Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefahrenzone (German Edition)

Gefahrenzone (German Edition)

Titel: Gefahrenzone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
Diesel-U-Boot zerstört hätte. Tatsächlich deutete jedoch alles darauf hin, dass sich dieses Unterseeboot selbst versenkt hatte, als es in der Taiwan-Straße Minen legte und eine davon unmittelbar vor dem Rumpf des U-Boots hochgegangen war.
    Bei den beiden Versenkungen waren auf beiden Seiten mehr als hundert Seeleute umgekommen. Dies war zu diesem Zeitpunkt zwar immer noch kein offener Krieg, aber die beiderseitigen Verluste an Menschen und Material nahmen jeden Tag zu.
    Trash und Cheese hatten an diesem Morgen den Befehl, nach Süden zu fliegen. Ein Sturm zog auf, und die Chinesen hatten bei schlechtem Wetter bisher ihre Angriffsflüge immer stark eingeschränkt. Aber die beiden Amerikaner waren sich sicher, dass sie auch heute keine ruhige Patrouille absolvieren würden.
    Cheese hatte am Tag zuvor seinen zweiten Abschuss gemeldet. Während ihm Trash als Flügelmann den Rü cken freihielt, hatte Cheese eine radargesteuerte AIM-120- AMRAAM -Rakete abgefeuert, die eine J-5 vom Himmel holte, die gerade fünfzig Kilometer nördlich von Taipeh einen taiwanesischen F-16-Schwarm angriff.
    Damit hatten die beiden Marines insgesamt vier Flugzeuge abgeschossen, wobei Trashs Kanonenabschüsse der beiden Super 10 innerhalb des Marine Corps bereits legendär geworden waren. Dass allerdings selbst im Marine Corps nur so wenige überhaupt wussten, dass ihre Staffel hier in Taiwan gegen die Chinesen kämpfte, ärgerte die Männer etwas, vor allem Cheese, der nach seiner Rückkehr auf seinen Stützpunkt in Japan die Meldung über seinen Abschuss nicht auf sein eigenes Flugzeug aufmalen lassen konnte.
    Trotz der Angst, des Stresses, der Gefahr und der Erschöpfung während dieses Einsatzes hätten die beiden jungen Kampfpiloten mit niemand auf der Welt tauschen mögen. Das Fliegen, Kämpfen und die Verteidigung der Schwachen steckte ihnen einfach im Blut.
    Ihre Hornets stiegen von der Hualien-Luftwaffenbasis auf und flogen nach Süden auf die Taiwan-Straße hinaus und in den Sturm hinein.
     

 
    59
    G avin Biery saß an seinem Schreibtisch und rieb sich die müden Augen. Er sah wie ein geschlagener Mann aus, was er in diesem Moment auch war. Das Gefühl von Verlust und Hoffnungslosigkeit zeigte sich an seinen hängenden Schultern und seinem gesenkten Kopf.
    Zwei seiner besten Ingenieure standen neben ihm. Einer klopfte ihm auf die Schulter, und der andere versuchte sich an einer unbeholfenen Umarmung. Die Männer verließen den Raum, ohne noch ein Wort zu sagen.
    Wieso? Wie kann das sein?
    Er stieß einen langen Atemzug aus und griff nach seinem Telefon. Er drückte auf einen Knopf und schloss die Augen, während er auf die Antwort wartete.
    »Granger.«
    »Hallo, Sam. Hier ist Biery. Haben Sie eine Sekunde Zeit?«
    »Sie klingen, als ob jemand gestorben wäre.«
    »Könnte ich mich kurzfristig mit Ihnen, Gerry und den Campus-Agenten treffen?«
    »Kommen Sie zu mir hoch. Ich rufe alle zusammen.«
    Gavin legte auf, erhob sich ganz langsam, machte das Licht aus und verließ das Büro.
    B iery sprach zu den Versammelten mit äußerstem Ernst. »Heute Morgen kam einer meiner Ingenieure zu mir und teilte mir mit, dass er bei einem routinemäßigen Sicherheitscheck einen leichten Anstieg des hinausgehenden Netzwerk-Traffic entdeckt habe. Er begann unmittelbar nach meiner Rückkehr aus Hongkong und folgte keinem festen Muster, obwohl jede erhöhte Aktivitätsphase genau zwei Minuten und zwanzig Sekunden dauerte.«
    Die Anwesenden quittierten Bierys Bemerkungen mit unverständigen Blicken.
    Er fuhr fort: »Unser Netzwerk wird täglich Zehntausende Male von fremden Computern angegriffen. Die überwältigende Mehrheit dieser Angriffe sind völlig unbedeutend, einfach nur dumme Phishing-Attacken, wie sie im Internet üblich sind. Achtundneunzig Prozent der gesamten weltweiten E-Mail-Aktivitäten sind Spam. Dies gilt auch für die meisten Hackerangriffe. Jedes Netzwerk auf diesem Planeten wird ständig von solchen Sachen behelligt, gegen die man sich bereits durch einigermaßen passable Sicherheitsmaßnahmen schützen kann. Aber über diese Alltags-Kinkerlitzchen hinaus ist unser eigenes Netzwerk immer mal wieder äußerst ernsten und raffinierten Cyberangriffen ausgesetzt. Das geht schon lange Zeit so, und nur meine zugegebenermaßen drakonischen Maßnahmen haben bisher dafür gesorgt, dass wir diese üblen Jungs draußen halten konnten.«
    Er seufzte wie ein Ballon, dem die Luft ausgeht. »Auch nach meiner Rückkehr gingen diese

Weitere Kostenlose Bücher