuschmuggeln, und er hat seinen eigenen Computer mit einem Virus ausgestattet, der jedes Gerät, mit dem er verbunden wird, mit einer Version dieser RAT-Software infiziert.«
»Das hat ihm ermöglicht, durch diese Kamera zu sehen.«
»Genau.«
Jack begriff langsam, worauf Biery hinauswollte. »Also ... du willst sagen, dass du eventuell einen neuen Virus konstruieren könntest, mit dem man über Cryptogram den Computer auf der anderen Seite infizieren könnte, sodass dieser ein Bild von dieser anderen Seite macht?«
Biery nickte. »Noch mal, das ist bisher reine Theorie. Außerdem müssten wir erst einmal einen Computer fin den, mit dem jemand mit Center kommuniziert. Zhas Hand held ist dazu nicht geeignet, denn Center weiß ja, dass dieser in die falschen Hände geraten ist, und würde deshalb niemals mit ihm Kontakt aufnehmen. Dasselbe gilt natürlich auch für die Istanbul-Festplatte. Wir bräuchten also ein neues Gerät, das von jemand benutzt wird, dem Center vertraut. Wenn Center mit diesem eine Cryptogramunterhaltung begänne, den digitalen Händedruck der anderen Seite akzeptierte und wir dadurch eine entsprechende Datei hochladen könnten ... dann könnten wir Center vielleicht sogar leibhaftig sehen.«
Normalerweise war Gavin richtig aufgedreht, wenn er darüber redete, was er mit einem Computerprogramm alles anstellen könnte. Dieses Mal war von seiner gewohnten Begeisterung jedoch wenig zu spüren.
Jack wollte ihm Mut machen. »Weißt du überhaupt, wie wichtig das für den Campus wäre? Scheiße, wie wichtig das für Amerika wäre?«
Gavin nickte. »Ich kann aber nichts versprechen. Es wird nicht leicht werden.«
Jack tätschelte ihm den Arm. »Ich glaube an dich.«
»Danke, Ryan. Ich entwickle den Code, und du findest mir einen von Centers Leuten, der dumm genug ist, bei dieser Sache mitzuspielen.«
Z wei Stunden später saß Ryan an seinem Schreibtisch. Er fühlte, dass jemand anderer im Raum war. Als er sich umdrehte, stand Dom hinter ihm und lächelte.
»He, Cousin. Irgendwelche Pläne fürs Wochenende?«
Ryan schüttelte den Kopf. »Melanie muss am Samstag arbeiten. Ich dachte, ich komme vielleicht hierher und schaue mal, was anliegt. Na ja, ich denke, danach gehen wir vielleicht aus. Warum fragst du?«
»Wie lange waren wir beide nicht mehr zusammen in Urlaub?«
Jack schaute ihn überrascht
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